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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»habe ich eben getan, womit ich mich auskenne.«
     
    »Hast du den gesamten Friedhof von Nikolaos weckt?«, fragte Jean-Claude. »Wenn wir Glück haben«, sagte ich. Er neigte verwirrt den Kopf zur Seite.
     
    Richard sah an sich hinunter. »Kann ich mir ein paar Hosen anziehen?« Ich lächelte. »Ja«, antwortete ich, »obwohl es schade ist.« »Ich hole meinen Morgenrock«, sagte Jean-Claude. »Nur zu«, sagte ich.
     
    »Keine Bemerkung, dass es schade ist, wenn ich mich anziehe?« Ich schüttelte den Kopf. »Wie grausam, ma petite, wie grausam.«
     
    Ich machte lächelnd eine kleine Verbeugung. Er erwiderte das Lächeln, doch er hatte einen herausfordernden Blick, als er zum Badezimmer ging.
     
    Richard schlüpfte in seine Jeans. Ich sah zu, wie er den Reißverschluss hochzog und sie zuknöpfte. Liebe macht die kleinste Bewegung faszinierend.
     
    Ich ging an ihm vorbei zur Tür, damit er sich ein Hemd anziehen konnte, sofern er das vorhatte. Es gab nur eine Möglichkeit, ihn nicht zu beachten: Ich musste woandershin. Die gleiche Methode wirkte meistens auch bei Jean-Claude.
     
    Ich lief zur Tür. Ich hatte die Hand schon am Knauf, als Richard mich von hinten packte und vom Boden hochhob um mich von der Tür wegzubringen.
     
    Meine Beine baumelten buchstäblich über dem Boden. »Was machst du denn? Lass mich runter.«
     
    »Meine Wölfe kommen«, sagte er, als ob das alles erklärte. »Lass mich runter.«
     
    Er stellte mich auf den Boden, hielt mich aber weiter fest, als fürchtete er, ich würde trotzdem zur Tür gehen. Er horchte. Ich hörte gar nichts.
     
    Ein Heulen hallte durch den Gang, dass ich eine Gänsehaut bekam. »Was ist da los, Richard?« »Gefahr«, flüsterte er. »Sind das Raina und Marcus?«
     
    Er horchte weiter auf Dinge, die ich nicht hören konnte. Er schob mich hinter sich und ging zur Tür, noch immer ohne Hemd und nur in Jeans.
     
    Ich rannte zum Bett nach meinen Waffen. Ich griff unter das Kopfkissen nach der Firestar. »Mann, geh da nicht unbewaffnet raus.« Ich zog die Uzi unter dem Bett hervor.
     
    Das Chorgeheul schwoll an. Richard riss die Tür auf und raste den Gang hinunter. Ich rief ihm hinterher, aber er war schon weg.
     
    Jean-Claude kam aus dem Bad in seinem schwarzen, fellbesetzten Morgenrock. »Was ist los, ma petite?« »Besuch.« Ich schnallte mir die Uzi um.
     
    Von fern hörte man das Knurren der Wölfe. Jean-Claude rannte an mir vorbei, der Mantel flatterte hinter ihm her. Er lief wie ein dunkler Wind. Als ich auf dem Gang ankam, war er nicht mehr zu sehen.
     
    Ich würde als Letzte dazukommen. Verdammter Mist.
     
     
     

27
     
    Mit voller Geschwindigkeit einem Kampf entgegenzurennen war nicht das Beste, um am Leben zu bleiben. Vorsicht war besser. Ich wusste das, und es war mir egal. Nichts war so wichtig wie rechtzeitig hinzukommen. Noch rechtzeitig, um sie zu retten. Sie. Ich dachte nicht weiter darüber nach, ich rannte, die Firestar entschlossen in der rechten, die Uzi in der linken Hand. Ich rannte wie ein Blöder, aber immerhin war ich bewaffnet.
     
    Ein donnernder Schrei hallte vor mir von den Wänden wider. Fragen Sie mich nicht, wieso, aber ich wusste, dass es Richard war. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich noch schneller rennen konnte. Aber da hatte ich mich getäuscht..
     
    Ich stürzte aus dem Gang heraus, keuchte, dass ich kaum noch Luft bekam, und sah weder nach rechts noch links. Wenn da einer mit Waffe gestanden hätte, er hätte mich wegpusten können.
     
    Richard stand in der Mitte des Raumes und hielt mit ausgestrecktem Arm einen Zombie über seinem Kopf. Ein Wolf von der Größe eines Ponys hielt einen weiteren Zombie am Boden fest und zerfleischte ihn. Stephen stand in Menschengestalt hinter Richard, aber geduckt und kampfbereit. Ein Stück hinter den beiden stand Cassandra. Si(' drehte sich zu mir um, als ich in den Raum geschliddert kam. Dabei machte sie ein Gesicht, aus dem ich nicht schlau wurde, über das ich mir jetzt aber auch keine Gedanken machen konnte.
     
    Jean-Claude stand links und weit von den Werwölfen weg. Auch er starrte mich an. Seine Miene war nicht zu deuten, aber er war nicht in Gefahr. Er hatte sich nicht zwischen die Zombies gewagt. Er wusste es besser. Richard nicht.
     
    Der Raum war einmal ein schmales Rechteck gewesen, aber jetzt war die hintere Wand eingestürzt und die Trümmer über den Boden verteilt. Es sah aus, als wären die Zombies aus der Wand gekrochen. Ein Friedhof, von dem zumindest

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