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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Kinder wie über Gegenstände. »Nein, das Mädchen sah wie eine Frau aus, nicht mehr wie ein Kind.« »Dann hätte er sie nicht freiwillig angerührt.« »Was heißt freiwillig? Welche andere Möglichkeit gäbe es?«
     
    »Sein Meister könnte es ihm befehlen, und er würde gehorchen, wenn er ihn genügend fürchtet. Allerdings fallen mir nicht viele ein, die er so sehr fürchtet, dass er etwas tut, was ihm zuwider ist.«
     
    »Sie kennen diesen Vampir. Wer ist es? Sagen Sie mir seinen Namen.« »Wenn ich da bin, ma petite.« »Sagen Sie mir nur seinen Namen.« »Damit Sie ihn der Polizei verraten?« »Das ist deren Arbeit.« »Nein, ma petite. Wenn es der ist, den ich meine, dann ist das keine Arbeit für die Polizei.« »Warum nicht?« »Einfach ausgedrückt, er ist zu gefährlich und zu außergewöhnlich, um ihn der allgemeinen Öffentlichkeit zu zeigen. Wenn die Sterblichen entdecken, dass wir unter uns solche Wesen haben, könnten sie sich allesamt gegen uns wenden. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass im Senat dieses garstige Gesetz in Gang gebracht wird.«
     
    »Ich bin mir dessen bewusst.« »Dann müssen Sie meine Vorsicht begreifen.«
     
    »Vielleicht, aber wenn durch Ihre Vorsicht noch mehr Menschen sterben, wird das Brewsters Gesetz begünstigen. Bedenken Sie das.« »Oh, das tue ich, ma petite. Vertrauen Sie darauf. Und nun leben Sie wohl. Ich habe viel zu tun.« Er legte auf.
     
    Ich saß da und starrte das Telefon an. Der Teufel sollte ihn holen. Was meinte er mit außergewöhnlich? Was konnte dieser neue Vampir tun, was andere nicht konnten? Er konnte sich so schmal machen, dass er durch eine Hundetür passte. Houdini wäre vielleicht neidisch auf ihn, aber es war schwerlich ein Verbrechen. Doch ich dachte an sein Gesicht. Es war kein menschliches, nicht einmal das einer Leiche, sondern etwas ganz anderes. Und ich dachte an die Sekunden, die mir fehlten, zwei Mal fehlten. Ich, der große Vampirjäger, einen Herzschlag lang so hilflos wie jeder unbedarfte Bürger. Bei Vampiren genügte ein Herzschlag.
     
    Der Anblick solcher Wesen brachte die Leute dazu, von Dämonen zu reden, was Quinlan kurz getan hatte. Die Polizei ignorierte ihn, und ich untermauerte seine Geschichte nicht. Quinlan war nie einem wirklichen Dämon begegnet, sonst hätte er den Missgriff nicht getan. Wenn man einmal die Gegenwart eines Dämons erlebt hat, vergisst man das nie. Ich würde lieber gegen ein Dutzend Vampire kämpfen als gegen eine dämonische Erscheinung. Die scherten sich den Henker um Silbermunition.
     

17
     
    Es war kurz nach zwei Uhr morgens, ehe ich zum Friedhof zurückkehrte. Die Jungs vom FBI hatten uns ewig aufgehalten, so als glaubten sie nicht, dass wir ihnen die ganze Wahrheit sagten. Stellen Sie sich mal vor. Ich konnte es nicht leiden, der Beweisunterschlagung beschuldigt zu werden, wenn es gar nicht stimmte. Da würde ich sie allein schon deshalb belügen wollen, um sie nicht zu enttäuschen. Ich glaube, Freemont hatte ein nicht ganz so nachsichtiges Bild von mir gezeichnet. Das soll mich lehren, großzügig zu sein. Doch es schien mir kleinlich, mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen, die hat's getan, wenn Beth St. Johns Blut auf dem Teppich noch nicht trocken war.
     
    Der Wind, der Regen versprochen hatte, war abgewandert. Die dicken Wolken, die den Wald verdüstert hatten, während wir mit den Vampiren Fangen spielten, waren plötzlich verschwunden. Der Mond stand hoch, und Vollmond war zwei Tage vorbei. Seit ich mit Richard ausging, achtete ich mehr auf den Mondzyklus. Stellen Sie sich vor.
     
    Der Mond segelte über den strahlenden Nachthimmel und glänzte wie poliert. Das Mondlicht war so stark, dass es nur blasse Schatten warf. Man brauchte keine Taschenlampe, Raymond Stirling hatte trotzdem eine. Eine bescheuert große Halogenlampe, die seine Hand ausfüllte wie eine herabgeholte Sonne.
     
    Ich sah, wie er Larry und mich damit anleuchten wollt,. Ich hob den Arm und sagte: »Strahlen Sie uns nicht an. Das verdirbt uns die Nachtsicht.« Das war nicht sehr diplomatisch, aber ich war müde, und der Abend war lang gewesen.
     
    Er hielt mitten in der Bewegung inne. Ich brauchte sein Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass ihm das nicht gefiel. Männer wie Raymond können besser Befehle geben als welche entgegennehmen.
     
    Er knipste das Licht aus. Gut für ihn. Er wartete mit ÄIs Harrison, Bayard und Beau, die ihn umringten. Er war der Einzige mit Taschenlampe. Ich

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