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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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großen Sache. »
     
    »Gut, gehen wir also in Bouviers Restaurant essen und reden mit ihm. Und dann? » »Wenn wir nichts Neues erfahren, treffen wir uns mit Stirling und gehen den Friedhof für ihn ab.« Larry sah mich an, als wüsste er nicht so recht, ob er mir trauen sollte. »Was haben Sie vor?«
     
    »Wollen Sie nicht wissen, warum Stirling unbedingt diesen Berg haben will? Warum gerade den der Bouviers und nicht einen anderen?« Larry musterte mich. »Sie haben zu lange mit Polizisten zu tun. Sie trauen niemandem mehr.« »Das habe ich nicht von Polizisten gelernt, Larry. Das ist eine natürliche Gabe.« Ich ließ den Motor an und fuhr los.
     
    Die Bäume warfen lange dünne Schatten. In den Tälern bildeten die Schatten nächtliche Tümpel. Wir hätten ohne Umweg zum Friedhof fahren sollen. Ihn abschreiten hätte keinem wehgetan. Aber wenn ich nicht zur Vampirjagd mitdurfte, wollte ich wenigstens Magnus Bouvier befragen. Von diesem Teil meiner Arbeit konnte mich keiner abhalten.
     
    Eigentlich wollte ich keine Vampire jagen gehen. Es war fast dunkel. Bei Nacht Vampire zu jagen war eine gute Methode, sich umbringen zu lassen. Besonders wenn einer die Sinne seines Opfers so gut beherrschte wie dieser. Ein Vampir kann einem Menschen den Verstand benebeln und ihm dabei etwas antun, wenn er gut genug ist, und das Opfer wehrt sich nicht. Wenn er seine Konzentration aber einmal auf einen anderen gerichtet hat, fängt das Opfer an zu schreien, wacht auf, rennt weg. Aber die Jungen waren nicht weggerannt. Sie waren nicht aufgewacht. Sie waren einfach gestorben.
     
    Es würden noch mehr Menschen sterben, wenn man dieses Monster nicht daran hinderte. Das konnte ich fast garantieren. Freemont hätte mich bleiben lassen sollen. Bei diesem Fall brauchten sie einen Vampirexperten. Sie brauchten mich. Na schön, eigentlich brauchten sie Polizisten mit den entsprechenden Fachkenntnissen, aber die hatten sie nicht. Es war erst drei Jahre her, dass Addison v. Clark Vampire legalisiert hatte. Vor drei Jahren hatte Washington die Blutsauger zu Bürgern mit Rechten gemacht. Niemand hatte beachtet, was das für die Polizei bedeuten würde. Ehe sich die Gesetze änderten, wurden übernatürliche Verbrechen von Kopfgeldjägern behandelt, von Vampirjägern. Von Privatleuten, die genug Erfahrung besaßen, um am Leben zu bleiben.
     
    Die meisten von uns hatten irgendwelche übernatürlichen Kräfte, die man gegen die Monster einsetzen konnte. Polizisten hatten das selten.
     
    Gewöhnlichen Menschen bekommt es nicht gut, wenn sie es mit den Monstern zu tun kriegen. Es hat immer ein paar von uns gegeben, die ein Talent hatten, die Bestien zu töten. Wir haben gute Arbeit geleistet, und auf einmal soll die Polizei übernehmen. Ohne Zusatzausbildung, ohne zusätzliche Leute, ohne irgendwas. Himmel, die meisten Polizeiressorts würden nicht einmal Silbermunition springen lassen.
     
    So lange hatte es gedauert, bis Washington begriff, dass sie vielleicht zu hastig gewesen waren. Dass die Monster vielleicht, nur vielleicht, wirklich Monster waren und die Polizei ein bisschen zusätzliche Ausbildung brauchte. Es würde °,-Jahre dauern, um die Polizisten auszubilden, darum wollten sie den Prozess abkürzen, einfach aus allen Vampirjägern Polizisten machen. Was mich persönlich anging, mochte das funktionieren. Liebend gern hätte ich Freemont eine Dienstmarke hingehalten. Dann hätte sie mich nicht wegschicken können. Aber die meisten Vampirjäger kämen dabei in Schwierigkeiten. Man brauchte mehr als Fachwissen in über natürlichen Dingen, um an einem Mordfall zu arbeiten. Todsicher musste man sich nicht nur mit Vampiren auskennen, um eine Dienstmarke zu tragen.
     
    Es gab keine einfache Lösung. Aber da draußen in der zu nehmenden Dunkelheit machte ein Haufen Polizisten Jagd auf einen Vampir, der Dinge tun konnte, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Hätte ich eine Dienstmarke, hätte ich bei ihnen sein können. Um mich war nicht automatisch eine Sicherheitszone, aber ich kannte mich doch ein Gutteil mehr aus als ein Staatspolizist, der mal »Bilder von Vampiropfern« gesehen hatte. Freemont hatte in Wirklichkeit gar nichts gesehen. Blieb zu hoffen, dass sie ihre erste Begegnung überlebte.
     

9
     
    Das Bloody Bones, Bar und Grillrestaurant, lag auf einer Anhöhe an einer roten Schotterstraße. Rechts und links hatte jemand die Bäume abgeholzt, sodass derjeep auf eine schwarze Himmelsdecke zufuhr, die mit einer

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