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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Jäger ist von einem Bären gefressen worden, und Ihre kleine Dame da war ein bisschen voreilig.«
    Holmes öffnete den Mund, aber der Chief hob die Hand. »Ist gut, Holmes.« Sie nahm sich zurück, aber nicht gerne. »Warum fragen wir nicht Sergeant Storr hier, was er glaubt, wer den Mann umgebracht hat?«, sagte Garroway.
     
    Ich hörte Dolph seufzen. »Sie hatte kein Recht, ohne unsere Aufsicht Leute an die Leiche zu lassen«, befand Titus. Dolph schaltete sich ein. »Meine Herren, wir haben einen toten Mann im Wald liegen. Der Schauplatz des Verbrechens wird nicht jünger. Es gehen wertvolle Hinweise verloren, während wir hier stehen und streiten.« »Der Angriff eines Bären macht keinen Verbrechensschauplatz, Sergeant«, erwiderte Titus.
    »Ms Blake ist unsere Expertin für übernatürliche Fälle. Wenn sie sagt, es war ein Bär, dann gehen wir alle nach Hause. Wenn sie sagt, es war ein übernatürlicher Täter, lassen Sie uns unsere Arbeit tun und behandeln den Ort als Tatort. Einverstanden?«
    »Ms Blake? Anita Blake?« Dolph nickte. Titus fasste mich scharf ins Auge. »Sie sind der Scharfrichter?« »So werde ich von manchen Leuten genannt, ja.« »Die Kleine hier hat über ein Dutzend Vampire erledigt?« Er klang belustigt, ungläubig.
    Ich zuckte die Achseln. Inzwischen waren es zwar mehr, aber viele davon waren nicht sanktionierte Tötungen gewesen. Nichts, was ich der Polizei zur Kenntnis bringen wollte. Vampire haben Rechte, und sie ohne Tötungsbefehl zu töten ist Mord. »Ich bin der amtlich bestellte Vampirhenker dieses Bezirks. Haben Sie damit ein Problem?«
    »Anita«, warnte Dolph. Ich sah kurz zu ihm hin, dann wieder zum Sheriff. Mehr hatte ich nicht sagen wollen, ehrlich, aber er hörte nicht auf. »Ich glaub's einfach nicht, dass so ein Dingelchen wie Sie das alles getan haben soll, was mir zu Ohren gekommen ist.«
    »Hören Sie, es ist kalt, es ist spät, lassen Sie mich die Leiche untersuchen, dann können wir alle nach Hause.« »Mir braucht keine Zivilistin zu sagen, wie ich meine Arbeit zu machen habe.« »Das wär's«, sagte ich.
    »Anita?« Dieses eine Wort von Dolph befahl mir, weder zu sagen noch zu tun, was ich beabsichtigte.
    »Wir sind für heute Abend mehr als genug in den Zuständigkeitshintern gekrochen, Dolph.«
    Ein Mann kam und brachte uns dampfende Becher auf einem Tablett. Der Duft von Kaffee zog durch die Schneeluft. Der Mann war groß. Heute Nacht waren eine Menge Große unterwegs. Eine hellblonde Locke hing ihm über ein Auge. Er trug eine runde Metallbrille, mit der er noch jünger aussah, als er ohnehin schon war. Er hatte sich eine dunkle Pudelmütze über die Ohren gezogen. Ansonsten trug er dicke Handschuhe, einen bunten Parka, Jeans und Wanderstiefel. Er sah nicht modisch aus, sondern war dem Wetter entsprechend gekleidet. Meine Füße waren inzwischen taub geworden.
    Dankbar nahm ich einen Becher Kaffee. Solange wir hier draußen standen und stritten, war etwas Heißes eine großartige Idee. »Danke.«
     
    Der Mann lächelte. »Gern geschehen.« Jeder nahm sich einen Kaffee, aber nicht jeder sagte danke. Wo hatten die ihre Manieren?
    »Ich war hier schon Sheriff, bevor Sie geboren wurden, Ms Blake. Das ist mein Bezirk. Ich brauche von so einer keine Hilfe.« Er trank einen Schluck. Er hatte danke gesagt.
    »Von so einer? Was soll das heißen?« »Lassen Sie's gut sein, Anita.«
    Ich schaute zu Dolphs Gesicht hinauf. Ich wollte es nicht gut sein lassen. Ich trank aus meinem Becher. Allein bei dem Duft war ich schon weniger ärgerlich. Ich blickte in Titus' Schweinsäuglein und schmunzelte.
    »Was ist so komisch?«, fragte er.
    Ich öffnete den Mund, um zu antworten: »Sie«, aber der Kaffeebringer kam mir zuvor. »Ich bin Samuel Williams. Ich bin der Verwalter. Ich wohne in dem kleinen Haus hinter dem Naturzentrum. Ich habe die Leiche gefunden.« Er hielt das leere Tablett locker an seiner Seite.
    »Ich bin Sergeant Storr, Mr Williams. Das sind meine Mitarbeiter, Detective Perry und Ms Blake.« Williams nickte uns zu. »Von uns kennen Sie schon alle, Samuel«, sagte Titus. »Ja«, bestätigte Williams. Er schien darüber nicht gerade begeistert zu sein.
    Er nickte Chief Garroway und seinen Deputys zu. »Ich habe zu Deputy Holmes gesagt, dass es meiner Meinung nach kein normales Tier gewesen ist. Ich meine das noch immer, aber wenn es ein Bär war, dann hat er den Mann richtig auseinander genommen. Ein Tier, das so etwas einmal getan hat, wird es auch wieder

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