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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Einen Moment lang leuchtete Hoffnung in seinem hübschen Gesicht auf. »Danke, Meister.« „Er sah mich an. »Danke, Anita.« Ich zuckte die Achseln.
    »Du kannst Robert für euren nächsten Film haben«, sagte Jean-Claude.
    Robert packte sein Bein. »Meister, ich ...« »Ach, kommen Sie, Jean-Claude, liefern Sie ihn nicht an sie aus.«
    Raina ließ sich zwischen Kaspar und mir auf das Sofa plumpsen. Ich stand auf. Sie legte einen Arm um Kaspars Schultern. Er zuckte vor ihr zurück.
    »Er ist einigermaßen ansehnlich. Und Vampire können eine Menge Bestrafung aushalten. Höchst angenehm«, fand sie. »Sie haben die beiden hier eben erlebt«, sagte ich. »Wollen Sie wirklich, dass einem Ihrer Leute so etwas angetan wird?«
    »Lassen Sie Robert entscheiden«, sagte Jean-Claude. »Der Sarg oder Raina?«
    Robert blickte zu der Lykanthropin hoch. Sie lächelte ihn mit ihrem blutverschmierten Mund an.
    Robert senkte den Kopf, dann nickte er. »Nicht den Sarg. Alles ist besser als das.«
    »Ich bin hier raus«, sagte ich. Ich hatte mehr intersektionale Politik genossen, als ich in einer Nacht ertragen konnte. »Wollen Sie die Vorstellung denn verpassen?«, fragte Raina. »Ich dachte, die hätte ich gerade gesehen«, antwortete ich.
    Sie nahm Kaspar den Hut ab und warf ihn quer durch das Zimmer. »Zieh dich aus«, sagte sie. Ich hatte das Messer in die Scheide geschoben und die Browning vom Teppich aufgesammelt, wo Gabriel sie hingeworfen hatte. Ich war bewaffnet. Wozu das auch immer nützte.
    Kaspar hatte sich nicht gerührt. Eine leichte Röte lag auf seiner weißen Haut. Seine Augen glänzten. Zornig, verlegen. »Ich bin ein Prinz gewesen, bevor eure Vorfahren dieses Land entdeckten.«
    Raina stützte das Kinn auf seine Schulter, während sie den Arm um ihn gelegt hatte. »Wir wissen, wie blaublütig dein Stammbaum ist. Du warst ein Prinz und du warst ein so großer, schlimmer Jäger, ein so böser Junge, dass dich eine Hexe verflucht hat. Sie hat dich in etwas Schönes und Harmloses verwandelt. Sie hoffte, du würdest lernen, sanft und freundlich zu sein.« Sie leckte ihm das Ohr, fuhr ihm mit den Händen durch seine fedrigen Haare. »Aber du bist nicht sanft oder freundlich. Dein Herz ist noch genauso kalt und dein Stolz genauso unzugänglich wie vor Jahrhunderten. Jetzt zieh deine Kleider aus und verwandle dich für uns in einen Schwan.«
    »Es ist nicht nötig, dass ich das für den Vampir tue«, sagte er. »Nein, tu es für mich. Tu es, damit Anita es sehen kann. Tu es, damit Gabriel und ich dich nicht angreifen.« Ihre Stimme wurde leiser, jedes Wort gemessener.
    »Ihr könnt mich nicht töten, nicht einmal mit Silber«, warnte er. »Aber wir können dafür sorgen, dass du es dir wünschst, Kaspar.«
    Er stieß einen tiefen, rauen Wutschrei aus. Er stand abrupt auf und zerrte an seinem Mantel. Die Knöpfe sprangen auf den Boden. Er schleuderte den Mantel Raina ins Gesicht.
    Sie lachte. Ich ging zur Tür.
    »~Ach, gehen Sie noch nicht, Anita. Kaspar ist vielleicht Nervensäge, aber er ist wirklich recht schön.«
    Ich drehte mich um. Kaspars Sakko und Krawatte lagen auf dem Teppich. Er knöpfte sich mit raschen, wütenden Bewegungen das Bernd auf. Er hatte einen Streifen weißer Federn in der Brustmitte. Weich und flaumig wie eine Osterente.
    Ich schüttelte den Kopf und ging weiter auf die Tür zu. Ich rannte nicht. Ich ging nicht schneller als gewöhnlich. Das war das Tapferste, was ich in dieser Nacht getan hatte.

27
     
    Ich fuhr mit dem Taxi nach Hause. Stephen blieb dort, um zu strippen oder auch nur um Jean-Claude die Stiefel zu lecken, da war ich nicht sicher, und eigentlich war's mir auch egal. Ich hatte dafür gesorgt, dass er keinen Ärger bekam. Mehr konnte ich nicht tun. Er war Jean-Claudes Geschöpf, und vom Meister der Stadt hatte ich für diese Nacht genug.
    Gretchen töten war eine Sache, sie zu foltern eine andere. Immerzu schoss mir das verzweifelte Klopfen gegen den Sargdeckel durch den Kopf. Ich hätte gern geglaubt, dass Jean-Claude sie im Schlafzustand hielt, aber ich wusste es besser. Er war ein Meistervampir. Sie herrschten durch Angst. Gretchen sah nach einer richtig guten Drohung aus. Verärgere mich und ich tue dir dies und jenes an. Erschien mir plausibel.
    Ich stand vor meiner Wohnung, als mir auffiel, dass ich keinen Schlüssel hatte. Ich hatte Richard meine Wagenschlüssel gegeben, an denen auch die Hausschlüssel hingen.
    Ich kam mir blöd vor, wie ich draußen auf dem Flur stand,

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