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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ich ein gutes Stück kleiner als brusthoch. Ich schob den Schlüssel ins Schloss. Nichts passierte. Die Wohnung war wahrscheinlich leer, bis auf meine Fische, die sich wunderten, was ich da tat. Ich drehte den Knauf, drückte die Tür nach innen auf, und in der Füllung erschien ein Loch, während ein Kanonenschlag über meinen Kopf hinweg donnerte. Eine Sekunde lang gab es kein einziges Geräusch. Die Tür schwang von der Wucht des Schusses ins Schloss, aber durch das Loch sah ich einen Mann mit einer Schrotflinte an der Schulter. Ich gab einen Schuss durch das Loch ab. Die Tür sprang mit demselben Schwung wieder auf, ich warf mich nach einer Seite und zielte.
     
    Die Schrotflinte feuerte und ließ Holzsplitter über den Flur regnen. Ich schoss noch zweimal, traf den Mann beide Male in die Brust. Er taumelte, Blutflecke erblühten auf seinem Mantel, dann fiel er rückwärts um. Die Schrotflinte fiel neben seine Füße auf den Teppich.
     
    Ich kam auf die Knie, drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand neben der Küche. Ich hörte nur das Brausen in meinen Ohren, als würde mir das Blut durch den Kopf rauschen.
     
    Plötzlich stand Richard im Flur wie eine Zielscheibe. »Runter! Er ist vielleicht nicht allein gekommen!« Ich war nicht sicher, wie laut ich schrie. Mir klangen noch immer die Ohren.
     
    Richard duckte sich neben mich. Ich glaube, er sagte meinen Namen, aber dafür hatte ich keine Zeit. Ich schob mich mit dem Rücken an der Wand hoch, die Pistole in beiden Händen. Er wollte aufstehen. Ich sagte: »Bleib unten.« Er tat es. Punkt für ihn.
     
    Ich konnte sehen, dass niemand im Zimmer war. Wenn sich keiner im Schlafzimmer versteckte, war der Killer allein gewesen. Ich näherte mich ihm, langsam, während ich auf ihn zielte. Wenn er zuckte, würde ich schießen, aber er rührte sich nicht. Das Gewehr lag bei seinen Füßen. Ich hatte noch nie gesehen, dass einer ein Gewehr mit den Füßen bediente, darum ließ ich es liegen.
     
    Der Mann lag auf dem Rücken, einen Arm über den Kopf gestreckt, den anderen an der Seite. Sein Gesicht war erschlafft, die Augen aufgerissen und ohne Blick. Ich brauchte eigentlich nicht nach dem Puls zu tasten, aber ich tat es trotzdem. Nichts. Er hatte drei Löcher in der Brust. Ich hatte ihn beim ersten Mal getroffen, aber nicht tödlich. Das hatte mich fast das Leben gekostet.
     
    Richard stand auf. »Es ist kein anderer in der Wohnung, Anita.«
     
    Ich widersprach nicht, und ich fragte nicht, ob er das wittern oder hören konnte. Es war mir scheißegal. Ich sah ins Schlafzimmer und ins Badezimmer, nur um gründlich zu sein, und kam zurück ins Wohnzimmer, wo Richard stand und auf den Toten hinabblickte.
     
    »Wer ist das?«, fragte er.
     
    Mir fiel auf, dass ich wieder hören konnte. Schön für mich. Ich hatte noch ein leises Klingeln in den Ohren, aber das würde vorbeigehen. »Ich weiß es nicht.«
     
    Richard sah mich an. »War das der ... Killer?«
     
    »Ich glaube, ja.« Das Loch in der Tür war so groß, dass man durchkriechen konnte. Sie stand noch offen. Mrs Pringles Tür war geschlossen, aber der Rahmen war gesplittert, als hätte jemand ein Stück abgebissen. Hätte Mrs Pringle da gestanden, wäre sie jetzt tot.
     
    Ich hörte fernes Sirenengeheul. War den Nachbarn nicht zu verübeln, dass sie die Polizei gerufen hatten. »Ich muss ein paar Anrufe erledigen, bis die Polizei hier ist.«
     
    »Und was dann?«, fragte Richard.
     
    Ich sah ihn an. Er war blass, vom Weiß seiner Augen war ein bisschen viel zu sehen. »Dann gehen wir mit den freundlichen Polizisten zur Wache und beantworten ihre Fragen.«
     
    »Es war Notwehr.«
     
    »Klar, trotzdem liegt er tot auf meinem Teppich.« Ich ging ins Schlafzimmer und sah mich nach dem Telefon um. Es fiel mir ein bisschen schwer, mich zu erinnern, wo ich es gelassen hatte, so als ob es sich jemals vom Nachttisch wegbewegte. Ein Schock ist immer spaßig.
     
    Richard lehnte sich in die Tür. »Wen willst du anrufen?« »Dolph und vielleicht Catherine.« »Einen freundlichen Polizisten, das verstehe ich, aber warum Catherine?« »Sie ist Anwältin.«
     
    »Oh«, sagte er. Er sah über die Schulter zu dem Toten, der meinen weißen Teppich vollblutete. »Eins muss ich dir lassen, mit dir auszugehen ist nie langweilig.« »Dafür gefährlich«, antwortete ich. »Nicht vergessen: gefährlich.« Ich wählte Dolphs Nummer aus dem Kopf.
     
    »Ich vergesse nie, dass du gefährlich bist, Anita«, erwiderte

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