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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Er gab ein wütendes Quieken von sich. Ich konnte nicht auf sie schießen wie sie dalag, alles, was ich von ihr sehen konnte, waren ihre Arme und Beine, die sie um den Rattenleib schlang, einzig auf einen blonden Kopfstreifen konnte ich einen tödlichen Schuss abgeben. Ich wagte es nicht. Ich würde vielleicht auch Louie damit töten. Selbst mit klarem Kopf wäre es ein zweifelhafter Schuss.
    Ich kam auf die Knie. Die Welt schwankte, und Übelkeit stieg in mir auf. Als die Welt wieder stillstand, gab es noch immer nichts, worauf ich schießen konnte. Der Strahl einer fernen Straßenlampe fiel auf das Blut, das aus Louies Hals lief. Hätte Gretchen seine Zähne gehabt, wäre er jetzt tot.
    Ich feuerte neben ihnen auf den Boden, hoffte, sie würde davor zurückschrecken. Tat sie nicht. Ich zielte dicht über ihrem Kopf auf einen Baum. So dicht über Louie, wie ich eben wagte. Die Kugel spritzte ins Holz. Ein blaues Auge blickte mich an, während sie sich sättigte. Sie würde ihn umbringen, während ich zusah.
    »Erschieße sie.« Es war Louies Stimme, durch die pelzige Schnauze entstellt, aber seine Stimme. Seine Augen wurden glasig und schlossen sich. Letzte Worte.
    Ich holte entschlossen Luft und zielte beidhändig, eine Hand umschloss die andere wie eine Teetasse. Ich zielte auf das eine helle Auge. Mein Blick verschwamm. Ich wartete auf Knien und blind, dass ich wieder klar sehen und abdrücken konnte. Wenn mir beim Abdrücken wieder schwindlig wurde, würde ich Louie treffen. Meine Möglichkeiten waren erschöpft.
    Vielleicht auch nicht. »Richard hat mich gebeten, ihn zu heiraten, und ich habe ja gesagt. Sie können es riechen, wenn einer lügt. Ich habe jemand anderem mein ja Wort gegeben. Wir müssen das hier nicht tun.«
    Sie zögerte. Ich starrte in das eine Auge. Mein Blick blieb klar. Mit ruhigem Arm bewegte ich den Finger am Abzug. Sie ließ von seiner Kehle ab und glitt mit dem Kopf hinter seinen pelzigen Hals in Deckung . Ihre Stimme kam gedämpft, aber deutlich genug dahinter hervor.
    »Nimm deine kleine Pistole runter, und ich lasse ihn laufen. « Ich holte Luft und streckte die Pistole zum Himmel, »Lassen Sie ihn los.« »Die Pistole zuerst«, sagte sie.
    Ich wollte nicht meine einzige Pistole aufgeben. Das wäre eine wirklich schlechte Idee. Aber welche Wahl hatte ich? An Gretchens Stelle würde ich auch nicht wollen, dass ich bewaffnet bin. Ich hatte allerdings noch das zweite Messer, aber aus dieser Entfernung war es nutzlos. Selbst wenn ich gut genug werfen könnte, um sie ins Herz zu treffen, müsste es ein sehr fester Wurf werden. Sie war zu alt, als dass es viel ausmachte, wenn die Klinge sie nur ritzte. Ich hatte ihr eine bis zum Heft in den Hals gestoßen, und es hatte sie nicht weiter aufgehalten. Das beeindruckte mich.
    Ich legte die Firestar auf den Bürgersteig und hob die Hände, um zu zeigen, dass ich unbewaffnet war. Gretchen kam langsam hinter Louies schlaffem Körper hervor. Sobald sie ihn nicht mehr stützte, rollte er auf den Rücken. Die Bewegung hatte etwas an sich, was mich Nerven kostete. War alles zu spät? Konnte ein Vampirbiss ihn töten wie Silber?
    Die Vampirfrau und ich starrten einander an. Mein Messer ragte aus ihrem Hals wie ein Ausrufungszeichen. Sie hatte sich nicht einmal bemüht, es herauszuziehen. Himmel. Ich musste den Kehlkopf verfehlt haben, sonst hätte sie nicht mehr sprechen können. Selbst ein Vampirdasein hat seine Grenzen. Ich begegnete ihrem Blick.
    Nichts geschah. Als würde ich in ganz gewöhnliche Augen Sehen. Das hätte nicht so sein dürfen. Vielleicht hielt sie ihre Kräfte in Schach? Wohl nicht.
    »Ist er noch am Leben?« „Komm her und sieh nach.« »Nein, danke.« Wenn Louie tot war, würde mein Tod nichts daran ändern.
    Sie lächelte. »Erzähl mir noch mal die große Neuigkeit.« »Richard hat mich gebeten, ihn zu heiraten, und ich habe ja gesagt.« »Du liebst diesen Richard?« »Ja.« Zögern war hier nicht angebracht. Sie akzeptierte es mit einem Nicken. Augenscheinlich hatte ich die Wahrheit gesagt. Sieh an, sieh an.
    »Erzähl das Jean-Claude, und ich bin zufrieden.« »Das habe ich vor.« »Heute Nacht.« »Schön, heute Nacht.« »Lügnerin. Wenn ich gehe, wirst du deine Wunden versorgen und seine und nicht zu Jean-Claude gehen.«
    Nicht mal mit einer Notlüge kam ich davon. Scheiße. »Was wollen Sie?« »Er ist heute Nacht im Guilty Pleasures. Geh hin und erzähle es ihm. Ich werde dort auf dich warten.« »Ich muss mich um seine

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