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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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und her. »Sie hat gelogen?« Robert nickte. »Hallo, Anita.« »Hallo. Sind Sie jetzt der Geschäftsführer?«
    Er nickte.
    Das gefiel mir nicht. Er hatte mich einmal enttäuscht, oder vielmehr Jean-Claudes Befehle vernachlässigt. Hatte es versäumt, für jemandes Sicherheit zu sorgen. Dieser Jemand war dann umgebracht worden. Robert hatte die Monster nicht einmal soweit aufzuhalten versucht, dass er dabei einen Kratzer abbekam. Er hätte es wenigstens auf eine Verletzung ankommen lassen können. Ich bestand nicht darauf, dass er sein Leben gab, um Leute zu beschützen, aber er hätte sich mehr anstrengen können. Ich hatte ihm nie so ganz geglaubt und auch nicht verziehen.
    »Sie tragen einen heiligen Gegenstand bei sich, Anita. Wenn Sie nicht für die Polizei hier sind, müssen Sie' es bei Sheila abgeben.«
    Ich sah ihn an. Seine Augen waren blau. Ich schaute weg, dann wieder hin und merkte, dass ich seinem Blick begegnen konnte. Er war über hundert Jahre alt, nicht an nähernd so mächtig wie Gretchen, aber ich hätte nicht dazu fähig sein dürfen.
    Seine Augen weiteten sich. »Sie müssen es abgeben. Das sind die Bestimmungen.«
    Vielleicht hatte es mir Mut eingeflößt, dass ich ihm unbehelligt in die Augen sehen konnte, vielleicht hatte ich aber auch nur genug für diese Nacht. »Ist Gretchen da?« Er sah überrascht aus. »Ja, sie ist bei Jean-Claude im Hinterzimmer.«
    »Dann können Sie das Kreuz nicht bekommen.« »Dann kann ich Sie nicht reinlassen. Jean-Claude ist da sehr eindeutig.« Da war eine Spur Unbehagen herauszuhören, fast ein bisschen Angst. Gut.
    »Sehen Sie sich genau mein Gesicht an, Bobby, mein Junge. Das hat Gretchen getan. Wenn sie hier ist, behalte ich das Kreuz.«
    Zwischen seinen perfekten Brauen bildete sich eine Steilfalte. »Jean-Claude hat gesagt, keine Ausnahmen.« Er kam näher, und ich ließ ihn. Er senkte die Stimme so weit, dass ich ihn gerade noch verstehen konnte. »Er hat gesagt, wenn ich ihn noch einmal bei irgendwas enttäusche, ob wichtig oder unwichtig, werde ich bestraft.«
    Normalerweise erregten solche Drohungen mein Mitleid, diesmal war ich damit einverstanden. »Gehen Sie Jean-Claude fragen«, schlug ich vor. Er schüttelte den Kopf. »Ich vertraue Ihnen nicht so weit, dass Sie hier stehen bleiben. Wenn Sie mit dem Kreuz an mir vorbeikommen, habe ich versagt.« Die Sache wurde ermüdend. »Kann Stephen Fragen gehen? »
    Robert nickte.
    Stephen klebte sozusagen an mir. Er hatte sich von Buzzz' Bemerkung noch nicht erholt. »Ist Jean-Claude wüten auf mich, weil ich den Auftritt verpasst habe?« »Du hättest anrufen sollen, wenn du es nicht schaffst«, sagte Robert. »Ich habe für dich einspringen müssen.« »Immer gut, wenn man sich nützlich macht«, stellte ich fest.
    Robert sah mich unwirsch an. »Stephen hätte anrufen sollen.« »Er hat mich zu einem Arzt gebracht. Haben Sie damit ein Problem?« »Nein, aber Jean-Claude vielleicht.« »Dann holen Sie den großen Mann her, damit wir ihn fragen können. Ich bin es leid, im Eingang zu stehen.« »Anita, wie nett, dass Sie uns mit Ihrer Anwesenheit beehren.« Gretchen schnurrte vor lauter Vorfreude.
    »Robert will mich nicht durchlassen.« Sie wandte sich ihrem Kollegen zu. Er machte einen Schritt rückwärts. Dabei hatte sie ihre eindrucksvolle Magie noch gar nicht entfesselt. Für eine hundert Jahre alte Leiche war Robert leicht zu verschrecken.
    »Wir erwarten sie, Robert. Jean-Claude ist höchst begierig, sie zu sehen.«
    Er schluckte angestrengt. »Mir wurde gesagt, dass niemand außer der Polizei mit einem heiligen Gegenstand reingelassen wird. Ausnahmen gibt es nicht.« »Nicht einmal für des Meisters Liebchen.« In das letzte Wort legte sie eine Menge Ironie.
    Robert kapierte entweder nichts oder er ignorierte es.
    »Ehe Jean-Claude mir nichts anderes sagt, kommt sie einem Kreuz nicht vorbei.«
    Gretchen ging einmal um uns herum. Ich war nicht sicher, wer dabei mehr besorgt aussah. »Legen Sie das Kreuzlein ab, damit wir weiterkommen.« Ich schüttelte den Kopf. »Nein.« »Es hat Ihnen vorhin auch nicht viel genützt«, sagte sie.
    Da hatte sie Recht. Jetzt erst fiel mir auf, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, mein Kreuz hervorzuholen. Ich hatte nach den Waffen gegriffen, aber nicht zu meinem Glauben. Verdammt traurig.
    Ich betastete das kühle Silber der Kette. »Das Kreuz bleibt, wo es ist.« »Ihr beide verderbt mir den Spaß«, sagte sie. Bei ihr klang es wie eine sehr schlimme Sache. »Ich

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