Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
aus der Hocke zu ihm auf. »Ihre Einschätzung ist nichts wert, wenn Sie nicht alles gesehen haben.« »Dieser verdammte Bär wird mich verfolgen.« »Mich auch«, sagte er.
     
    Ich stand auf und schaffte es, mir nicht automatisch den Rock glatt zu streichen. Es war erstaunlich, wie oft ich mir in Gedanken über die Kleidung strich und mir Blutflecke machte. Aber nicht heute.
     
    »Ist es die Leiche des Jungen, die im Wohnzimmer unter dem Laken liegt?« Als ich das sagte, flehte ich innerlich, er möge es nicht sein. »Nein«, antwortete er. Danke, Gott. »Der Mutter?«
     
    »Ja.« »Wo ist die Leiche des Jungen?« »Wir können sie nicht finden.« Er zögerte, dann fragte er: »Kann das Ungeheuer die Leiche des Jungen aufgefressen haben?« »Sie meinen, damit nichts zu finden ist?« »Ja.« Er war im Gesicht eine Winzigkeit blass. Ich vermutlich auch.
     
    »Möglich, aber selbst die Untoten können keine unendlichen Mengen fressen.« Ich atmete tief durch. »Gibt es irgendwelche Anzeichen von - Regurgitation?«
     
    »Regurgitation.« Er lächelte. »Hübsches Wort. Nein, diese Kreatur hat nichts gefressen und es dann wieder ausgewürgt. Zumindest haben wir nichts gefunden.«
     
    »Dann liegt der Junge vermutlich noch irgendwo.« »Könnte er noch am Leben sein?«, fragte Dolph.
     
    Ich sah zu ihm hinauf. Ich wollte ja sagen, aber ich wusste, die Antwort hieß wahrscheinlich nein. Ich wählte den Kompromiss. »Ich weiß es nicht.«
     
    Dolph nickte. »Das Wohnzimmer als Nächstes?«, fragte ich.
     
    »Nein.« Ich ging aus dem Zimmer, ohne noch etwas zu sagen. Ich folgte ihm. Was konnte ich sonst tun? Aber ich beeilte mich nicht. Wenn er den harten, schweigsamen Polizisten spielen wollte, dann konnte er verdammt gut auf mich warten.
     
    Ich folgte seinem breiten Rücken durchs Wohnzimmer, um die Ecke und in die Küche. Eine Glasschiebetür führte auf eine Sonnenterrasse. Glas war hier dominant. Glänzende Splitter funkelten in dem Licht, das durch ein weiteres Dachfenster fiel. Die Küche war makellos sauber, wie aus einem Hochglanzmagazin, mit blauen Kacheln und kräftigem, hellem Holz. »Hübsche Küche«, sagte ich.Im Garten waren Männer zugange. Die Mannschaft war nach draußen gegangen. Der dichte Zaun verbarg sie vor den neugierigen Blicken der Nachbarn, wie er in der vorigen Nacht den Mörder verborgen hatte. Neben dem blinkenden Spülbecken stand ein Detective und kritzelte etwas in sein Notizbuch.
     
    Dolph bedeutete mir, näher zu kommen. »In Ordnung«, sagte ich. »Etwas ist durch die Glastür gekracht. Es muss einen Höllenlärm gemacht haben. Wenn so viel Glas klirrt, hört man das, trotz eingeschalteter Klimaanlage.« »Meinen Sie?«, fragte er. »Hat einer der Nachbarn etwas gehört?«, fragte ich. »Keiner will etwas zugeben«, sagte er. Ich nickte. »Glas klirrt, jemand kommt, um nachzusehen, wahrscheinlich der Mann. Manche Geschlechtsspezifika sind langlebig.«
     
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Dolph. »Der tapfere Jäger, der die Familie schützt«, antwortete ich. »Gut, nehmen wir an, es war der Mann, was dann?« »Der Mann kommt herein, sieht, was da durch die Scheibe gekracht ist, schreit nach seiner Frau. Sagt ihr vermutlich, sie soll rauslaufen. Das Kind nehmen und rauslaufen.« »Warum nicht die Polizei rufen?«, fragte er. »Ich habe im Schlafzimmer kein Telefon gesehen.« Ich deutete auf den Apparat an der Küchenwand. »Dieses ist vermutlich das Einzige. Man muss am schwarzen Mann vorbei, um ans Telefon zu kommen.«
     
    »Weiter.«
     
    Ich warf einen Blick über die Schulter ins Wohnzimmer. Die Couch war gerade eben zu sehen. »Das Wesen, was immer es war, hat den Mann mit rausgenommen, schnell, hat ihn kampfunfähig gemacht, bewusstlos geschlagen, aber nicht umgebracht.«
     
    »Warum nicht umgebracht?«
     
    »Stellen Sie mich nicht auf die Probe, Dolph. Es ist nicht genug Blut in der Küche. Er wurde im Schlafzimmer gefressen. Wer das getan hat, würde den Toten nicht erst ins Schlafzimmer ziehen. Es hat den Mann ins Schlafzimmer verfolgt und ihn dort getötet.«
     
    »Nicht schlecht, wollen Sie als Nächstes einen Blick ins Wohnzimmer werfen?«
     
    Eigentlich nicht, aber ich hielt den Mund. Von der Frau war mehr übrig geblieben. Der Oberkörper war fast intakt. Die Hände waren in Papiertüten gewickelt. Wir hatten Proben unter den Fingernägeln genommen. Ich hoffte, dass es etwas nützte. Ihre großen braunen Augen starrten an die Decke. Das Schlafanzugoberteil

Weitere Kostenlose Bücher