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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Ich weiß.«
     
    »Weil ich nicht schießwütig bin, trauen Sie mir nicht zu, dass ich auf mich aufpassen kann?« Ich seufzte. »Larry, bitte. Ich könnte nicht damit leben, wenn Jason mitten am Tag der Pelz wächst und er Sie umbringt.«
     
    »Und wenn er Sie umbringt?«, hielt Larry dagegen. »Das wird er nicht tun.« »Wieso?«, fragte Larry.
     
    »Weil Jean-Claude ihn dann töten würde. Wenn er Ihnen etwas tut, würde ich ihn töten, aber ich weiß nicht, ob Jean-Claude Sie rächen würde. Jason hat mehr Angst vor Jean-Claude als vor mir. Nicht wahr, Jason?«
     
     
     
    Jason setzte sich ans Ende der Couch auf meine Decke. »Ganz genau.« »Ich weiß nicht, warum«, sagte Larry. »Sie sind es, die für Jean-Claude töte. . Er scheint nie selbst jemanden umzubringen«
     
     
     
    »Larry, vor wem hätten Sie mehr Angst, vor Jean-Claude oder vor mir?« »Sie würden mir nichts tun«, sagte er. »Wenn Sie einem von uns die Stirn bieten müssten, wer wäre Ihnen lieber?«
     
    Larry sah mich lange an. Sein Ärger versickerte langsam, stattdessen erschien in seinen Augen eine alte Müdigkeit. »Er.« »Um Gottes willen, warum das?«, fragte ich.
     
    »Ich habe Sie viele Leute töten sehen, Anita. Viel mehr als Jean-Claude. Er würde vielleicht versuchen, mich zu Tode zu erschrecken, aber Sie würden mich einfach töten.« Mein Mund stand offen, ein bisschen. »Wenn Sie wirklich glauben, dass ich gefährlicher bin als Jean-Claude, dann haben Sie nicht richtig aufgepasst.«
     
    »Ich habe nicht gesagt, dass Sie gefährlicher sind. Ich habe gesagt, sie würden nicht zögern, mich zu töten.« »Darum habe ich nicht so viel Angst vor Anita wie vor Jean-Claude«, sagte Jason.
     
    Larry sah ihn an. »Wie meinen Sie das?« »Sie würde nicht mehr tun, als mich zu töten, schnell und sauber. Jean-Claude würde mich nicht schnell oder glatt umbringen. Er würde dafür sorgen, dass es eine Qual wird.«
     
    Die beiden Männer blickten einander an. Beide Gedankengänge hatten ihre Logik. Ich stimmte Jason zu. »Wenn Sie wirklich glauben, was Sie sagen, Larry, dann haben Sie noch nicht genug Vampire erlebt.« »Wie soll ich je genug Vampire erleben, wenn Sie mich immer von allem fern halten, Anita?«
     
    Hatte ich das wirklich getan? Hatte ich ihn überängstlich beschützt? Ihn meine Skrupellosigkeit sehen lassen, aber nicht die von Jean-Claude?
     
    »Und ich werde morgen Abend zu dem Meistervampir mitgehen. Sie lassen mich nicht noch einmal zurück.« »Sie haben Recht«, sagte ich. Die Antwort schien sie beide zu verblüffen.
     
    »Wenn Sie wirklich glauben, dass ich rücksichtsloser töte als Jean-Claude, dann bin ich mit Ihnen überängstlich gewesen. Sie müssen begreifen, wie gefährlich sie sind, Larry. Wie tödlich sie sind, sonst bin ich eines Tages nicht in Ihrer Nähe, und Sie werden umgebracht.«
     
    Ich holte tief Luft und ließ sie langsam heraus. Mein Magen war steinhart vor Angst. Vor Angst, dass Larry getötet werden könnte, weil ich ihn von allem fern gehalten hatte. Auf diesen Gedanken war ich nicht gekommen.
     
    »Kommen Sie, Jason«, sagte Larry. Jason stand auf.
     
    »Nein. Morgen können Sie bis zum Hals in Vampiren stehen, und ich sehe ruhig zu. Bevor Sie begriffen haben, wie gefährlich die Monster sind, will ich nicht, dass Sie mit ihnen alleine sind.«
     
    Er schaute wütend und verletzt drein. Ich hatte sein Selbstvertrauen untergraben, seine Selbstachtung. Aber ... was konnte ich anderes tun?
     
    Larry drehte sich auf dem Absatz um und ging aus dem Zimmer. Er widersprach nicht. Er sagte nicht Gute Nacht. Er schlug die Tür hinter sich zu, und ich widerstand dem Drang, ihm nachzurennen. Was sollte ich sagen? Ich drückte die Stirn an die Tür und flüsterte: »Verdammter Mist.«
     
    »Kriege ich die Couch?«, fragte Jason.
     
    Ich drehte mich um und lehnte mich an. Ich hielt die Browning noch in der Hand, wenn ich auch nicht mehr recht wusste, warum. Ich war müde, wurde nachlässig. »Nein, ich nehme die Couch.«
     
    »Wo soll ich mich dann hinlegen?« »Ist mir egal, nur nicht in meine Nähe.« Er fuhr mit den Händen den Saum der Bettdecke entlang, ließ den Stoff durch die Finger gleiten. »Wenn Sie wirklich hier vorne schlafen wollen, kann ich das Bett nehmen.«
     
    »Es ist belegt«, sagte ich. »Wie groß ist es?« »Französisches Bett, aber wozu ist das wichtig?« »Jean-Claude hätte nichts dagegen, wenn ich mich danebenlege. Er würde Sie zwar vorziehen, aber ...«

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