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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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meine Haut wie ein gefangener Vogel.
     
    Seine Haare rutschten mir ins Gesicht. Es roch nach einem ausländischen Shampoo und nach ihm. Er gab ein zittriges Lachen von sich und sagte: »Für mich war es wunderbar, hat es dir auch gefallen, ma petite?«
     
    Ich schluckte und war selbst zum Lachen zu erschöpft. »Sieht dir ähnlich, dass dir jetzt was zu sagen einfällt.«
     
    Richard stemmte sich auf die Ellbogen. Das Blut tropfte, ihm den Hals hinab, wo zwei saubere Einstiche zu sehen waren. Ich berührte die Stelle und holte mir rote Finger. »Tut das weh?«, fragte ich.
     
    »Eigentlich nicht.« Er nahm behutsam mein Handgelenk, leckte mir das Blut von den Fingern, saugte daran. bis sie sauber waren.
     
    Jean-Claude streichelte mir mit seiner seltsam warmen Hand unter dem Hemd den Bauch. Er öffnete den Knopf meiner Hose. »Denk nicht mal daran«, sagte ich.
     
    »Zu spät, ma petite.« Er küsste mich. Ich konnte die metallische Süße von Richards Blut auf seiner Zunge schmecken. Ich richtete mich auf, drängte mich seinem Mund entgegen. Ich hatte um Blut gebeten, nicht sie. Die Wahrheit war, dass wir mit dein Aderlass für heute noch nicht fertig waren. Was immer ich aus dem Grab gerufen hatte, musste wieder zurückgebettet werden. Dazu brauchte es Blut, frisches Blut. Fragte sich nur, wer es hergeben würde und wie es gesammelt werden sollte. Ach, und noch eine Frage: Wie viel Blut würden wir brauchen?
     
     
     

26
     
    Jean-Claudes Fingerspitzen glitten meinen Hosenbund entlang. Richard packte sein Handgelenk. Bei beiden flammte ein Zorn auf, der die vereinte Macht belebte.
     
    »Du wirst das auch nicht ausnutzen, um in ihre Hose zu kommen«, sagte Richard. Seine Stimme war belegt und tief und nicht nur vor Zorn. Sein Griff um Jean-Claudes Handgelenk verstärkte sich.
     
    Jean-Claude ballte die Faust und beugte den Arm. Konzentration und Wut standen beiden im Gesicht. Ich konnte die zitternde Anstrengung spüren. Ihre Wut kribbelte mir auf der Haut. Es war zu früh, um mit dem ganzen Scheiß von vorn anzufangen. »Ihr könnt später noch Armdrücken machen, Jungs, wir müssen nachsehen, wen ich von den Toten geweckt habe.«
     
    Es gab ein kurzes Zögern, dann sahen sie mich an. Trotzdem strengten sie weiter die Arme an. In Richards Gesicht sah man die Anstrengung. Jean-Claudes war ausdruckslos und seltsam, als kostete es ihn keine Mühe, einen Werwolf abzuwehren. Doch ich spürte das feine Zittern seines Körpers. Illusion war bei Jean-Claude alles. Bei Richard war alles emotional und echt.
     
    »Was hast du gesagt, ma petite?« »Dass sie die Toten geweckt hat«, sagte Richard. »Genau, also runter von mir. Ihr könnt euch den Ringkampf für später aufheben, jetzt müssen wir nachsehen, was ich getan habe.«
     
    »Was wir getan haben«, korrigierte Jean-Claude. Er ließ locker, und eine Sekunde danach ließ Richard sein Handgelenk los. »Was wir getan haben«, bestätigte ich.
     
    Richard stand auf. Ich sah die Muskeln seiner nackten Beine in Bewegung, und es fiel mir schwer, sie nicht anzufassen, um seine Bewegung zu spüren. Er bot mir die Hand, um mir aufzuhelfen.
     
    »Gib mir noch einen Augenblick«, sagte ich.
     
    Jean-Claude erhob sich wie von Fäden gezogen. Auch er bot mir eine Hand.
     
    So standen sie da und blickten einander wütend an. Ihr Zorn tanzte in der Luft wie unsichtbare Funken. Ich schüttelte den Kopf. Ich schien mitgenommener zu sein als sie beide, armseliger Mensch, der ich war. Eigentlich hätte ich gern eine Hand angenommen, was bei mir selten war. Ich seufzte, zog die Füße an den Körper und stand ohne ihre Hilfe auf.
     
    »Benehmt euch«, verlangte ich. »Merkt ihr nicht, was in der Luft liegt? Zorn zieht ganz hervorragend an, was immer da ist, also hört auf damit. Wir müssen es vielleicht noch mal tun, um die, die ich aus dem Grab gerufen habe, wieder zurückzubetten.«
     
    Jean-Claude wirkte augenblicklich entspannt und gelassen. Er machte eine leichte Verbeugung. »Wie es dir beliebt, ma petite.«
     
    Richard ließ seinen Kopf kreisen, um die Schultern zu lockern. Er hatte noch immer die Fäuste geballt, aber er nickte. »Ich verstehe nicht, wie wir damit Zombies wecken konnten.«
     
    »Ich kann einem anderen Animator als Fokus dienen. Das ist eine Methode, um die Kräfte zu vereinen und einen älteren Toten oder mehrere zu wecken. Ich kann nichts anderes als Tote wecken, und als ihr mir so viel Macht aufgedrängt habt«, ich zuckte die Achseln,

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