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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nebelte in die Luft. Die Temperaturen waren bei Einbruch der Dunkelheit um zehn Grad gefallen. Der Frost verwandelt. Unter unseren Schuhen knirschte der Schnee.
    »Was tust du hier, Edward?« »Ich wollte gerade zu dir raufkommen, dann habe ich gesehen, dass du runterkommst.« »Was willst du?« »Ich will mitspielen«, sagte er.
    Ich starrte ihn an. »Einfach so. Du weißt nicht, was ich vorhabe, aber du willst mitmachen.« »Wenn ich dir folge, kann ich immer eine Menge Leute umbringen.«
    Traurig, aber wahr. »Ich habe keine Zeit zum Streiten. »Steig ein.«
    Er rutschte auf den Rücksitz. »Wen wollen wir denn heute umbringen?« Richard ließ den Motor. Ich schnallte mich an. »Mal sehen. Da gibt es einen abtrünnigen Polizisten und einen, der sieben Gestaltwandler entführt hat.« »Die Hexen sind es nicht gewesen?«
    »Nicht bei allen.« »Glaubst du, dass ich heute Nacht ein paar Lykanthropen erwische?« Ich glaube, dass er Richard aufzog.
    Richard war nicht beleidigt. »Ich habe darüber nachgedacht, wer sie kampflos ausgeschaltet haben kann. Es muss jemand sein, dem sie vertraut haben.« »Wem würden sie trauen?«, fragte ich ihn. »Einem von uns«, antwortete er.
    »Oh, klasse«, sagte Edward, »heute Lykanthrop auf der Speisekarte.« Richard hatte nichts einzuwenden. Wenn es ihm recht war, dann mir auch.

39
     
    Williams lag zusammengesunken auf der Seite.
    Ihm war aus kurzer Entfernung ins Herz geschossen worden. Mit zwei Schüssen. Das war's mit seiner Promotion. In der Hand hielt er eine 357er Magnum. Ich mochte sogar wetten, dass er auch Schmauchspuren an den Fingern hatte, als ob er wirklich geschossen hätte.
     
    Deputy Holmes und ihr Partner lagen tot im Schnee. Die Magnum hatte Holmes Brust weitgehend zerrissen. Ihre koboldhaften Züge waren er schlafft und nicht mehr halb so hübsch.´ Mit geradeaus starrenden Augen sah sie nicht aus wie schlafend. Sie sah tot aus.
    Ihrem Partner fehlte das halbe Gehirn. Blut und Gehirnmasse waren in den Schnee gesickert. Er hielt die Waffe noch fest in der Hand.
    Auch Holmes hatte nach der Waffe gegriffen. Was immer ihr das genützt hatte. Ich bezweifelte, dass einer von ihnen Williams erschossen es hatte, allerdings hätte ich ein Monatsgehalt gewettet, dass es eine ihrer Waffen gewesen war.
    Ich kniete mich in den Schnee und fluchte: »Scheiße,«
    Richard stand bei Williams. Er starrte ihn an, er sich das Gesicht einprägen. » Samuel besaß keine Waffe. Er hielt nicht einmal was vom Jagen. »
    »Du hast ihn gekannt?«
    »Ich bin am Audubon, das weißt du doch.« Ich nickte. An der ganzen Szene sah nichts echt aus. Sie wirkte gestellt. Würde er damit durchkommen? Nein. »Er ist tot«, sagte ich leise.
    Edward trat neben mich. »Wer ist tot?« »Aikensen. Er läuft noch rum und redet, aber er ist tot. Er weiß es nur noch nicht.«
    »Wo finden wir ihn?«, fragte Edward. Gute Frage. Ich wusste keine gute Antwort. Mein Piepser ging an, und ich schrie. Einen dieser kleinen Huch-Schreie, die immer so peinlich sind. Ich überprüfte die Nummer mit hämmerndem Herzen.
    Ich kannte sie nicht. Wer konnte das sein, und konnte der Anruf so wichtig sein, dass ich jetzt darauf antworten musste? Ich hatte meine Piepsernummer im Krankenhaus hinterlassen. Dessen Nummer kannte ich auch nicht. Ich würde dort anrufen müssen. Oh Mann, ich musste auch Chief Garroway anrufen und ihm erzählen, dass seine Leute in eine Falle gelaufen waren. Ich konnte beide Anrufe in Williams' Haus erledigen.
    Ich stapfte auf das Haus zu. Edward folgte mir. Wir waren auf der Veranda angelangt, ehe ich merkte, dass Richard nicht bei uns war. Ich drehte mich um. Er kniete neben Williams. Zuerst dachte ich, dass er betete, dann sah ich, dass er den blutigen Schnee betastete. Wollte ich es wirklich wissen? Ja.
    Ich ging zu ihm zurück. Edward blieb auf der Veranda stehen, ohne dass ich ihn bitten musste. Ein Punkt für ihn. »Richard, ist dir nicht gut?« Das war eine blöde Frage, wenn man einen Bekannten tot vor sich liegen hatte. Aber was sollte ich sonst fragen?
    Seine Hand schloss sich um den blutigen Schnee und quetschte ihn. Er schüttelte den Kopf. Ich dachte, er sei einfach zornig oder von Trauer überwältigt, doch dann sah ich den Schweiß auf seiner Stirn.
    Er hob das Gesicht zum Himmel, mit geschlossenen Augen. Der Mond schien voll und hell, schwer und silberweiß. So weit von der Stadt entfernt, und es war fast taghell. Wolkenfetzen zogen über den Himmel, sie strahlten vom

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