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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gefährlich sein.«
     
    »Ich erledige meinen Anteil der Arbeit, Edward.« Seine leeren, blauen Augen blickten mich an, dann nickte er langsam. »Stimmt.«
     
    Er gab mir meine Pistole zurück, mit dem Griff voran. In meinem Magen löste sich ein fester Klumpen. Ich konnte wieder herzhaft ein- und ausatmen.
     
    »Falls ich herausfinde, wo dieser Alejandro sich aufhält, willst du dann mitmachen?«
     
    Ich überlegte eine Minute. Wollte ich fünf bösartige,, Vampiren auflauern, von denen zwei über fünfhundert Jahre alt waren? Nein. Wollte ich Edward allein zu ihnen schicken? Nein, auch nicht. Das hieß ...
     
    »Ja, ich will auch ein Stück abhaben.«
     
    Edward lächelte, breit und strahlend. »Ich liebe meinen Beruf.« Ich lächelte zurück. »Ich auch.«
     
    27
     
    Jean-Claude lag in der Mitte eines weißen Himmelbetts. Seine Haut war nur ein bisschen weniger weiß als die Laken. Er war mit einem Nachthemd bekleidet. Der Kragen floss vor Spitze über und bildete den Rahmen für seine Brust. Spitze floss auch von den Ärmeln bis über seine Finger, die nahezu verborgen waren. Damit hätte er feminin wirken müssen, aber an Jean-Claude sah es äußerst männlich aus. Wie konnte ein Mann überhaupt ein weißes Spitzennachthemd tragen und nicht lächerlich aussehen? Natürlich, er war ja kein Mann. Das musste es sein.
     
    Seine schwarzen Haare kringelten sich in den Spitzenkragen hinein. Ich könnte sie berühren. Ich schüttelte den Kopf. Nicht einmal im Traum. Ich war in etwas Langes, Seidiges gekleidet. Es hatte fast das dunkle Blau seiner Augen. Meine Arme sahen dagegen sehr weiß aus. Jean-Claude fiel auf die Knie und streckte mir eine Hand entgegen. Eine Einladung.
     
    Ich schüttelte den Kopf.
     
    »Es ist nur ein Traum, ma petite. Willst du selbst im Traum nicht zu mir kommen?« »Mit Ihnen ist es niemals nur ein Traum. Es bedeutet stets mehr.«
     
    Er ließ seine Hand auf das Laken sinken, die Fingerspitzen streichelten den Stoff. »Was wollen Sie mit mir machen, Jean-Claude?«
     
    Er sah mich fest an. »Dich verführen natürlich.« Natürlich. Wie albern von mir.
     
    Das Telefon neben dem Bett klingelte. Es war eines dieser weißen Prinzessinnentelefone mit viel Gold dran. Vor einer Sekunde hatte es noch nicht dagestanden. Es klingelte wieder, und der Traum ging in Fetzen. Im Erwachen tastete ich nach dem Apparat.
     
    »Hallo,« »He, habe ich Sie geweckt?«, fragte Irving Griswold. Ich blinzelte das Telefon an. » ja, wie spät ist es?« »Es ist zehn Uhr. Ich habe Sie extra nicht früher angerufen.«
     
    »Was wollen Sie, Irving?« »Griesgrämig.« »Ich bin spät ins Bett gekommen. Können wir die Scherze lassen?«
     
    »Ihr treuer Reporterfreund wird Ihnen das griesgrämige Hallo vergeben, wenn Sie ihm ein paar Fragen beantworten.« »Fragen?« Ich setzte mich auf, den Hörer an mich drückend. »Wovon reden Sie?« »Ist es wahr, dass Sie letzte Nacht von Humans First gerettet wurden, wie von denen behauptet wird?«
     
    »Behauptet? Können Sie bitte in ganzen Sätzen reden, Irving?« »Jeremy Ruebens war in den Frühnachrichten. Kanal fünf. Er behauptete, dass er und Humans First Ihnen in der vergangenen Nacht das Leben gerettet haben. Sie vor dem Meister der Stadt gerettet haben.«
     
    »Oh, nein, das hat er nicht.« »Darf ich Sie zitieren?« Ich dachte eine Minute darüber nach. »Nein.«
     
    »Ich brauche ein Zitat für die Zeitung. Ich versuche, ein Dementi hinzubekommen.« »Ein Dementi?« »He, ich hatte Rhetorik als Hauptfach.« »Das erklärt vieles.« »Können Sie mir Ihre Version der Geschichte geben oder nicht?«
     
    Ich überlegte kurz. Irving war ein Freund und ein guter Journalist. Wenn Ruebens mit der Geschichte schon in den Morgennachrichten gewesen war, war ich darauf angewiesen, meine Sicht der Dinge zu veröffentlichen. »Können Sie mir fünfzehn Minuten Zeit geben, damit ich Kaffee kochen und mich anziehen kann?«
     
    »Für ein Exklusivinterview immer.«
     
    »Bis gleich.« Ich hängte ein und ging geradewegs zur Kaffeemaschine. Ich hatte Joggingsocken, Jeans und das überweite T-Shirt an, in dem ich schlief, als Irving wieder anrief. Jetzt stand eine dampfende Tasse Kaffee auf dem Nachttisch. Zimthaselnusskaffee aus dem Tee- und Gewürzladen drüben in Olive. Am Morgen gab es kaum etwas Besseres.
     
    »Gut, spucken Sie's aus«, sagte er. »Mann, Irving, kein Vorspiel?« »Machen Sie voran, Blake, ich habe einen Abgabetermin.«
     
    Ich erzählte ihm

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