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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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bereuen würde.
     
    Wallace landete auf allen vieren an den Büschen vor der Hauswand. Er kam schneller auf die Füße, als mir lieb war, aber er blieb vornübergebeugt stehen, die Hände auf die Knie gestützt. Er blickte zu mir auf. Ich war nicht sicher, was der Gesichtsausdruck bedeutete, aber er wirkte nicht restlos feindselig. Es war mehr ein abwägender Blick, so als hätte ich ihn überrascht. Den Blick bekam ich oft.
     
    »Alles in Ordnung, Wallace?«, fragte Granger. Wallace nickte. Nach einem richtigen Schlag in den Magen fällt das Sprechen schwer.
     
    Granger sah mich von der Seite an. »Bei Ihnen auch, Blake?« »Mir geht's gut.« Er nickte. »Ja.«
     
    Larry rückte neben mich. Er stand zu dicht. Falls Wallacemich wieder angriff, würde ich mehr Platz brauchen. Ich wusste, dass Larry nur seine Unterstützung demonstrieren wollte. Sobald Larry im Schießen fit war, würden wir an ein paar grundlegenden Nahkampftechniken arbeiten müssen.
     
    Warum brachte ich ihm das Schießen bei, ehe er kämpfen konnte? Weil man mit Vampiren keinen Ringkampf macht. Man erschießt sie. Eine Schlägerei mit Officer Wallace würde er überleben. Einen Vampirangriff nicht. Nicht, wenn er nicht schießen konnte.
     
    »Waren Sie dabei, als er die Narbe gekriegt hat?«, fragte ich. Granger schüttelte den Kopf. »Sein erster Partner hat's nicht geschafft.« »Der Vampir hat ihn erwischt?«
     
    Er nickte.
     
    Wallace richtete sich langsam auf. Er bog den Rücken durch, als ging's um eine kleine Muskelzerrung. »Schöner Treffer«, sagte er.
     
    Ich zuckte die Achseln. »Das war mein Knie, nicht die Faust.« »Trotzdem ein guter Treffer. Ich hab keine richtige Entschuldigung für das, was ich eben getan habe.« »Richtig, haben Sie nicht«, sagte ich.
     
    Er schaute nur vor sich auf den Boden, dann blickte er u£ »Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hat.« »Machen wir einen kleinen Spaziergang.« Ich ging los, ohne mich umzudrehen, so als hätte ich keinen Zweifel, dass er mir folgen würde. Dieser Kniff funktioniert öfter, als Sie denken.
     
    Er folgte mir. Er war nur kurz stehen geblieben, um seine 'Taschenlampe aufzuheben, knipste sie aber brav aus.
     
    Kurz vor dem Waldrand blieb ich stehen und starrte zwischen die Bäume, damit sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Ich schaute auf nichts Bestimmtes. Ich versuchte gewissermaßen alles gleichzeitig zu sehen. Ich achtete auf Bewegung. Jede. Die Äste bewegten sich launenhaft mit dem Frühlingswind, doch das war eine allgemeine Bewegung wie Meereswellen. Die Bäume waren es nicht, die mir Sorge machten.
     
    Wallace klopfte sich mit der Stablampe gegen den Oberschenkel. Ein weiches Wapp-wapp-wapp. Ich wollte ihm sagen, er solle das lassen, tat es aber nicht. Wenn es ihn beruhigte, konnte ich damit leben.
     
    Ich ließ die Stille zwischen uns anschwellen. Der Wind frischte auf, füllte die Nacht mit hastigem Rauschen. Mein konnte den fernen Regen riechen.
     
    Er fasste die Lampe mit beiden Händen. Ich konnte hören, wie er Luft holte. »Was war das?« »Der Wind«, sagte ich. »Sind Sie sicher?« »Ziemlich.« »Was wollen Sie?«, fragte er.
     
    »Ist das der erste Vampir, den Sie zu stellen versuchen, seid Ihr Partner umgekommen ist?«
     
    Er sah mich an. »Granger hat es Ihnen erzählt?« »Ja, aber ich habe Ihren Hals gesehen. Ich war ziemlich sicher, woher Sie das haben.«
     
    Ich wollte ihm sagen, dass es in Ordnung war, wenn man Angst hatte. Mann, ich hatte selbst Angst. Aber er war Polizist und ein Mann, und ich kannte ihn nicht gut genug, um zu wissen, wie er eine Ermunterung von mir aufnehmen würde. Andererseits musste ich Bescheid wissen, wenn r mit mir in den Wald gehen sollte. Ich musste wissen, ob ich mich auf ihn verlassen konnte. Das konnte ich nicht, wenn er seine Angst nicht loswurde.
     
    »Was ist passiert?«, fragte ich. Vielleicht war es gerade das Falsche, jetzt darüber zu reden, es zu ignorieren war aber auch nicht das Richtige.
     
    Er schüttelte den Kopf. »In der Zentrale hieß es, Sie seien verantwortlich, Ms Blake. Schön, ich werde tun, was mir gesagt wird. Aber ich muss keine persönlichen Fragen beantworten. «
     
    Die Schulter aus dem Overall zu schieben war zu umständlich, doch ich wollte auf keinen Fall die Arme gefangen haben. Darum knöpfte ich den obersten Blusenknopf auf und zog den Stoff beiseite. »Was tun Sie da?«
     
    »Wie gut sehen Sie im Dunkeln?« »Warum?« »Können Sie die Narbe

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