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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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meine Ohren hörte es sich müde an.
    Bert schmunzelte nur. Er wusste, dass er gewonnen hatte.
    »Sie werden sämtliche Aufträge mit mir absprechen, die nicht Erweckungen oder Vampirtötungen betreffen?«, fragte ich. »Wenn Sie die Zeit haben, sich über Klienten zu informieren, habe ich gewiss die Zeit, um zu jedem einen Vermerk zu schreiben.«
    »Ich brauche nicht Informationen zu jedem Klienten, nur zu denen, die Sie zu mir schicken.« »Aber, Anita, Sie wissen doch, dass es reine Glückssache ist, wer von Ihnen an welchem Tag im Dienst ist.«
    »Zur Hölle mit Ihnen, Bert.« »Sie haben Ms Drew jetzt lange genug warten lassen, meinen Sie nicht?«
    Ich stand auf. Es hatte keinen Zweck. Er hatte mich ausmanövriert. Er wusste es. Ich wusste es. Mir blieb nur noch der elegante Rückzug.
    »Ihr Zwei-Uhr-Termin hat abgesagt. Ich lasse Mary Mr Gunderson reinschicken.« »Gibt es jemanden, den Sie nicht als Klienten annehmen würden, Bert?« Er schien einen Augenblick lang darüber nachzudenken, dann schüttelte er den Kopf. »Wenn er das Honorar bezahlen kann, nein.«
    »Sie sind ein gieriger Mistkerl.« »Ich weiß.« Es hatte keinen Zweck. Diese Auseinandersetzung würde ich nicht gewinnen. Ich ging zur Tür.
    »Sie tragen eine Waffe.« Er klang aufgebracht. »Ja, na und?« »Ich finde, am helllichten Tage könnten Sie sich unbewaffnet mit den Klienten unterhalten.« »Das finde ich nicht.«
     
    »Legen Sie die Waffe einfach in die Schreibtischschublade, wie sonst auch.« »Nein.« Ich öffnete die Tür. »Ich will nicht, dass Sie bei den Gesprächen bewaffnet sind, Anita.« »Das ist Ihr Problem, nicht meines.« »Es könnte Ihres werden«, sagte er. Sein Gesicht war gerötet, die Stimme gepresst. Vielleicht würde es doch noch zu einem Kampf kommen.
     
    Ich schloss die Tür wieder. »Sie meinen, Sie feuern mich? » »Ich bin Ihr Boss.«»Wir können über Klienten streiten, aber die Waffe ist nicht verhandelbar.« »Die Waffe macht den Klienten Angst.« »Schicken Sie die Ängstlichen zu Jamison«, schlug ich vor.
    »Anita« - er erhob sich wie eine Sturmwand - »ich will nicht, dass Sie im Büro eine Waffe tragen.«
    Ich lächelte süß. »Scheren Sie sich zum Teufel, Bert. «Soweit der elegante Abgang.

16
     
    Ich schloss die Tür und begriff, dass ich nichts erreicht hatte, außer Bert sauer zu machen. Keine schlechte Leistung, aber auch keine große Tat. Ich würde Ms Drew sagen, dass ich ihr möglicherweise helfen könnte. Bert hatte Recht, was gute Presse anbelangte. Ich nickte Gunderson im Vorbeigehen zu. Er lächelte zurück. Aus irgendeinem Grund glaubte ich nicht, dass ich für ihn wirklich einen Toten erwecken sollte. Aber das würde ich bald herausfinden.
    Ms Drew saß mit übereinander geschlagenen Beinen und im Schoß gefalteten Händen da. Ein Bild vornehmer Geduld.
    »Möglicherweise kann ich etwas für Sie tun, Ms Drew. Ich bin nicht sicher, aber ich kenne jemanden, der Ihnen vielleicht helfen kann.« Sie stand auf und reichte mir eine manikürte Hand. »Das wäre wundervoll, Ms Blake. Ich werde Ihre Hilfe ganz sicher zu schätzen wissen.«
    »Hat Mary eine Nummer, unter der ich Sie erreichen kann?« »Ja.« Sie lächelte.
    Ich lächelte. Ich öffnete die Tür, und sie ging in einer teuren Parfümwolke an mir vorbei. »Mr Gunderson, ich habe jetzt Zeit für Sie.« Er stand auf und legte die Zeitschrift, in der er geblättert hatte, auf den kleinen Tisch neben den Ficus. Er bewegte sich nicht mit der tänzerischen Anmut, die den anderen Gestaltwandlern eigen war. Andererseits waren Schwäne an Land nicht gerade anmutig.
    »Nehmen Sie Platz, Mr Gunderson.« »Kaspar, bitte.«
    Ich lehnte mich an die Schreibtischkante und blickte auf ihn hinunter. »Was tun Sie hier, Kaspar?« Er lächelte. »Marcus möchte sich wegen der vergangenen Nacht entschuldigen.« »Dann hätte er persönlich kommen sollen.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Er dachte, dass ein ansehnliches finanzielles Entgelt unsere mangelnde Gastfreundschaft wiedergutmachen könnte.« »Da hat er falsch gedacht.« »Sie wollen keinen Zentimeter nachgeben, nicht wahr?« »Richtig.« »Wollen Sie uns nicht helfen?«
    Ich seufzte. »Ich arbeite bereits daran. Aber ich bin nicht sicher, ob ich etwas für Sie tun kann. Was oder wer kann acht Gestaltwandler kampflos ausschalten?« »Ich habe keine Ahnung. Keiner von uns. Darum sind wir zu Ihnen gekommen.«
     
    Großartig. Sie wussten weniger als ich. Nicht beruhigend. »Marcus hat mir eine

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