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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Holster sind ein bisschen wie BHs. Sie passen und sind notwendig, aber nie ganz bequem.
     
    Er hatte den Ersatzoverall offen gelassen, sodass er ihm um die Hüften flatterte. Ein Lichtkegel huschte über uns, Larrys Kreuz blinkte auf. Das Licht fegte über mich und stach mir in die Augen. »Da Sie mir jetzt die Nachtsicht ruiniert haben, können Sie das verdammte Ding runternehmen.«
     
    Tiefes Männerlachen kam hinter dem blendenden Lichtstrahl hervor. Zwei Staatspolizisten waren rechtzeitig eingetroffen, um sich unserer Jagd anzuschließen. Welche Freude.
     
    »Wallace«, sagte eine andere Männerstimme, »tu, was die Dame sagt.« Die Stimme war tief und leicht drohend. Eine Stimme für den Satz: Hände auf die Motorhaube und Beine breit. Und man tat es, sonst passierte was.
     
    Officer Granger kam zu uns, den Lichtkegel auf den Boden gerichtet. Er war nicht so groß wie Wallace, und über seinen Gürtel kam ein Bauch gekrochen, aber er bewegte sich durch die Dunkelheit, als wüsste er, was er tat. Als hätte er schon einmal bei Dunkelheit Jagd gemacht. Vielleicht nicht auf Vampire, aber auf anderes. Vielleicht auf Menschen.
     
    Wallace kam zu uns herüber, sein Licht fegte um uns herum wie eine übergroße Libelle. Es leuchtete mir nicht in die Augen, für meine Nachtsicht war es trotzdem keine Unterstützung.
     
    »Schalten Sie die Lampe aus ... bitte«, sagte ich.
     
    Wallace kam noch einen Schritt näher und ragte über mir auf Er war gebaut wie ein Footballspieler mit langen Beinen. Konnte später mit Deputy Coltrain Armdrücken machen. Im Augenblick sollte er bloß aufhören, mich zu nerven.
     
    »Machen Sie sie aus, Wallace«, sagte Granger. Seine hatte er schon abgeschaltet. »Ich werde überhaupt nichts sehen können«, protestierte Wallace. »Angst vorm Dunkeln?«, fragte ich und lächelte zu ihm hinauf.
     
    Larry lachte. Das hätte er nicht tun dürfen.
     
    Wallace drehte sich zu ihm hin. »Halten Sie das für witzig?« Er marschierte auf Larry zu, bis sie sich fast berührten, wollte ihn mit seiner Größe einschüchtern. Aber Larry ist 'e ich, ist sein Leben lang klein gewesen, von den Besten schikaniert worden. Er wich nicht zurück. »Stimmt es denn?«, fragte Larry. »Stimmt was?«, fragte Wallace. »Haben Sie Angst vorm Dunkeln?«
     
    Tote erwecken war nicht das Einzige, was Larry von mir lernte. Leider war Larry ein Junge. Ich konnte eine Nervensäge sein und damit durchkommen, die wenigsten Leute holten gegen mich zum Schlag aus. Larry hatte nicht dieses Glück.
     
    Wallace griff mit beiden Fäusten in Larrys Overall und schob ihn auf die Zehenspitzen. Seine Taschenlampe fiel ins Gras rollte herum und strahlte reihum unsere Fußknöchel an.
     
    Officer Granger trat dicht an die beiden heran, ohne Wallace anzufassen. Selbst im Dunkeln war dessen Anspannung Schultern und Armen zu sehen. Nicht vom Hochheben, sondern weil er Larry schlagen wollte und dem Drang widerstand.
     
    »Beruhigen Sie sich, Wallace. Er hat sich gar nichts dabei gedacht.«
     
    Wallace antwortete nicht, er zog Larry noch ein Stück näher zu sich und beugte sich über sein Gesicht. Ein gelbes Rechteck schien auf die beiden. Wallace' Kiefermuskel schwoll an, arbeitete, als wollte er aus dem Gesicht springen. Unterhalb der Kinnlinie hatte er eine Narbe. Eine Narbe, die im Jackenkragen verschwand.
     
    Wallace stand mit Larry Nase an Nase. »Ich habe vor gar nichts Angst.« Er quetschte jedes Wort heraus.
     
    Ich ging zu ihm. Er stand über Larry gebeugt, um ihn einzuschüchtern, darum konnte ich es ihm ins Ohr flüstern. »Hübsche Narbe, Wallace.«
     
    Er zuckte zusammen, als hätte ich ihn gebissen. Er ließ, Larry so plötzlich los, dass Larry taumelte. Wallace fuhr herum, die Riesenhand erhoben, um mir ins Gesicht zu schlagen. Wenigstens hatte er Larry losgelassen.
     
    Er holte zum Schlag aus. Ich schlug seinen Arm zur Seite. Er stolperte. Ich stieß ihm mein Knie kräftig in den Magen. Es kostete mich einiges, nicht nachzulegen und ihn wirklich zu verletzen. Er war Polizist. Einer von den Guten. Die schlug man nicht zusammen. Ich trat zurück, außer Reichweite, und hoffte, dass ihn der Beinahezusammenstoß abgekühlt hatte. Ich hätte ihn in der ersten Hitze böse verletzen können, jetzt war er vorbereitet. Schwerer zu treffen.
     
    Er war einen ganzen Kopf größer als ich, über hundert Pfund schwerer. Bei einem ernsten Kampf wäre ich in Schwierigkeiten. Ich hoffte, dass ich meine noble Geste nicht

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