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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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erschießen, ohne Larry zu gefährden. Yasmeen kniete neben ihnen, mit einer Hand hatte sie sein Haar gepackt. »Ich breche ihm den Hals.«
     
    »Du wirst ihm nichts tun, Yasmeen«, befahl Jean-Claude. Er stand neben dem Couchtisch. Der Wolf kam an seine Seite und knurrte leise. Jean-Claude streifte seinen Kopf mit den Fingerspitzen.
     
    »Pfeif deine Hunde zurück, Jean-Claude, oder der Mann stirbt.« Sie streckte Larrys Hals bis zum Äußersten, um ihrem Argument Nachdruck zu verleihen. Der Verband auf dem Vampirbiss war abgerissen worden. Marguerites Zunge schoss hervor, betastete die gedehnte Haut.
     
    Ich wettete, dass ich Marguerite in die Stirn treffen würde, während sie Larry den Hals leckte, aber Yasmeen könnte und würde ihm dennoch das Genick brechen. Ich konnte das Risiko nicht eingehen.
     
    »Tun Sie etwas, Jean-Claude«, sagte ich. »Sie sind der Meister der Stadt. Sie sollten Ihren Befehlen gehorchen.« »Ja, Jean-Claude, befiehl mir.« »Was ist hier los, Jean-Claude?«, fragte ich. »Sie testet mich.« »Warum?« »Yasmeen möchte der Meister der Stadt sein. Aber sie ist nicht stark genug.«
     
    »Ich war immerhin so stark, dass ich dich und deine Dienerin taub machen konnte gegen seine Schreie. Richard hat nach dir geschrien, und du hast es nicht gehört, weil ich dich abgeschirmt habe.«
     
    Richard stand dicht hinter Jean-Claude. Ein Mundwinkel war blutverschmiert. Auf der rechten Wange hatte er einen kleinen Schnitt, aus dem er blutete. »Ich habe versucht, sie aufzuhalten.«
     
    »Du hast es nicht hart genug versucht«, sagte Jean-Claude. »Machen Sie das später unter sich aus«, sagte ich. »lm Augenblick haben wir ein anderes Problem.«

 
    Yasmeen lachte. Der Klang schlängelte sich an meinem Rücken hinab, als hätte mir jemand eine Dose Würmer ins Hemd geschüttet. Ich schauderte und entschied im selben Augenblick, dass ich Yasmeen als Erste töten würde. Wir würden herausfinden, ob ein Meistervampir wirklich schneller war als eine abgeschossene Pistolenkugel.
     
    Sie ließ Larry lachend los und stand auf. Marguerite klammerte sich weiter an ihn. Er drehte sich auf Hände und Füße, während sie auf seinem Rücken ritt wie auf einem Pferd. Sie lachte und küsste seinen Nacken.
     
    Ich trat ihr, so hart ich konnte, ins Gesicht. Sie rutschte von ihm ab und lag benommen am Boden. Yasmeen stürzte sich auf mich, und ich feuerte auf ihre Brust. Jean-Claude schlug mir auf den Arm, und der Schuss ging daneben.
     
    »Ich brauche sie lebend, Anita.« Ich zuckte vor ihm zurück. »Sie ist wahnsinnig.« »Aber er braucht meine Hilfe, um den anderen Meister zu schlagen«, sagte Yasmeen. »Sie wird Sie betrügen, wenn sie kann«, warnte ich. »Ich brauche sie trotzdem.«
     
    »Wenn Sie Yasmeen nicht unter Kontrolle haben, wie zum Teufel wollen Sie dann Alejandro besiegen?« »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Wollten Sie das von mir hören? Ich weiß es nicht.«
     
    Larry lag noch immer zusammengekauert vor uns. »Können Sie aufstehen?«
     
    Er sah zu mir auf, die Augen blank von unvergossenen Tränen. Er zog sich an einem Sessel hoch und wäre fast wieder gefallen. Ich nahm seinen Arm, die Pistole noch in der Rechten. »Kommen Sie, Larry, wir gehen.«
     
    »Klingt großartig.« Er klang völlig atemlos von der Anstrengung, nicht zu weinen.
     
    Wir machten uns auf den Weg zur Tür, ich stützte Larry beim Gehen, zielte dabei vage mit der Pistole auf die Zurückbleibenden.
     
    »Geh mit ihnen, Richard. Bring sie unbehelligt zum Auto. Und enttäusche mich nicht noch einmal.«
    Richard ignorierte die Drohung und überholte uns, um uns die Tür aufzuhalten. Wir gingen hindurch, ohne den Vampiren und dem Werwolf den Rücken zuzukehren. Als die Tür ins Schloss fiel, stieß ich den Atem aus, von dem ich nicht einmal gewusst hatte, dass ich ihn angehalten hatte.
     
    »Ich kann jetzt allein laufen«, sagte Larry.
     
    Ich ließ seinen Arm los. Er stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, aber ansonsten schien er zurechtzukommen. Die erste langsame Träne rollte über die Wange. »Bringen Sie mich hier raus.«
     
    Ich hob die Pistole. Sie half jetzt gar nichts. Richard und ich taten, als würden wir seine Tränen nicht bemerken. Er weinte sehr still. Wenn man ihn nicht ansah, merkte man gar nicht, dass er weinte.
     
    Ich überlegte, was ich sagen könnte, irgendetwas. Aber es gab nichts. Er hatte die Monster erlebt, und sie hatten ihm Todesangst eingejagt. Auch mir hatten sie

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