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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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meine Hand zu nehmen. Beruhigend. Ich wusste nicht, was tun. Wenn ich vorhatte, am Ende nein zu sagen, erschien es mir nicht fair zu flirten. Allein der Druck seiner Finger schickte mir Wärme meinen Arm hinauf. Lust, nur Lust. Einfach nicht dran denken.
    »Ich bringe den Jeep zu dir nach Hause, wenn es dir recht ist. Stephen kann dich zum Guilty Pleasures fahren.« »Ich kann ein Taxi nehmen.« »Mir wäre wohler, wenn Stephen dich hinbringt. Bitte«, sagte er.
    Bei dem »Bitte« musste ich lächeln. »Also gut, Stephen kann mich hinbringen.« »Danke«, sagte Richard. »Gern geschehen.«
    »Ich würde Ihnen empfehlen, direkt nach Hause zu gehen und sich hinzulegen«, meldete sich Lillian zu Wort. »Das geht nicht«, beharrte ich.
    Sie sah mich stirnrunzelnd an. »Na schön, aber tun Sie's so bald wie möglich. Wenn das eine leichte Gehirnerschütterung ist und Sie überanstrengen sich, kann es schlimmer werden. Und selbst wenn es keine ist, wird Ihnen Ruhe besser bekommen, als sich herumzutreiben.«
    Ich lächelte. »Ja, Frau Doktor.«
    Sie gab ein kleines »Hm« von sich. »Ich weiß, wie viel Beachtung Sie meinen Anordnungen schenken. Ach, erzählen Sie mir nichts, alle beide. Wenn Sie nicht hören wollen, dann raus mit Ihnen.«
    Ich rutschte von dem Tisch herunter, und Richard bot mir keine Hand. Es gab Gründe, weshalb wir uns schon so lange trafen. Eine kurze Benommenheit, dann fühlte ich mich gut.
    Lillian sah nicht erfreut aus. »Sie sind sicher, dass das Schwindelgefühl nachgelassen hat.« »Pfadfinderehrenwort.«
    Sie nickte. »Ich verlasse mich darauf.« Sie sah nicht wirklich zufrieden aus, aber sie klopfte mir auf die Schulter und ging hinaus. Sie hatte keine Notizen gemacht. Es gab keine Patientenkarte. Keinen Beweis, dass ich hier gewesen war, außer ein paar blutigen Tupfern. Eine prima Einrichtung.
    Unterwegs im Wagen hatte ich mich zurücklehnen und entspannen können. Allein dass ich keine nackten Männer durch die Gegend schleppen oder den Wagen steuern musste, war schon viel wert gewesen. Es ging mir wirklich schon besser, was großartig war, da ich noch zu Jean-Claude musste, unabhängig davon, wie ich mich fühlte. Ich fragte mich, ob Gretchen mir eine Nacht Aufschub gewährt hätte, wenn ich krankenhausreif gewesen wäre. Wahrscheinlich nicht.
    Ich konnte es nicht länger aufschieben. Es war Zeit. »Ich muss los, Richard.«
    Er legte mir die Hände auf die Schultern. Ich rückte nicht weg. Er drehte mich zu sich herum, um mich anzusehen, und ich ließ ihn. Sein Gesicht war sehr ernst. »Ich wünschte, ich könnte mit dir gehen.« »Das haben wir abgehakt.«
    Er wandte den Blick ab. »Ich weiß.«
    Ich fasste ihn unters Kinn und zwang ihn, mich anzusehen. »Keine Heldentaten, Richard, versprich es.« Seine Augen schauten viel zu unschuldig. »Ich weiß gar nicht, was du meinst.« »Ach, Scheiße. Du kannst nicht draußen warten. Du musst hier bleiben. Versprich mir das.«
    Er ließ die Arme sinken und trat ein Stück zurück. Er lehnte sich, den Kopf vornübergebeugt, mit flachen Händen auf den anderen Untersuchungstisch. »Es geht mir gegen den Strich, dass du das allein machst.«
    »Versprich mir, dass du hier wartest, oder vor meiner Wohnung. Eine andere Wahl hast du nicht, Richard.«
    Er wollte mich nicht ansehen. Ich ging zu ihm und fasste seinen Arm, spürte die innere Anspannung. Von dieser unmenschlichen Energie war nichts zu merken, doch sie war da, wartete unter der Oberfläche.
    « Richard, sieh mich an.«
    Er behielt den Kopf gesenkt, seine Haare hingen wie ein Vorhang zwischen uns. Ich fuhr mit der Hand durch dieses wellige Haar, packte eine Hand voll über der warmen Kopfhaut, benutzte es wie einen Griff und zog sein Gesicht zu mir herum. Seine Augen waren nicht nur von ihrer Farbe so dunkel. Da regte sich etwas, das ich erst gestern Nacht gesehen hatte. Das Tier stieg langsam darin auf wie ein Ungeheuer in einem dunklen Gewässer.
    Ich griff ihm fester ins Haar, nicht damit es wehtat, sondern um seine Aufmerksamkeit zu erzwingen. Ein kleiner haut entkam seiner Kehle. »Wenn du das wegen so einer männlichen Ego-Scheiße versaust, werde ich deinetwegen sterben.« Ich zog sein Gesicht zu mir heran. Als ich es dicht vor mir hatte, dicht genug, um ihn zu küssen, sagte ich: »Wenn du dich einmischst, bringst du mich dadurch um. Begreifst du das?«
    Das Dunkle in seinen Augen wollte nein sagen. Ich sah, wie er damit rang. Endlich antwortete er: »Ich verstehe.« »Du wirst zu

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