Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Million Sterne gesprenkelt war. Ihr Schein war das einzige Licht im Umkreis.
     
    »Hier draußen ist es wirklich dunkel«, sagte Larry.
     
    »Hier gibt's keine Straßenlampen«, sagte ich.
     
    »Sollte man nicht schon die Beleuchtung des Restaurants sehen können?«
     
    »Ich weiß nicht.« Ich starrte auf die abgebrochenen Bäume. Die Stümpfe schimmerten weiß. Das war noch ganz frisch. Sah aus, als wäre jemand mit einer Axt in Rage geraten, oder vielleicht mit einem Schwert, oder ein Riese hatte die Stämme abgerissen.
     
    Ich bremste ab und sah suchend in die Dunkelheit. Lag ich falsch? War es ein Troll gewesen? Gab es doch noch ein Exemplar des Großen Bergtrolls im Ozarkgebirge? Einer, der ein Schwert schwang? Ich hielt viel von der These, dass es für alles ein erstes Mal gibt.
     
    Ich fuhr nur noch Schritttempo.
     
    »Was ist los?«, fragte Larry.
     
     
     
    Ich schaltete den Warnblinker ein. Die Straße war so schmal, dass kaum zwei Autos aneinander vorbeipassten, und vor uns lag eine Hügelkuppe. Wer von oben kam, würde den Jeep erst spät sehen. Das Blinklicht beugte ein w, nig vor, aber wenn einer schnell fuhr ... Mensch, ich würde es ja doch tun. Wozu die Ausflüchte? Ich stellte den Jeep den Rand und stieg aus.
     
    »Wo gehen Sie hin?« »Ich frage mich, ob etwa ein Troll die Bäume abgerissen hat.«
     
    Larry machte Anstalten, auszusteigen. Ich hielt ihn zurück. »Rutschen Sie rüber auf meine Seite, wenn Sie aussteigen wollen.« »Warum?« »Sie sind nicht bewaffnet.« Ich nahm die Browning in die Hand. Ein beruhigendes Gewicht, aber ehrlich, gegen etwas wie den Großen Bergtroll war sie nicht allzu nützlich. Vielleicht mit Explosivgeschossen, aber ohne das war eine 9mm nicht die geeignete Waffe, um etwas von der Größe eines kleinen Elefanten zu jagen.
     
    Larry schloss die Tür und rutschte herüber. »Meinen Sie wirklich, dass hier ein Troll herumläuft?«
     
    Ich starrte in die Dunkelheit. Da bewegte sich nichts. »Ich weiß nicht.« Ich ging zu einer trockenen Wasserrinne am Straßenrand. Ganz vorsichtig trat ich hinein. Bis zu den Knöcheln sank ich in den sandigen Boden. Mit der linken Hand packte ich ins Unkraut und zog mich den Abhang hoch. Ich musste mich an einem der zerfetzten Baumstümpfe festhalten, um in den Tannennadeln und trockenen Blättern nicht zurückzurutschen.
     
    Ich fasste in den dicken Baumsaft. Ich musste mich zwingen, vor der klebrigen Borke nicht zurückzufahren.
     
    Larry kletterte den Hang herauf, rutschte mit seinen glatten Lederschuhen im toten Laub aus. Ich hatte keine Hand frei, um sie ihm hinzuhalten. Er fing sich in einer Art Liegestütz und nutzte das Unkraut, um sich neben mich zu ziehen. »Blöde Anzugschuhe.« Sie tragen wenigstens keine hohen Absätze«, sagte ich. »Dafür bin ich durchaus dankbar«, sagte er. »Ich würde mir den Hals brechen.«
     
    »Sie tragen wenigstens keine hohen Absätze«, sagte ich.
     
    »Dafür bin ich durchaus dankbar«, sagte er. »Ich würde mir den Hals brechen.«
     
    Nichts bewegte sich in der dunklen, dunklen Nacht außer uns. Ganz in der Nähe hörte man ein paar Baumfrösche, aber nichts Größeres. Ich atmete erleichtert aus. Ich schob mich in eine stabilere Haltung und spähte in die Bäume.
     
    »Wonach suchen wir?«, fragte Larry.
     
    »Eine Axt macht große, glatte Streiche. Wenn ein Troll die Stämme abgerissen hätte, wäre das Holz gesplittert.«
     
    »Sieht mir eher glatt aus«, sagte er. Er betastete das nackte Holz. »Aber nach einer Axt sieht das auch nicht aus.«
     
    Das Holz war viel zu glatt. Eine Axt träfe in einem schrägen Winkel auf. Dieser Schnitt war fast waagerecht und als wäre der Baum mit einem Schlag gefällt worden, höchstens zweien. Einige Bäume waren etwa einen halben Meter dick. Das konnte kein Mensch, nicht einmal mit einer Axt.
     
    »Wer kann das getan haben?«
     
    Ich suchte die Dunkelheit ab und kämpfte gegen den Drang, mit der Pistole ins Dunkle zu zielen. Ich hielt sie nach oben gerichtet. Sicherheit geht vor. »Ein Vampir mit einem Schwert vielleicht.«
     
    Larry starrte in die Dunkelheit. »Sie meinen, der, der die Jungen umgebracht hat? Warum sollte der Vampir einen Haufen Bäume umhauen, nachdem er sie getötet hat?«
     
    Das war eine gute Frage. Eine großartige Frage. Aber wie es mir mit so vielen Fragen heute ging, hatte ich keine gute Antwort. »Ich weiß nicht. Gehen wir wieder zum Wagen.«
     
    Wir kletterten den Weg zurück, den wir gekommen

Weitere Kostenlose Bücher