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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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links.« Der Wagen nahm die Ausfahrt und glitt in die Abbiegespur. Wir standen blinkend an der Ampel.
     
    »Sie wissen nicht, worauf Sie sich einlassen«, sagte ich. »Dann sagen Sie es mir«, erwiderte er. »Ich werde etwas Besseres tun, ich werde es Ihnen zeigen.« »Was meinen Sie damit?« »Fahren Sie an der dritten Ampel nach rechts.« Wir rollten auf den Parkplatz. »Das erste Haus auf der rechten Seite.«
     
    Larry glitt in den einzigen freien Platz, den er finden konnte. Meinen Parkplatz. Mein armer kleiner Nova würde nicht wieder zurückkehren.
     
    In der Dunkelheit des Wagens zog ich meine Jacke aus. »Schalten Sie die Deckenlampe ein«, bat ich. Er tat wie befohlen. Im Gehorchen war er besser als ich. Was ich, solange es meine Befehle waren, prima fand.
     
    Ich zeigte ihm die Narben an meinen Armen. »Die kreuzförmige stammt von Vampirdienern, die das für lustig hielten. Der Wulst Narbengewebe an der Armbeuge stammt von einem Vampir, der mir den Arm in Stücke gerissen hat. Der Physiotherapeut sagte, es sei ein Wunder, dass ich die volle Beweglichkeit zurückerlangt habe. Vierzehn Messerstiche von einem menschlichen Diener, und das sind nur meine Arme.«
     
    »Es gibt noch mehr?« Sein Gesicht sah bleich und sonderbar aus in der schalen Beleuchtung.
     
    »Ein Vampir hat mir das abgebrochene Ende eines Holzpflocks in den Rücken gerammt.« Er zuckte zusammen. »Und das Schlüsselbein wurde mir gebrochen, während mir gleichzeitig der Arm zerkaut wurde.«
     
    »Sie versuchen, mir Angst zu machen.« »Darauf können Sie wetten«, sagte ich. »Ich lasse mich nicht abschrecken.«
     
    Auch ohne dass ich ihm meine Narben zeigte, hätte ihn die vergangene Nacht abschrecken sollen. Hatte sie aber nicht. Verdammt, er würde daran festhalten, sofern er nicht vorher umkam. »Also gut, Sie bleiben bis zum Ende des Semesters, prima, aber versprechen Sie mir, dass Sie nicht ohne mich Vampire jagen gehen.«
     
    »Aber Mr Burke ...« »Er beteiligt sich daran, Vampire hinzurichten, aber er jagt sie nicht allein.« »Was ist der Unterschied zwischen einer Hinrichtung und einer Jagd?«
     
    »Exekution heißt, dass eine Leiche gepfählt werden muss oder dass ein Vampir, der hübsch angekettet ist, auf den letzten Hieb wartet.« »Was ist dann eine Jagd?«, fragte er.
     
    »Wenn ich jetzt umkehren würde und die Vampire zu stellen versuchte, die uns fast umgebracht hätten. Das wäre eine Jagd.« »Und Sie trauen Mr Burke nicht zu, dass er mir das Jagen beibringt?« »Ich traue ihm nicht zu, dass er Ihr Leben schützt.«
     
    »Sie glauben, dass es so weit kommt?« »Fast wäre es so weit gewesen.«
     
    Eine Weile blieb er still. Er starrte auf seine Hände, ({;, immerzu über das Lenkrad strichen. »Ich verspreche, dass ich mit keinem anderen außer Ihnen Vampire jagen gehe.« Er blickte mich an. Traurige, blaue Augen musterten mein Gesicht. »Nicht einmal mit Mr Rodriguez? Mr Vaughn hat gesagt, dass er Ihr Lehrer gewesen ist.«
     
    »Manny war mein Lehrer, aber er jagt keine Vampire mehr.« »Warum nicht?«
     
    Ich begegnete seinem blauen Blick und antwortete: »Seine Frau hat zu große Angst, und er hat vier Kinder.« »Sie und Mr Burke sind nicht verheiratet und haben keine Kinder.« »Das stimmt.« »Ich auch nicht.«
     
    Ich musste lächeln. War ich früher auch so eifrig gewesen? Nicht doch. »Niemand mag Klugscheißer, Larry.«
     
    Er grinste und dabei sah er aus wie dreizehn. Himmel, warum verkroch er sich nicht so schnell wie möglich nach dieser Nacht? Warum tat ich es nicht? Keine Antwort, wenigstens keine vernünftige. Warum tat ich das? Weil ich es beherrschte, kam als Antwort. Vielleicht würde Larry die Sache auch beherrschen. Vielleicht, vielleicht würde er aber auch dabei sterben.
     
    Ich stieg aus dem Wagen und beugte mich in die offene Tür. »Fahren Sie ohne Umweg nach Hause, und wenn Sie kein Ersatzkreuz haben, kaufen Sie sich morgen eins.«
     
    »In Ordnung«, versprach er.
     
    Ich schlug ihm die Tür in das feierlich ernste Gesicht. Ich stieg die Treppe hinauf und drehte mich nicht um. Ich sah nicht zu, wie er wegfuhr. Sein erster Zusammenstoß mit den Monstern und noch immer so lebendig und eifrig. Ich war nur vier Jahre älter als er. Vierjahre. Es kam mir wie Jahrhunderte vor. So grün war ich nie gewesen. Dafür hatte der Tod meiner Mutter gesorgt, als ich acht war. So früh einen Elternteil zu verlieren nimmt der Heiterkeit den Glanz.
     
    Ich wollte Larry weiterhin

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