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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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würde ich mir nur Sorgen um Willie machen. Um seinen Leibwächter Angst zu haben ist einfach unpraktisch.
     
    Jean-Claudes Stimme erhob sich in der Dunkelheit und füllte sie mit Lauten, die meine Haut streichelten. Eine Frau, die in der Nähe meines Tisches stand, schaudert(, wie bei einer unerwarteten Berührung. Ihr Begleiter legte den Arm um sie, und sie schmiegten sich eingehüllt Von Jean-Claudes Stimme aneinander.
     
    »Willkommen im Danse Macabre. Der Abend hält viele Überraschungen bereit, auch einige wundersame.« Zwei kleinere Scheinwerfer strahlten in die Zuschauer. Auf der zweiten Empore erschien Cassandra auf dem Geländer stehend. Sie schlug ihren Umhang zurück, enthüllte ihren Körper und schritt ohne Hilfe mit tänzerischen Bewegungen auf der zentimeterbreiten Eisenstange entlang wie auf ebenem Boden. Der andere Lichtkegel war in die erste Empore auf Damian gerichtet. Er erhob sich aus der Menge. und sein bestickter Gehrock rauschte wie ein Umhang. Wenn er sich albern vorkam, so war es ihm nicht anzumerken.
     
    Zusammen mit dem Scheinwerfer glitt er durch die Leute. Er berührte hier jemanden an der Schulter, strich da durch langes Haar, legte einer Frau den Arm um die Taille. Niemand, ob Mann oder Frau, schien etwas d<     
    Sie zuckte bei jeder Berührung vor ihm zurück, mit vor Schreck geweiteten Augen, das konnte ich selbst auf die Entfernung erkennen.
     
    »Lass sie in Ruhe«, lag mir auf der Zunge, aber ich wollte nicht schreien. Jean-Claude würde nichts Verbotenes dulden, zumindest nicht vor so vielen Zeugen. Eine Zuschauermenge zu verzaubern war nicht illegal. Eine Massenhypnose war nur vorübergehend. Aber die Einzelhypnose nicht. Was bedeutete, dass Damian sich eines Nachts unter das Fenster der Frau stellen und sie herausrufen konnte. Für die Wirksamkeit gab es kein Zeitlimit.
     
    Willie beugte sich auf seinem Stuhl nach vorn, den Blick auf Damian und die Frau geheftet. Ein Moment, wo er nicht gerade nach Mördern Ausschau hielt.
     
    Ich sah zu, wie das Gesicht der Frau jeglichen Ausdruck verlor, bis sie wie eine Schlafende aussah. Ihre leeren Augen blickten auf Damian. Er nahm ihre Hand und lehnte sich ans Geländer. Dann schwang er, ohne sie loszulassen, die Beine hinüber, bis er mit den Füßen aufkam. Die Frau machte zwei zögernde Schritte zum Rand des Geländers. Damian fasste sie unter der Jacke um die Taille, hob sie ohne sichtliche Anstrengung in die Höhe, ließ sie auf die Tanzfläche hinab und stellte sie wieder auf ihre praktischen schwarzen Pumps.
     
    Die anderen zwei Schweinwerfer wurden langsam ausgeblendet, bis nur noch Damian und die Frau beleuchtet waren. Er führte sie in die Mitte. Sie sah dabei nur ihn an, als ob die übrige Welt nicht mehr existierte.
     
    Verdammt. Was Damian tat, war verboten. Die meisten Leute würden sich nicht daran stören. Zu Unterhaltungszwecken durften Vampire ihre Kräfte benutzen, darum würden sich auch die Medien, sofern sie dabei waren, nicht darüber aufregen. Aber ich kannte den feinen Unterschied, ich kannte die Gesetze. Jean-Claude musste wissen, dass ich das Geschehen beurteilen konnte. War die Frau eine Schauspielerin, die sie zwischen die Zuschauer gesetzt hatten?
     
    Ich beugte mich zu Willie, dass sich unsere Schultern fast berührten. »Ist sie eine Schauspielerin?«
     
    Er drehte mir sein aufgeschrecktes Gesicht zu. Ich konnte erkennen, dass das Braun seiner Augen die Pupillen geschluckt hatte. Am Ende eines dunklen Tunnels glomm ein Feuer.
     
    Ich schluckte mühsam und wich behutsam zurück, froh über die Waffe in meinem Schoß. »Es ist echt, stimmt's?«
     
    Willie leckte sich nervös über die Lippen. »Wenn ich Ja sage, machst du irgendwas, um die Show zu vermasseln. Jean-Claude wird wütend auf mich werden. Ich will nicht, dass er wütend auf mich wird, Anita.«
     
    Ich schüttelte den Kopf, widersprach ihm aber nicht. Ich hatte erlebt, was Jean-Claude mit Vampiren tun konnte, die ihn verärgert hatten. Ich musste herausfinden, was da vor sich ging, ohne die Sache zu

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