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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Tesson Ferry Road. Kennen Sie den?« Ich meinte, dass ich auf dem Weg zu zwei Mordschauplätzen schon zweimal dahin gefahren war. Alle Wege führten nach Arnold. »Ich werde es finden.«
     
    »Wie schnell können Sie dort sein?«, fragte er. »In einer Stunde.« »Großartig. Ich werde auf Sie warten.« »Wird dieser Mr Oliver am See sein?« »Nein, wir fahren von dort aus zu ihm.«
     
    »Wozu diese Heimlichtuerei?« »Nicht Heimlichtuerei«, sagte er und senkte verlegen die Stimme. »Ich habe nur keine Begabung für Wegbeschreibungen. Es wird einfacher sein, wenn ich Sie hinbringe.«
     
    »Ich kann Ihnen in meinem Wagen folgen.« »Also, Ms Blake, ich glaube nicht, dass Sie mir gänzlich vertrauen.« »Ich traue niemandem ganz, Mr Inger, nichts Persönliches.« »Nicht einmal Leuten, die Ihnen das Leben gerettet haben?« »Nicht einmal denen.«
     
    Er ließ die Sache fallen und sagte: »Ich treffe Sie in einer Stunde am See.«
     
    »Klar.« »Danke, dass Sie kommen, Ms Blake.« »Ich schulde Ihnen etwas. Sie haben dafür gesorgt, dass ich mir dessen bewusst bin.«
     
    »Sie klingen abwehrend, Ms Blake. Ich wollte Sie nicht beleidigen.« Ich seufzte. »Ich bin nicht beleidigt, Mr Inger. Ich mag es nur nicht, wenn ich Leuten etwas schuldig bin.«
     
    »Der Besuch bei Mr Oliver wird zwischen uns reinen Tisch machen, das verspreche ich.« »Ich nehme Sie beim Wort, Inger.« »Wir sehen uns in einer Stunde«, sagte er. »Ich komme.«
     
    Wir legten auf. Verdammter Mist. Ich hatte nicht bedacht, dass ich noch gar nichts gegessen hatte. Sonst hätte ich gesagt, in zwei Stunden. Jetzt würde ich mir unterwegs etwas besorgen müssen. Ich konnte es nicht leiden, im Wagen zu essen. Aber, he, was bedeutet schon ein bisschen Manscherei unter Freunden? Und erst recht unter Leuten, die einem das Leben gerettet haben? Wartin machte es mir so viel aus, dass ich Inger etwas schuldig war?
     
    Weil er ein rechtsextremer Spinner war. Ein Fanatiker. Es gefiel mir nicht, wenn ich mit Fanatikern zu tun hatte. Und ganz bestimmt gefiel es mir nicht, dass ich einem das Leben verdankte.
     
    Na gut, ich würde mich mit ihm treffen, und dann wären wir quitt. Das hatte er gesagt. Warum nur glaubte ich es nicht?
     
    29
     
    Der Chip-Away Lake war ein künstlicher See und hatte ein schmales künstlich angelegtes Ufer. Es gab einen kleinen Schuppen, wo man Köder und etwas zu essen kaufen konnte. Daneben lag ein Kiesparkplatz. Ein Wagen stand an der Straße mit einem Schild »Zu verkaufen«. Ein Angelteich und ein Gebrauchtwagenplatz in einem, wie praktisch.
     
    Rechts neben dem Parkplatz erstreckte sich eine Wiese. Ein kleiner heruntergekommener Schuppen und die Überbleibsel einer Grillstation. Ein paar Bäume säumten die Wiese, die zu einem bewaldeten Hügel anstieg. Links vom Teich floss der Meramec vorbei. Es kam mir ulkig vor, ein fließendes Gewässer so dicht an einem künstlichen See zu haben.
     
    An diesem kalten Herbstnachmittag standen nur drei Autos auf dem Parkplatz. Neben einem glänzenden weinroten Chrysler Le Baron stand Inger. Eine Hand voll Angler hatten sich eingemummelt und hielten ihre Angelruten ins Wasser. Angeln musste toll sein, wenn es die Leute dafür mit dieser Kälte aufnahmen.
     
    Ich parkte neben Ingers Wagen. Er schlenderte lächelnd auf mich zu, die Hand ausgestreckt wie ein Immobilienmakler, der erfreut war, dass ich mir ein Objekt anschaute. Was immer er verkaufte, ich wollte es nicht haben. Dessen war ich mir fast sicher.
     
    »1VIs Blake, überaus froh, dass Sie kommen.« Er umklammerte meine Hand mit beiden Händen, herzlich, gutmütig, unaufrichtig.
     
    »Was wollen Sie, Mr Inger?« Sein Lächeln zog sich leicht zurück. »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Ms Blake.« »Doch, das wissen Sie.« »Nein, wirklich nicht.«
     
    Ich musterte sein ratloses Gesicht. Vielleicht hatte ich schon zu oft mit miesen Typen zu tun gehabt. Es spart einfach viel Zeit, wenn man gleich das Schlimmste annimmt.
     
    »Es tut mir Leid, Mr Inger. Ich ... ich bin schon zu lange mit der Verbrechersuche beschäftigt. Da wird man zum Zyniker.« Er blickte noch immer ratlos.
     
    »Lassen wir's gut sein, Mr Inger, bringen Sie mich einfach zu diesem Oliver.« »Mr Oliver«, korrigierte er. »Sicher.« »Nehmen wir meinen Wagen?« Er winkte mich in dessen Richtung.
     
    »Ich fahre Ihnen hinterher.«
     
    »Sie haben kein Vertrauen zu mir.« Er sah gekränkt aus. Vermutlich sind es die meisten Menschen nicht gewohnt, dass

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