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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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schüttelte den Kopf. »Ich habe festgesetzt, dass er bestraft wird. Mein Wort ist Gesetz.«
    »Welchen König haben Sie denn gemeuchelt, dass Sie jetzt der Chef sind?« »Simon«, antwortete Raina. Ich sah sie verständnislos an. »Er hat Simon besiegt und ihn getötet. Er war vor ihm der Leitwolf.«
    Jede dumme Frage ... »Wenn Sie meine Hilfe wollen, geht Irving frei und unbehelligt. Ohne Bestrafung.« »Tun Sie das nicht, Anita«, bat Irving. »Sie machen die Sache nur schlimmer.«
    Raina blieb neben mir an die Wand gelehnt stehen. Nur ein Schwätzchen unter Freundinnen. »Er hat Recht, wissen Sie. Im Augenblick gehört er noch mir, aber wenn Sie Marcus richtig ärgerlich machen, gibt er ihn Alfred. Ich werde ihn nur körperlich und seelisch foltern. Alfred wird ihn zerstören.«
    »Irving geht unbehelligt, ohne Bestrafung. Ich bleibe und lasse mich von Alfred durchsuchen. Anderenfalls gehen wir beide.« »Nicht beide, Ms Blake. Sie können gehen, aber Irving gehört mir. Er wird bleiben und seine Lektion erhalten, ob Sie dabei sind oder nicht.«
    »Was hat er falsch gemacht?«, fragte ich. »Das ist unsere Angelegenheit, nicht Ihre.« »Ich werde Ihnen einen Scheißdreck helfen.«
    »Dann gehen Sie«, sagte er, sprang elegant von der Bühne und kam auf uns zu. »Aber Irving bleibt. Sie sind nur heute Abend bei uns. Er muss mit uns zusammenleben, Ms Blake. Er kann sich Ihr herausforderndes Benehmen nicht leisten.«
    Mit dem letzten Satz trat er fast direkt hinter Alfred. Aus dieser Nähe sah man feine Fältchen um Augen und Mund und eine gewisse Schlaffheit der Haut an Kinn und Hals. Etwa zehn Jahre mehr. Fünfzig.
    »Ich kann Irving nicht hier lassen, wenn ich weiß, dass Sie ihm etwas antun.«
    »Oh, Sie haben keine Vorstellung davon, was wir mit ihm anstellen«, sagte Raina. »Aber bei uns heilt ja alles so gut.« Sie löste sich von der Wand und näherte sich Irving. Sie ging in einem engen Kreis um ihn herum und stieß ihn ab und zu mit Schultern und Hüfte an. »Selbst die Schwächsten unter uns können so viele Wunden verkraften.«
    »Was verlangen Sie, um mir Irvings Sicherheit zu garantieren?«, fragte ich.
    Marcus musterte mich, seine Miene blieb neutral. »Sie versprechen, uns zu helfen, und lassen sich von Alfred filzen. Er ist mein Bodyguard. Er muss seine Pflicht erledigen.«
    »Ich kann Ihnen keine Hilfe versprechen, wenn ich nicht weiß, worum es sich handelt.« »Dann gibt es keine Abmachung.« »Anita, ich kann einstecken, was immer sie austeilen. Ich kann es. Wie bisher auch.« »Sie haben mich um Schutz vor Richard gebeten, nehmen Sie es einfach als Komplettangebot«, sagte ich.
    »Du hast sie um Schutz gebeten?« Raina trat von ihm zurück, blankes Erstaunen im Gesicht.
    »Nur vor Richard«, erwiderte Irving. »Das ist geschickt«, sagte Raina, »zieht aber gewisse Folgen nach sich.«
    »Sie gehört nicht zum Rudel. Es wirkt nur bei Richard, weil sie miteinander ausgehen«, erklärte Irving. Er blickte ein bisschen besorgt drein. »Was für Folgen?«, fragte ich.
    Marcus antwortete: »Wer ein Mitglied des Rudels um Schutz bittet, erkennt es kampflos als stärker an. Wenn der Schutz gewährt wird, ist man verpflichtet, ihm bei seinen Kämpfen beizustehen. Wenn es herausgefordert wird, ist man durch seine Ehre gebunden.«
    Ich warf einen Blick auf Irving. Er sah krank aus. »Sie ist keine von uns. Ihr könnt sie nicht auf das Gesetz festlegen.« »Welches Gesetz?«, fragte ich. »Das Rudelgesetz«, sagte Marcus. »Ich weise ihren Schutz zurück«, sagte Irving. »Zu spät«, fand Raina.
    »Sie haben uns in eine verzwickte Lage gebracht, Ms Blake. Ein Rudelmitglied hat Sie als stärker anerkannt. Als dominant. Nach unserem Gesetz betrachten wir das als bindend.« »Ich kann nicht Mitglied des Rudels sein«, beharrte ich. »Ja, aber Sie können dominant sein.«
    Ich wusste, was das Wort in der wirklichen Welt bedeutete. Bei Marcus schien noch mehr darin zu stecken. »Was bedeutet es, dominant zu sein?« »Es heißt, dass Sie sich als Irvings Beschützer jedem entgegenstellen.«
    »Nein«, sagte Irving. Er drängte sich an Raina vorbei und stellte sich vor Marcus hin. Er stand aufrecht da und blickte ihm in die Augen. Das war kein Zeichen der Unterwerfung.
    »Ich lasse mich nicht so von dir benutzen. Das war es, was du die ganze Zeit vorhattest. Du wusstest, ich würde sie um Schutz vor Richard bitten. Das war eigens von dir beabsichtigt, stimmt's nicht, du selbstgefälliger Bastard?«
    Ein tiefes

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