Anita Blake 05 - Bleich Stille
»Nachname?«
»Vampire haben im Allgemeinen keinen Nachnamen.« »Danke für die Information, Ms Blake. Wie sind Sie an den Namen gekommen?«
Ich überlegte ein, zwei Augenblicke. Mir wollte keine gute Antwort einfallen. »Er ist mir sozusagen in den Schoß gefallen.« »Warum glaube ich das nicht, Ms Blake? Ich dachte, ich hätte mich heute Abend klar ausgedrückt. Sie sollen sich aus dem Fall raushalten, in jeder Hinsicht.«
»Wissen Sie, ich hätte Sie nicht anrufen müssen, aber ich möchte Jeff Quinlan lebendig wieder zu Hause sehen. Ich dachte, das FBI würde den Namen seines Entführers vielleicht nutzen können.« »Ich will wissen, wie Sie an den Namen gekommen sind.«
»Durch einen Informanten.« »Mit dem würde ich gern sprechen«, sagte er. »Nein.« »Sie wollen der Ermittlung des FBI Informationen vorenthalten, Ms Blake?« »Nein, Agent Bradford, ich überschlage mich sogar dabei, Ihnen welche zu liefern.«
Noch einmal wurde er still. »In Ordnung, Ms Blake, Sie haben Recht. Danke für den Namen. Wir lassen ihn durch den Computer laufen.« »Der Vampir hat eine Vorgeschichte, was halbwüchsige Jungen angeht. Er ist pädophil.« »Großer Gott, ein pädophiler Vampir.« Nun klang er doch noch, als wäre er ernstlich interessiert, mir zuzuhören. »Und er hat den kleinen Quinlan.«
»Ja«, sagte ich. »Ich würde wirklich gern mit Ihrer Quelle sprechen» sagte er. »Gegenüber der Polizei ist er ein bisschen schüchtern.«
»Ich kann darauf bestehen, Ms Blake. Wir haben Meldungen, dass am Abend ein Privatflugzeug gelandet ist und ein Sarg ausgeladen wurde. Es ist auf eine J. C. Corporation Zugelassen. Dieser Gesellschaft scheinen eine Menge varnpirgeführte Geschäfte in St. Louis zu gehören. Wissen Sie etwas darüber, Ms Blake?«
Das FBI anzulügen sah nach keiner guten Idee aus, aber ich konnte nicht einschätzen, was sie mit einer wahrheitsgemäßen Antwort tun würden. Die Bundespolizei untersuchte ein Vampirverbrechen, und plötzlich taucht in der Stadt ein neuer Vampir auf. Sie würden ihn zumindest befragen wollen. Schlimmstenfalls ... Tja, da hatte es mal diesen Vampir in Mississippi gegeben, der versehentlich in eine Zelle mit Fenster gesteckt worden war. Die Sonne ging auf und - Vampir geröstet. Ein ACLU-Anwalt verklagte die Polizisten und gewann, aber das brachte den Vampir nicht zurück. Zugegeben, der tote Vampir war noch ganz jung gewesen. Jean-Claude wäre ganz leicht entkommen, aber schon der Einsatz von Vampirkräften zur Flucht vor dem Gesetz zog einen Haftbefehl nach sich. In etwa die Lage, in der sich Magnus Bouvier jetzt befand.
Außerdem war vergangene Nacht ein Polizist von einen] Vampir getötet worden. Da würde die Polizei mit den Vampiren vielleicht nicht so schrecklich behutsam umgehen. Polizisten sind schließlich nur Menschen.
»Sind Sie noch dran, Ms Blake?« »Ja,« »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
»Wohin ist der Sarg gebracht worden?«, fragte ich. »Nirgendwohin. Er ist verschwunden.« »Was wollen Sie dann von mir?« »Es war einiges Gepäck dabei. Das Gepäck wurde vor einer Weile von zwei jungen Männern abgeholt. Die Beschreibung des einen klingt mächtig nach Larry Kirkland.«
»Tatsächlich?« »Tatsächlich.«
Wir saßen jeder am Ende seiner Leitung und warteten, dass der andere etwas sagte. »Ich könnte Ihnen ein paar Ermittler ins Hotelzimmer schicken.« »In meinem Zimmer stehen keine Särge, Agent Bradford.«
»Sind Sie sicher, Ms Blake?« »Ich schwöre.« »Wissen Sie, wer diese J. C. Corporation führt?« »Nein.« Das war die Wahrheit. Ich hatte noch nie von einer J. C. Corporation gehört, bevor er sie erwähnte. Zu sagen, sie gehörte Jean-Claude, wäre nur eine fundierte Annahme. Schön, ich machte mir etwas vor, aber na und? »Wissen Sie, wohin der Sarg geliefert wurde?«, fragte er. »Nein.«
»Würden Sie es mir sagen, wenn Sie es wüssten?«
»Wenn Sie dadurch Jeff Quinlan finden würden, ganz bestimmt.« »Also gut, Ms Blake, aber jetzt keine Hilfestellungen mehr. Halten Sie sich gefälligst aus dem Fall raus. Wenn wir den Vampir haben, rufen wir Sie hinzu, dann können Sie Ihre Arbeit machen. Sie sind Vampirjägerin, keine Polizistin. Versuchen Sie, das im Kopf zu behalten.«
»In Ordnung«, sagte ich. »Gut. Ich gehe jetzt wieder schlafen. Ich schlage vor, dass Sie das Gleiche tun. Wir werden den Vampir heute aufspüren, Blake. Und ich will es
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