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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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aber wenn Sie je wieder eine Waffe auf mich richten, vergesse ich, dass Sie mich gerettet haben.«
     
    »Es wird nie wieder vorkommen, Ms Blake, Sie haben mein Wort darauf.«
     
    Ich wollte etwas Geringschätziges sagen, aber die Polizei stand vor mir. Sie hätten es gehört. Ich wollte Ruebens und Humans First nicht verpetzen, also musste ich mir die klugscheißerische Bemerkung für später aufheben. Wie ich Ruebens kannte, würde die Gelegenheit dafür schon noch kommen.
     
    Ich belog die Polizei darin, was Humans First getan hatte, und ich belog sie darin, was Alejandro von mir gewollt hatte. Das war einer von diesen sinnlosen Angriffen gewesen, wie sie schon zweimal passiert waren. Dolph und Zerbrowski würde ich später die Wahrheit erzählen, aber im Augenblick war mir nicht danach, fremden Leuten den ganzen Schlamassel zu erklären. Ich war nicht einmal sicher, ob Dolph die ganze Geschichte zu hören bekäme. Zum Beispiel die Tatsache, dass ich beinahe sicher Jean-Claudes menschlicher Diener war.
     
    Nein, es gab keine Grund, das zu erwähnen.
     
    25
     
    Larrys Wagen war der neueste Mazda. Die Vampire hatten Humans First so sehr in Atem gehalten, dass die Fanatiker keine Zeit gehabt hatten, den Wagen zu demolieren. Ein Glück für uns, denn meiner war ein Totalschaden. Oh, ich würde durchaus zur Versicherungsgesellschaft gehen müssen, damit sie mir das erst noch mitteilen konnten, aber jedenfalls war an der Unterseite etwas Großes beschädigt und eine Flüssigkeit, dunkler als Blut, leckte darunter hervor. Die Front sah aus, als hätten wir einen Elefanten getroffen. Einen Totalschaden erkannte ich auf den ersten Blick.
     
    Wir hatten die vergangenen Stunden in der Notaufnahme verbracht. Die Sanitäter bestanden darauf, dass ich von einem Arzt untersucht wurde, und Larry brauchte drei Stiche an der Stirn. Sein orangefarbenes Haar fiel nach vorn und verbarg die Verletzung. Das war seine erste Narbe. Die erste von vielen, wenn er in dem Geschäft blieb und sich weiter mit mir herumtrieb.
     
    »Sie sind jetzt, wie viel, vierzehn Stunden bei der Arbeit gewesen? Was halten Sie bisher davon?«, fragte ich.
     
    Er sah mich kurz von der Seite an, dann wieder auf die Straße. Er lächelte, es sah aber nicht humorvoll aus. »Ich weiß es nicht.« »Wollen Sie nach dem Abschluss Animator werden?« »So dachte ich's mal«, antwortete er.
     
    Ehrlichkeit, eine seltene Gabe. »Unsicher geworden?« »Eigentlich nicht.«
     
    Ich ließ es dabei bewenden. Mein erster Impuls war, es ihm auszureden. Ihm zu sagen, er solle einen gesunden Beruf ergreifen. Aber ich wusste, dass das Tote erwecken nicht einfach eine berufliche Wahl ist. Wenn die »Begabung« stark genug ist, muss man sie einsetzen, sonst riskiert man, dass die Kräfte zu unpassenden Zeiten hervorbrechen. Haben Sie schon mal überfahrenen Tieren am Straßenrand nachgetrauert? Meine Stiefmutter Judith war so eine. Natürlich war sie nicht erfreut über meine spätere Arbeit. Sie fand sie grausig. Was konnte ich dazu sagen? Sie hatte Recht.
     
    »Es gibt andere Möglichkeiten, wenn man einen Abschluss in übernatürlicher Biologie hat.« »Welche? Zoo, Kammerjäger?« »Lehrer, Wildhüter, Präparator, Feldforscher ...« »Und bei welchem dieser Berufe kann man genauso viel Geld verdienen?«, fragte er. »Ist das Geld der einzige Grund, weshalb Sie Animator werden wollen?« Ich war enttäuscht.
     
    »Ich möchte etwas tun, womit ich den Leuten helfe. Was wäre besser, als meine besonderen Fähigkeiten dazu zu gebrauchen, dass ich die Welt von gefährlichen Untoten befreie?«
     
    Ich blickte ihn prüfend an. Ich sah nichts weiter als sein Profil, das nur von der Instrumentenanzeige beleuchtet wurde. »Dann wollen Sie Vampirhenker werden, nicht Animator.« Ich gab mir keine Mühe, meine Überraschung zu verbergen.
     
    »Mein höchstes Ziel, ja.« »Warum?« »Warum sind Sie es geworden?« Ich schüttelte den Kopf. »Antworten Sie mir, Larry.« »Ich will etwas Hilfreiches tun.«
     
    »Dann werden Sie Polizist. Die brauchen Leute, die sich mit übernatürlichen Wesen auskennen.« »Ich dachte, ich hätte mich heute Nacht gut geschlagen.« »Das haben Sie.« »Was ist dann verkehrt?«
     
    Ich überlegte, wie ich es mit etwa fünfzig überzeugenden Worten ausdrücken könnte oder auch mit weniger. »Was heute Nacht passiert ist, war schrecklich, aber es kommt noch schlimmer.«
     
    »Gleich kommt Olive. In welche Richtung soll ich abbiegen?« »Nach

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