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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Vorhang blieb ich stehen. »Verdammt, das weiß ich. Ich habe mir verzweifelt genug gewünscht, dass Sie mich in Ruhe lassen.« »Sie würden mich vermissen, wenn ich nicht da wäre.«
     
    »Hören Sie auf, sich zu schmeicheln.« »Und Sie, sich zu belügen, ma petite. Ich würde Ihnen eine Partnerschaft geben. Er wird Sie versklaven.«
     
    »Wenn Sie wirklich an diesen Partnermist glaubten, hätten Sie mir Ihre Zeichen nicht aufgezwungen. Sie hätten mich gefragt. Soweit ich weiß, kann das dritte Zeichen nicht ohne meine Mitwirkung gegeben werden. Darin unterscheidet es sich von den ersten beiden. Sie Mistkerl.«
    »Das dritte Zeichen ohne Ihre ... Hilfe wäre wie eine Vergewaltigung. Sie würden mich dafür bis in alle Ewigkeit hassen.«
     
    Ich drehte ihm den Rücken zu und griff in den Vorhang. »Das haben Sie richtig erkannt.«
     
    »Alejandro wird es gleichgültig sein, ob Sie ihn hassen. Er will nur mich treffen. Er wird Sie nicht um Erlaubnis fragen. Er wird Sie einfach nehmen.« »Ich kann auf mich aufpassen.« »Wie in der vorigen Nacht?«
     
    Alejandro hatte mich durch die Mangel gedreht und ich hatte es nicht einmal gemerkt. Wie sollte ich mich gegen ein Wesen wie ihn schützen? Ich schüttelte den Kopf und riss den Vorhang zurück. Das Licht war so hell, dass ich geblendet war. Da stand ich und wartete, bis sich meine Augen daran gewöhnten. Die kalte Dunkelheit blies mir in den Rücken. Das Licht war heiß und durchdringend, aber alles war besser als dieses Geflüster im Dunkeln. Geblendet von Helligkeit oder blind vor Dunkelheit, da würde ich jederzeit das Licht wählen.
     
    36
     
    Larry lag auf dem Boden, den Kopf in Yasmeens Schoß. Sie hielt sein Handgelenk fest. Marguerite hatte ihn unter sich eingeklemmt. Sie leckte ihm mit langen, genüsslichen Strichen das Blut vom Gesicht. Richard lag zusammengekrümmt da, das Blut lief ihm übers Gesicht. Da lag noch etwas auf dem Boden, es wand sich. Ein grauer Pelz wellte sich darauf wie ein Gewässer. Eine Hand reckte sich in die Höhe, dann sank sie zurück wie eine sterbende Blume, und Knochen ragten glänzend aus dem Fleisch. Die Finger krümmten sich, an den Knöcheln waren sie nur noch rohes Fleisch. So viel rohes Fleisch und kein Blut. Die Knochen glitten zurück und hervor mit nassen, saugenden Lauten. Durchsichtige Tropfen besprengten den schwarzen Teppich. Aber kein Blut.
     
    Ich zog die Browning und bewegte mich so, dass ich sie irgendwohin zwischen Yasmeen und dem Ding auf dem Boden richten konnte. Ich kehrte dem Vorhang den Rücken zu, entfernte mich aber davon. Es wäre zu einfach, von hinten hindurchzugreifen.
     
    »Lassen Sie ihn los, sofort.« »Wir haben ihm nichts getan«, sagte Yasmeen.
     
    Marguerite beugte sich über Larry, mit einer Hand massierte sie ihm die Leiste.
     
    »Anita!« Er riss die Augen auf, war vollkommen bleich, die Sommersprossen stachen hervor wie Tintenspritzer.
     
    Ich schoss dicht an Yasmeens Kopf vorbei. Der Schuss klang hart und hallte. Yasmeen fauchte mich an. »Ich kann ihm die Kehle rausreißen, bevor du das nächste Mal abdrücken kannst.«
     
    Ich zielte auf Marguerites Kopf, direkt auf eins ihrer blauen Augen. »Sie töten ihn, ich Marguerite. Wollen Sie auf den Handel eingehen?«
     
    »Yasmeen, was tust du da?« Jean-Claude kam hinter mir herein. Ich warf ihm einen hastigen Blick zu. Jean-Claude bedeutete keine Gefahr, nicht jetzt.
     
    Das Ding auf dem Boden erhob sich auf vier zittrige Beine und schüttelte sich wie ein Hund nach einem Bad. Es war ein riesiger Wolf. Dichtes graubraunes Fell hatte er, es war flaumig und trocken, als wäre der Wolf frisch gewaschen und geföhnt. Auf dem Teppich stand eine zähflüssige Pfütze. Kleiderfetzen lagen verstreut. Aus dieser Bescherung war der Wolf hervorgegangen, in neuer Gestalt, wie neugeboren.
     
    Eine runde Drahtbrille lag auf dem Couchtisch ordentlich zusammengeklappt. »Irving?« Der Wolf gab einen kleinen Laut, halb Knurren, halb Bellen. Hieß das Ja?
     
    Ich hatte immer gewusst, dass Irving ein Werwolf war, ihn aber so zu sehen war etwas vollkommen anderes. Bis zu diesem Moment hatte ich es eigentlich nicht geglaubt, nicht so richtig. Erst als ich in die hellbraunen Wolfsaugen blickte.
     
    Marguerite lag inzwischen unter Larry, die Arme um seine Brust geschlungen, die Beine um seine Taille. Sie schaute kaum hinter ihm hervor, war gut abgeschirmt.
     
    Ich hatte meine Zeit damit vergeudet, Irving anzustarren. Ich konnte Marguerite nicht

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