Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten
verspottete, hätte ich nicht sagen können.
»Ich bin wohl fertig«, sagte ich. »Lass sie herunter, Yasmeen. Wir wollen sehen, wie die Sache ausgeht.« »Zwanzig auf Marguerite«, hörte ich Stephen sagen. »Das ist unfair«, wandte Yasmeen ein. »Ich kann nicht gegen meinen eigenen Diener wetten.«
»Ich setze zwanzig gegen euch beide, dass Ms Blake gewinnt.« Das kam von dem Mann im Bett. Mir blieb eine Sekunde, um zu sehen, wie er mir zulächelte, dann griff Marguerite an.
Sie schlug nach meinem Gesicht, und ich wehrte mit den Unterarmen ab. Sie kämpfte wie ein kleines Mädchen, mit flacher Hand und Fingernägeln. Aber sie war schnell, schneller als ein Mensch. Vielleicht weil sie ein menschlicher Diener war, ich wusste es nicht. Ihre Nägel harkten schmerzhaft durch mein Gesicht. Das reichte. Jetzt war Schluss mit dem Nettsein.
Ich hielt sie mit einer Hand von mir fern. Sie schlug die Zähne hinein. Ich boxte sie mit der rechten Faust, so hart ich konnte, und legte mein ganzes Gewicht hinein. Es war ein netter solider Schlag auf den Solarplexus.
Marguerite hörte auf, mir in die Hand zu beißen, und klappte, die Hände auf den Magen gepresst, nach vorn. Sie rang nach Luft. Gut.
Ich hatte einen blutigen Zahnabdruck auf der Hand. Ich fasste mir an die linke Wange und hatte noch mehr Blut an den Fingern. Mist, das tat weh.
Marguerite kniete auf dem Boden und lernte wieder zu atmen. Aber sie starrte zu mir hoch. Der Ausdruck in ihren blauen Augen sagte, dass der Kampf noch nicht vorbei war. Sobald sie wieder Luft bekäme, würde es weitergehen.
»Bleiben Sie unten, Marguerite, ich werde Sie sonst verletzen.«
Sie schüttelte den Kopf.
»Sie kann nicht aufgeben, ma petite, sonst gewinnen Sie Yasmeens Körper, wenn nicht gar ihr Herz.«
»Ich will ihren Körper nicht. Ich will niemandes Körper.« »Also, das ist einfach nicht wahr, ma petite«, widersprach Jean-Claude. »Hören Sie auf, ma petite zu mir zu sagen.« »Sie tragen zwei meiner Zeichen, Anita. Sie sind auf halbem Weg, mein menschlicher Diener zu werden. Geben Sie es zu, und niemand braucht heute Nacht zu leiden.«
»Ja, klar«, sagte ich.
Marguerite kam langsam auf die Beine. Da wollte ich sie gar nicht haben. Ich griff sie an, bevor sie stand, riss ihr die Beine weg. Gleichzeitig zwang ich ihre Schultern nach rückwärts und kam rittlings über sie. Ihren rechten Arm nahm ich in den Fesselgriff. Sie versuchte, sich aufzurichten, doch ich erhöhte den Druck und sie sank zurück.
»Geben Sie au£« »Nein.« Das war erst das zweite verständliche Wort, das ich sie sagen hörte. »Ich breche Ihnen den Arm.« »Tu es, mach schon! Das ist mir egal.« Sie sah wütend aus, richtig rasend. Oh Gott. Man konnte nicht vernünftig mit ihr reden. Großartig. Indem ich den Fesselgriff als Hebel benutzte, drehte ich sie auf den Bauch, erhöhte den Druck fast bis zum Bruch, aber nicht weiter. Ein gebrochener Arm mochte den Kampf nicht beenden. Ich wollte, dass er vorbei war.
Ich gebrauchte mein Bein und einen Arm, um den Griff beizubehalten, kniete mich aber über ihren Oberkörper, bis mein Gewicht sie unten halten würde. Ich fasste in ihr gelbes Haar und bog ihren Kopf zurück. Dann ließ ich ihren Arm los und schob meinen rechten unter ihrem Hals durch, sodass der Ellbogen vor ihren Kehlkopf kam und Ober- und Unterarm ihr beide Schlagadern abdrückten. Die rechte Hand setzte ich auf mein linkes Handgelenk und drückte.
Sie kratzte nach meinem Gesicht, aber ich barg die Augen in ihrem Rücken, und sie konnte nicht an sie heran. Sie gab kleine, hilflose Laute von sich, weil sie für große nicht genügend Luft bekam. Dann wollte sie mir den Arm zerkratzen, aber mein Pullover war zu dick. Sie schob den Ärmel hoch und begann mir die Haut mit den Nägeln zu zerfetzen. Ich vergrub das Gesicht tiefer in ihren Rücken und drückte zu, bis mir die Anne zitterten und ich mit den Zähnen knirschte. Ich legte meine ganze Kraft in diesen Arm, der ihr den schlanken Hals zudrückte.
Ihre Hände hörten auf zu kratzen. Sie schlugen gegen meinen Arm wie sterbende Schmetterlinge.
Es dauert lange, bis man jemanden durch Würgen bewusstlos macht. In den Filmen sieht es immer einfach, rasch und sauber aus. Es ist nicht einfach, es geht nicht schnell, und ganz bestimmt nicht sauber. Man spürt den Puls an beiden Seiten gegen den Arm pochen, während man das Leben aus demjenigen rausquetscht. Der
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