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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Angst.« »Aber Sie sind Vampirjägerin«, sagte er. »Wie können Sie das jede Nacht tun, wenn es Ihnen Angst macht?«
     
    »Macht es Ihnen keine Angst zu wissen, dass jedes Mal, wenn Sie einen Kerl wegen einer Verkehrsübertretung am Straßenrand anhalten lassen, er bewaffnet sein könnte? Sie gehen auf den Wagen zu und können es nicht wissen.«
     
    »Das ist meine Arbeit.« »Und das hier ist meine Arbeit.« »Trotzdem haben Sie Angst?« »Eine Scheißangst.«
     
    Larry rief: »Der Sheriff ist wieder da. Er hat den richterlichen Beschluss.« Wallace und ich sahen einander an. »Haben Sie Silberkugeln?«, fragte ich. »Ja.«
     
    Ich lächelte. »Dann los. Sie machen das schon«, sagte ich. Ich glaubte es. Wallace würde seine Arbeit tun. Ich würde meine Arbeit tun. Wir würden alle unsere Arbeit tun. Und sollte der Morgen kommen, würden einige von uns am Leben sein und andere nicht. Natürlich, vielleicht war da nur der frisch aufgestandene Vampir, mit dem wir es zu tun hatten. Wenn ja, mochten wir alle die Sonne aufgehen sehen. Aber ich hatte nicht so lange überlebt, weil ich das Beste angenommen hatte. Das Schlimmste anzunehmen war immer sicherer. Und meistens wahrer.
     

15
     
    An die abgesägte Schrotflinte, die ich zu Hause hatte, hatte ich mich schon gewöhnt. Ja, sie ist illegal, aber leicht zu tragen, und sie verarbeitet Vampire zu Hackfleisch. Was kann ein moderner Vampirjäger mehr verlangen? Die 12er Repetierschrotflinte vom Fabrikat Ithaca kommt dem in etwa nahe.
     
    »Warum kriege ich keine Schrotflinte?«, fragte Larry.
     
    Ich sah ihn nur an. Er sah ernst aus. Ich schüttelte den Kopf. »Wenn Sie die Neuner handhaben können, reden wir über Schrotflinten.« »Großartig.« Die Begeisterung der Jugend. Larry war nur vier Jahre jünger als ich. Manchmal kam es mir vor, als wären es eine Million Jahre.
     
    »Er wird uns nicht aus Versehen in den Rücken schießen, nicht wahr?«, fragte Deputy Coltrain.
     
    »Er hat es versprochen.« Ich lächelte, aber nicht süß. Coltrain sah mich an, als wäre er nicht ganz sicher, ob ich einen Witz machte.
     
    Sheriff St. John stieß am Waldrand zu uns. Er hatte ebenfalls eine Schrotflinte. Ich musste darauf vertrauen, dass er damit umzugehen verstand. Wallace hatte die Schrotflinte von seiner Einheit. Sein Partner Granger hatte ein gemein aussehendes Gewehr, wie ein Heckenschütze es bei sich hatte. Es sah aus, als wäre es für heute Nacht das falsche Werkzeug, und das hatte ich ihm gesagt. Er sah mich daraufhin nur an, und ich zuckte die Achseln und ließ es dabei bewenden. Es war sein Hals und seine Waffe.
     
    Ich sah sie der Reihe nach an. Sie sahen mich an. Warteten, dass ich den Befehl gab.
     
    »Hat jeder sein Weihwasser?«, fragte ich. Larry tätschelte seine Overalltasche. Die anderen nickten oder murmelten Ja.
     
    »Rufen Sie sich die drei Regeln der Vampirjagd ins Gedächtnis. Erstens: Niemals in die Augen sehen. Zweitens: Niemals das Kreuz abgeben. Drittens: Auf den Kopf oder das Herz zielen. Sonst ist es selbst mit Silbermunition kein tödlicher Schuss.« Ich kam mir vor wie eine Kindergärtnerin, die ihre Kleinen auf einen feindlichen Spielplatz schickt. »Keine Panik, wenn sie gebissen werden. Der Biss kann gereinigt werden. Solange Sie sich nicht von dem Blick des Vampirs lähmen lassen, können Sie noch kämpfen.«
     
    Ich sah sie mir an, alle stumm, alle größer als ich, selbst Larry um ein paar Zentimeter. Sie konnten mich beim Armdrücken jederzeit schlagen. Warum also wollte ich sie alle ins Haus schicken, wo sie in Sicherheit wären? Mann, wir könnten alle nach drinnen gehen. Uns eine schöne Tasse Kakao machen. Den Quinlans sagen, dass es ihrem Herzenskind gut gehen würde. Ich meine, bei Teenagern ist Flüssigdiät doch in. Oder?
     
    Ich holte tief Luft und atmete langsam aus. »Dann mal los, Leute. Wir verschwenden Sternenlicht.« Entweder erkannte niemand mein John-Wayne-Zitat, oder keiner fand das lustig. Schwer zu sagen.
     
    Ich musste St. John den Weg in den schwarzen Wald anführen lassen. Ich kannte das Gelände nicht. Er kannte es. Aber es gefiel mir nicht, dass er die Spitze übernahm. Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich wollte ihn seiner Frau zurückbringen. Seiner Highschoolliebe. Himmel, ich wollte nicht, dass er umgebracht wurde.
     
    Der Wald wurde dichter. St. John schlängelte sich durch die Bäume, als wüsste er, was er tat. Zu dieser Jahreszeit gab es sehr wenig Unterholz. Das machte es einfacher,

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