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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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grausam.« »Sie sind Vampire, Larry. Keine Menschen. Sie denken nicht wie wir.« »Sie hätte mich aus einer Laune heraus umgebracht.« »Ja, das hätte sie«, sagte ich. »Wie können Sie es nur in ihrer Nähe aushalten?«
     
    Ich zuckte die Achseln. »Das gehört zu meiner Arbeit.« »Und zu meiner auch.« »Das muss es nicht, Larry. Lehnen Sie es einfach ab, an Vampirfällen zu arbeiten. Die meisten Animatoren tun das.«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich will nicht aufgeben.« »Warum nicht?«, fragte ich.
     
    Zunächst antwortete er nicht. Er bog in die 270 in Richtung Süden ein. »Wie können Sie sich über eine Verabredung an diesem Nachmittag unterhalten, nachdem das alles passiert ist?«
     
    »Man muss ein Privatleben haben, Larry. Wenn Sie zulassen, dass diese Arbeit Sie lebendig frisst, dann schaffen Sie es nicht.« Ich beobachtete seine Miene. »Und Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
     
    »Welche Frage?« »Warum Sie die Idee nicht aufgeben wollen, Vampirhenker zu werden.«
     
    Larry zögerte, konzentrierte sich aufs Fahren. Er schien plötzlich sehr an den vorbeifahrenden Autos interessiert zu sein. Wir fuhren unter einer Eisenbahnbrücke entlang, rechts und links standen Lagerhäuser. Viele Fenster waren zerbrochen oder fehlten. Von der Brücke tropfte der Rost.
     
    »Nettes Viertel«, sagte er. »Sie weichen meiner Frage aus. Warum?« »Ich will nicht darüber reden.«
     
    »Ich habe nach Ihrer Familie gefragt; Sie sagten, dass alle noch leben. Was ist mit Ihren Freunden? Haben Sie einen Freund an die Vampire verloren?«
     
    Er warf mir einen Blick zu. »Warum fragen Sie das?« »Ich kenne die Anzeichen, Larry. Sie sind entschlossen, die Monster zu töten, weil Sie einen Groll hegen, nicht wahr?«
     
    Er zog die Schultern hoch und sah starr geradeaus. Seine Kinnmuskeln arbeiteten. »Reden Sie mit mir, Larry.«
     
    »Die Stadt, aus der ich komme, ist klein, fünfzehnhundert Leute. Als ich zum ersten Collegesemester weg war, wurden zwölf Menschen von einem Rudel Vampire umgebracht. Ich habe sie nicht gekannt, keinen einzigen, ehrlich. Ich kannte sie nur vom Grüßen, das war schon alles.«
     
    »Weiter.«
     
    Er sah mich von der Seite an. »In den Weihnachtsferien bin ich zu den Beerdigungen gegangen. So viele Särge und so viele Familien. Mein Vater war Arzt, aber er konnte ihnen nicht helfen. Niemand konnte ihnen helfen.«
     
    »Ich erinnere mich an den Fall«, sagte ich. »Elbert, Wisconsin, vor drei Jahren, stimmt's?« »Ja, woher wissen Sie das?« »Zwölf Menschen auf einmal sind viel. Es ging durch die Presse. Brett Colby war der Vampirjäger, den sie dafür bekommen haben.«
     
    »Ich bin ihm nie begegnet, aber meine Eltern haben darüber gesprochen. Was sie erzählten, klang nach einem Cowboy, der in die Stadt reitet und die bösen Buben erledigt. Er fand fünf Vampire und hat sie getötet. Er war der Einzige, der der Stadt helfen konnte.«
     
    »Wenn Sie Leuten einfach nur helfen wollen, Larry, werden Sie Sozialarbeiter oder Arzt.« »Ich bin ein Animator, ich habe eine angeborene Widerstandskraft gegen Vampire. Ich glaube, Gott will, dass ich sie jage.«
     
    »Du lieber Himmel, Larry, fangen Sie keinen Kreuzzug an, Sie werden dabei draufgehen.« »Sie können es mir beibringen.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Larry, das ist nichts Persönliches. Es darf keine persönliche Sache sein. Wenn Ihnen Ihre Gefühle in die Quere kommen, werden Sie entweder umgebracht oder ein wütender Irrer.«
     
    »Ich werde es lernen, Anita.«
     
    Ich betrachtete sein Profil. Er sah so stur aus. »Larry ...« Ich hielt inne. Was sollte ich sagen? Was trieb denn alle anderen zu dieser Arbeit? Vielleicht war sein Beweggrund geradeso gut wie meiner, vielleicht sogar besser. Bei ihm war es nicht die Freude am Töten wie bei Edward. Und ich brauchte weiß Gott Hilfe. Für mich allein waren es viel zu viele Vampire.
     
    »Also gut, ich werde es Ihnen beibringen, aber Sie tun, was ich sage und wann ich es sage. Keine Widerrede.« »Was immer Sie wollen, Boss.« Er grinste mich kurz an, dann wandte er sich wieder der Straße zu. Er wirkte entschlossen und erleichtert. Und jung.
     
    Aber wir waren alle einmal jung. Das verliert sich, wie die Unschuld und der Sinn für Fairness. Was am Ende noch übrig bleibt, ist ein guter Instinkt fürs Überleben. Würde ich Larry den beibringen können? Würde er von mir lernen können, wie man überlebt? Bitte, lieber Gott, lass es ihn lernen und

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