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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Schlange. Sondern daran, was Jean-Claude mit mir gemacht hatte. Ich schüttelte den Kopf, versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Die Polizei war gekommen. Da gab es Dinge, die ich zu erledigen hatte.
     
    Ich fischte die kleine Plastikkarte aus meiner Gürteltasche und klammerte sie an meinen Jackenkragen. Sie wies mich als Mitarbeiter des »Regional Preternatural Investigation Team« aus. Das war fast so gut wie eine Dienstmarke.
     
    »Wir sollten mit den Polizisten reden, bevor sie anfangen zu schießen.« »Die Schlange ist tot«, sagte er.
     
    Der Wolfsmann riss an dem toten Tier mit seiner langen spitzen Schnauze und biss sich große Stücke Fleisch ab. Ich schluckte und schaute weg. »Sie werden denken, dass die Schlange nicht das einzige Monster in der Manege ist.«
     
    »Oh«, machte er sehr sanft, als wäre ihm dieser Gedanke noch nie gekommen. Was zum Teufel tat er eigentlich in dieser Gesellschaft?
     
    Ich ging auf die Polizisten zu, lächelnd. Jean-Claude blieb in der Mitte stehen. Sein Hemd war vom Blut so nass, dass es auf der Haut klebte und eine Brustwarze sich abzeichnete. Die eine Gesichtshälfte war blutverschmiert. Seine Arme waren bis zum Ellbogen rot. Der jüngste Vampir der Gruppe, eine Frau, hatte das Gesicht in Schlangenblut getaucht. Sie stopfte sich das blutige Fleisch in den Mund und saugte es aus. Es klang nass und lauter, als es hätte sein sollen.
     
    »Mein Name ist Anita Blake. Ich arbeite für das Regional Preternatural Investigation Team. Hier ist mein Ausweis.« »Wer ist das da bei Ihnen?« Der Polizist deutete mit dem Kopf auf den Mann. Seine Waffe war unbestimmt auf die Manege gerichtet.
     
    Ich fragte ihn leise aus dem Mundwinkel: »Wie heißen Sie?« »Richard Zeeman«, antwortete er flüsternd.
     
    »Richard Zeeman«, gab ich laut an, »nur ein unschuldiger Zuschauer.« Das war vermutlich gelogen. Wie unschuldig konnte ein Mann sein, der in einem Bett umgeben von Vampiren und Gestaltwandlern aufwacht?
     
    Aber der Polizist nickte. »Was ist mit den Übrigen?«
     
    Ich folgte seinem Blick. Dort sah es nicht besser aus. »Der Geschäftsführer und einige seiner Leute. Sie haben das Problem angepackt, um die Gefahr von der Menge abzuhalten.«
     
    »Sie sind aber keine Menschen, oder?« »Ja«, bestätigte ich, »das stimmt.« »Mannomann, die Kollegen werden uns kein Wort glauben«, sagte sein Partner.
     
    Da hatte er wahrscheinlich Recht. Ich war dabei gewesen, und ich glaubte es fast selbst nicht. Eine menschenfressende Riesenkobra. Mannomann.
     
    8
     
    Ich saß auf einem kleinen Korridor, der den Darstellern als Durchgang zum Zelt diente. Die Beleuchtung war schummrig, als würde mancher, der hier durchmusste, das Licht nicht allzu sehr mögen. Wie überraschend. Es gab keine Stühle, und ich wurde es langsam ein bisschen leid, auf dem Boden zu sitzen. Ich hatte zuerst vor einem Uniformierten, dann vor einem Detective eine Aussage gemacht. Dann war das RPIT eingetroffen, und die Befragung hatte noch einmal von vorn begonnen. Dolph nickte mir zu, und Zerbrowski schoss auf mich mit Daumen und Zeigefinger. Das war vor einer Stunde und fünfzehn Minuten gewesen. Ich war es auch ein kleines bisschen leid, ignoriert zu werden.
     
    Richard Zeeman und Stephen Werwolf saßen mir gegenüber. Richard hielt die Hände locker um ein Knie verschränkt. Er trug weiße Nikes mit blauem Logo ohne Socken. Selbst seine Fußknöchel waren gebräunt. Sein dickes Haar streifte seine nackten Schultern. Er hatte die Augen geschlossen. Ich konnte seinen muskulösen Oberkörper begaffen, so lange ich wollte. Sein Bauch war flach, und ein Dreieck aus dunklen Haaren lugte aus dem Hosenbund hervor. Die Brust war glatt, perfekt, völlig haarlos. Das gefiel mir.
     
    Stephen schlief. Auf seiner linken Gesichtshälfte blühten Blutergüsse, dunkelviolette und diese roten, besonders fiesen. Der linke Arm lag in einer Schlinge, er hatte sich geweigert, in ein Krankenhaus zu gehen. Er war in eine graue Decke eingewickelt, die die Sanitäter ihm gegeben hatten. Soweit ich das erkennen konnte, trug er sonst nichts am Leib. Vermutlich hatte er seine Kleider verloren, als er die Gestalt wechselte. Als Wolfsmann war er größer und seine Beine waren ganz anders geformt. Darum war es mit den hautengen Jeans und den schönen Cowboystiefeln wohl vorbei. Vielleicht war die kaffeebraune Gestaltwandlerin deshalb nackt gewesen. War das auch der Grund für Richard Zeemans Nacktheit? War auch er ein

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