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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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seinem Kopf drehten.
     
    »Sie werden für sie lügen, nicht wahr?«, sagte er mit kalter, gepresster Stimme. Für Ungestüm war er schon zu zornig. »Was die Toten betrifft, lüge ich nie, Mr Stirling. Manchmal über die Lebenden, aber über die Toten nie. Im Übrigen hat mir Bouvier keine Bestechung angeboten. Warum sollte ich ihm helfen, wenn er mir kein Geld hinterherwirft?«
     
    Diesmal appellierte Larry nicht. Auch er sah Stirling an. Vielleicht war er gespannt, was er antworten würde.
     
    »Sie haben Ihren Standpunkt klar gemacht, Ms Blake. Können wir jetzt fortfahren?« Er klang vernünftig, und das ziemlich plötzlich. Der ganze Ärger, das ganze Misstrauen musste irgendwo geblieben sein, in seiner Stimme jedenfalls nicht.
     
    »Schön.« Ich kniete mich hin und öffnete die Sporttasche. Sie enthielt meine Animatorausrüstung. Ich hatte noch eine ähnliche, wo das ganze Vampirzeug drin war. Früher hatte ich nur eine Tasche und habe je nach Bedarf umgepackt. Ich habe mir eine zweite gekauft, nachdem ich einmal zu einer Totenerweckung mit der falschen Ausrüstung gefahren bin. Außerdem war ich da illegal mit der Henkersausrüstung unterwegs gewesen, weil ich keinen Hinrichtungsbefehl bei mir gehabt hatte. Mit Brewsters Gesetz würde sich das vielleicht ändern, aber bis dahin ... hatte ich zwei Taschen. Die Zombietasche war die alte weinrote, die Vampirtasche die weiße. Selbst im Dunkeln waren sie leicht auseinander zu halten. So war es gedacht.
     
    Larrys Zombietasche hatte ein bösartiges Grün mit Teenage Mutant Ninja Turtles drauf. Fast fürchtete ich mich zu fragen, was auf seiner Vampirtasche war.
     
    »Mal sehen, ob ich alles verstanden habe«, sagte Larry. Das war O-Ton Anita. Er kniete sich hin und zog den Reißverschluss der Tasche auf. »Schießen Sie los«, sagte ich. Ich holte meinen Salbentopf hervor. Ich kannte Animatoren, die für die Salbe besondere Behälter hatten. Steinguttöpfe, mundgeblasenes Glas mit geheimnisvollen Symbolen drauf. Ich benutzte ein altes Einmachglas, in dem Oma Blake früher grüne Bohnen eingekocht hatte. Larry angelte ein Erdnussbutterglas heraus, auf dem noch das Etikett klebte. Extra crunchy. Schmatz, schmatz.
     
    »Wir müssen wenigstens drei Zombies erwecken, richtig?« »Richtig«, sagte ich.
     
    Er blickte über die verstreuten Knochen. »Bei einem Massengrab ist es schwierig, richtig?« »Das ist kein Massengrab. Das ist ein alter Friedhof, der aufgewühlt wurde. Das ist leichter als ein Massengrab.« »Wieso?«, fragte er.
     
    Ich legte die Machete neben das Salbenglas. »Weil bei Einzelgräbern Zeremonien abgehalten werden, die den Toten an sein Grab binden, sodass, wenn man ihn ruft, die Chance größer ist, dass ein einzelner darauf anspricht.«
     
    »Anspricht?« »Sich von den Toten erhebt.«
     
    Er nickte. Er legte eine bös geschwungene Klinge auf den Boden. Sah wie ein bescheuerter Krummsäbel aus.
     
    »Woher haben Sie denn den?« Er senkte den Kopf, und ich hätte gewettet, dass er rot wurde. Es war nur nicht gut zu erkennen. »Von einem am College.« »Woher hat der ihn?« Larry sah mich an, unverhohlen verwundert. »Ich weiß es nicht. Stimmt damit etwas nicht?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Ist nur ein bisschen ausgefallen, um damit Hühner zu köpfen und Ziegen aufzuschlitzen.« »Er liegt gut in der Hand.« Er zuckte die Achseln. »Sieht außerdem toll aus.« Er grinste mich an.
     
    Ich schüttelte nur mit dem Kopf. Brauchte ich eine Machete, um ein paar Hühner zu köpfen? Nein, aber für die gelegentliche Kuh, ja.
     
    Tja, jetzt könnten Sie fragen, ob wir denn heute Abend eine Kuh hatten. Keiner hatte Bayard eine verkaufen wollen. Er hatte die brillante Idee gehabt, den Bauern zu verraten, wofür er sie brauchte. Das gottesfürchtige Landvolk verkaufte seine Kühe, wenn man sie essen wollte, aber nicht, um damit Zombies zu erwecken. Voreingenommene Bande.
     
    »Die jüngsten Toten hier sind zweihundert Jahre alt, richtig?«, fragte Larry. »Richtig.« »Und wir werden mindestens drei erwecken, die in einem ausreichend guten Zustand sind, um Fragen zu beantworten.«
     
    »So lautet der Plan«, sagte ich. »Können wir das?« Ich schmunzelte ihn an. »So lautet der Plan.« Er riss die Augen auf. »Verdammt, Sie wissen es gar nicht, stimmt's?« Er senkte die Stimme zu einem verblüfften Flüstern.
     
    »Wir erwecken routinemäßig drei Zombies in einer Nacht. Wir tun es diesmal Rücken an Rücken.« »Routinemäßig sind

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