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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Unisex-Klamotten. Wie bei Raina passten seine Haarfarbe und die seltsamen grauen Augen hervorragend zum Mantel. Vom Ohrläppchen aufwärts glänzten lauter Ringe im Ohr, und jeder einzelne war aus Silber.
    Kaspar Gunderson folgte ihnen auf den Fersen. Er trug einen hellen Tweedmantel und einen dieser Hüte, die eine kleine Feder im Band stecken haben. Er sah wie der Traumpapa der fünfziger Jahre aus, nur etwas eleganter. Es schien ihm nicht zu gefallen, dass er hier war.
    Robert stand gewissermaßen schwankend in der Tür. »Ich habe ihnen gesagt, dass du beschäftigt bist, Jean-Claude. Habe gesagt, dass du nicht gestört werden willst.« Er rang praktisch die Hände. Nachdem ich gesehen hatte, was mit Gretchen passiert war, machte ich ihm deswegen keinen Vorwurf.
    »Komm herein, Robert, und schließe die Tür«, sagte Jean-Claude. »Ich muss eigentlich den nächsten Auftritt überwachen. Ich ...« »Komm herein und schließe die Tür, Robert.«
    Der jahrhundertalte Vampir tat wie ihm befohlen wurde. Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen, eine Hand am Knauf, als verschaffte ihm das Sicherheit. Der rechte Hemdsärmel war aufgerissen, Blut tropfte aus den frischen Kratzern. An seinem Hals waren noch mehr blutige Kratzer, als hätte auch ihn eine Krallenhand gepackt.
    »Ich habe dir gesagt, was passiert, wenn du mich noch einmal enttäuschst, Robert. Sei es im Kleinen oder im Großen.« Jean-Claudes Flüstern fuhr wie ein Wind durch das Zimmer.
    Robert fiel auf die Knie. »Bitte, Meister, bitte.« Er streckte Jean-Claude die Hände entgegen. Ein dicker Blutstropfen fiel auf den weißen Teppich. Er sah darauf sehr rot aus.
    Raina lächelte. Jede Wette, dass ich wusste, von wem die Kratzer stammten, die Robert vorzeigte. Kaspar ging und setzte sich auf die Couch, nahm Abstand von der Show. Gabriel sah zu mir. »Hübscher Mantel«, meinte er.
    Wir trugen beide schwarze Trenchcoats. Klasse. »Danke«, sagte ich.
    Er zeigte grinsend seine spitzen Zähne.
    Ich wollte ihn fragen, ob die Silberohrringe nicht wehtaten, aber Robert fing an zu wimmern, und ich wandte mich der Hauptbühne zu.
    »Komm zu mir, Robert«, sagte Jean-Claude mit so viel Wärme, dass man sich daran versengte.
    Robert kroch fast auf dem Bauch. »Bitte, Meister. Tu es nicht.«
    Jean-Claude schritt so schnell auf ihn zu, dass sein Hemd wie ein Miniaturumhang hinter ihm herwehte. Die bleiche Brust leuchtete. Neben dem Kauernden hielt er an. Das Hemd wirbelte um den plötzlich starren Körper. Jean-Claude stand vollkommen reglos. Der Hemdstoff hatte mehr Leben in sich als er.
    Himmel. »Er hat es versucht, Jean-Claude«, sagte ich. »Lassen Sie ihn.«
    Jean-Claude starrte mich an, die Augen ein abgrundtiefes Blau. Ich sah weg. Möglich, dass ich seinem Blick straflos begegnen konnte, aber andererseits ... Er war immer voller Überraschungen.
    »Ich hatte den Eindruck, ma petite, dass Sie Robert nicht mögen.« »Ganz richtig, aber für heute habe ich genug Bestrafungen erlebt. Sie haben ihn blutig gekratzt, nur weil er sie nicht ein paar Minuten eher in Ihr Büro lassen wollte. Warum sind Sie wütend darüber?«
    Raina ging zu Jean-Claude hinüber. Die spitzen Absätze ihrer metallisch braunen Pumps machten Löcher in den Teppich. Eine Spur von Stichwunden.
    Jean-Claude beobachtete sie. Seine Miene war neutral, aber wie er sich dabei hielt, hatte etwas Merkwürdiges. Hatte er Angst vor ihr? Vielleicht. Aber er strahlte auch eine gewisse Vorsicht aus. Er war nicht glücklich. Die Sache wurde immer kurioser.
    »Wir hatten eine Verabredung mit Jean-Claude. Es hätte meine Gefühle verletzt, an der Tür abgewiesen zu werden.« Sie stieg über Robert hinweg, wobei sie eine Menge Bein zeigte. Ich war nicht sicher, ob sie unter dem Mantel etwas anhatte. Robert versuchte keinen verstohlenen Blick nach oben. Er erstarrte und zuckte zusammen, als der Mantel ihn streifte.
    Rainas wohlgeformte Waden befanden sich dicht neben Robert. Er rückte nicht von ihr weg. Er verhielt sich einfach reglos, tat so, als wäre er gar nicht da und hoffte, man würde ihn einfach vergessen. Ein sinnloses Unterfangen.
    Gleichzeitig stand Raina so nah bei Jean-Claude, dass sie sich fast berührten. Sie war halb zwischen den beiden Vampiren eingezwängt. Ich erwartete, dass Jean-Claude einen Schritt zur Seite trat, ihr Platz machte, aber das tat er nicht.
    Sie fuhr mit den Fingern unter sein Hemd, fasste ihn mit beiden Händen um die nackte Hüfte. Ihre geschminkten Lippen teilten

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