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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sollen. Wer hat dir den Mund blutig gemacht?«
     
    »Ich werde dir kein Sterbenswörtchen sagen. Das weißt du.« »Jeder gibt mal auf, Anita, jeder.« »Sogar du?« Dieses Geisterlächeln war wieder da. »Sogar ich.«
     
    »Es gibt einen, der den Tod angeschmiert hat? Los, erzähl.« Sein Lächeln wurde breiter. »Ein andermal.« »Schön zu wissen, dass es ein anderes Mal geben wird«, sagte ich.
     
    »Ich bin nicht hier, um dich zu töten.« »Nur, um mich so zu ängstigen oder zu foltern, dass ich den Namen des Meisters enthülle, richtig?« »Richtig«, sagte er sanft und leise. »Ich hoffte, du würdest sagen: falsch.«
     
    Er zuckte leicht die Achseln. »Nenne mir den Meister der Stadt, Anita, und ich gehe wieder.« »Du weißt, dass ich das nicht tun kann.« »Ich weiß, dass du musst, oder es wird eine sehr lange Nacht werden.« »Dann wird es eben eine lange Nacht, weil ich dir nämlich einen Scheißdreck sage.«
     
    »Du lässt dich nicht einschüchtern«, sagte er. »Genau.« Er schüttelte den Kopf. »Dreh dich um, lehn dich mit der Hüfte gegen die Couch und lege die Hände auf den Rücken.«
     
    »Warum?« »Tu es einfach.« »Damit du mir die Hände fesseln kannst?« »Mach es, sofort.« »Daraus wird nichts.«
     
    Das Stirnrunzeln war wieder erschieße?« »Nein, aber ich werde auch nicht einfach dastehen, während du mich fesselst.« »Das Fesseln tut nicht weh.«
     
    »Über das, was danach kommt, mache ich mir Sorgen.« »Du hast gewusst, was ich tue, wenn du mir nicht hilfst.« »Dann tue es«, sagte ich. »Du bist nicht kooperativ.« »Tut mir furchtbar leid.«
     
    »Anita.«
     
    »Ich halte einfach nichts davon, Leuten zu helfen, die mich foltern wollen. Aber ich sehe auch keine Bambusspäne. Wie kannst du ohne Bambusspäne jemanden foltern wollen?«
     
    »Hör auf damit.« Er klang ärgerlich. »Womit?« Ich machte große Augen und versuchte, unschuldig und harmlos auszusehen. Ich und Kermit der Frosch.
     
    Edward lachte, ein weiches, leises Lachen, dass sich aufbaute und ausbreitete, bis er auf dem Boden hockte, die Waffe lose in der Hand, und zu mir aufblickte. Seine Augen glänzten.
     
    »Wie soll ich dich foltern, wenn du mich immerzu zum Lachen bringst?« »Das kannst du eben nicht, so war mein Plan.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das stimmt nicht. Du bist einfach ein Klugscheißer. Wie immer.«
     
    »Schön, dass es dir auffällt.« Er hielt eine Hand in die Höhe. »Schluss jetzt, bitte.« »Ich werde dich zum Lachen bringen, bis du um Gnade flehst.«
     
    »Sag mir einfach den verdammten Namen. Bitte, Anita. Hilf mir.« Das Lachen verdorrte in seinen Augen, als wäre die Sonne vom Himmel gerutscht. Ich sah zu, wie sein Humor, seine Menschlichkeit versiegte, bis seine Augen kalt und leer waren. »Lass es nicht so weit kommen«, bat er.
     
    Ich glaube, außer mir hatte Edward keine Freunde, aber das würde ihn nicht davon abhalten, mich zu verletzen. Edward hatte eine Regel: Tu alles, was nötig ist, um die Arbeit zu erledigen. Wenn ich ihn dazu zwang, mich zu foltern, würde er es tun, aber eigentlich wollte er das nicht.
     
    »Da du mich nun so nett gebeten hast, versuche es noch einmal mit der ersten Frage«, sagte ich.
     
    Er kniff die Augen zusammen, dann fragte er: »Wer hat dich ins Gesicht geschlagen?« »Ein Meistervampir«, antwortete ich freundlich.
     
    »Erzähl mir, was passiert ist.« Für meinen Geschmack klang das zu sehr wie ein Befehl, aber er hatte beide Pistolen.
     
    Ich erzählte ihm alles, was passiert war. Alles über Alejandro. Alejandro, der sich in meinem Kopf so alt anfühlte, dass mir die Knochen wehtaten. Ich fügte eine winzige Lüge hinzu, die zwischen vielen Wahrheiten versteckt war. Ich sagte ihm, Alejandro sei der Meister der Stadt. Einer meiner besseren Einfälle, oder?
     
    »Du weißt wirklich nicht, wo sein Schlafplatz ist, ja?« Ich schüttelte den Kopf. »Ich würde es dir sagen, wenn ich es wüsste.« »Woher kommt dieser Sinneswandel?« »Er hat versucht, mich umzubringen. Die Wetten waren schon geschlossen.« »Das glaube ich nicht.«
     
    Die Lüge war zu gut, um sie zu verschwenden, also versuchte ich, sie zu retten. »Er ist bösartig geworden. Es sind er und seine Handlanger, die die unschuldigen Leute getötet haben.«
     
    Edward grinste über das »unschuldig«, aber er ließ es durchgehen. »Ein gänzlich selbstloses Motiv, das ich dir aber abnehme. Wenn du nicht so eine mitfühlende Seele wärst, könntest du

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