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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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die Tanzfläche verlassen, Karen, und niemand wird Ihnen etwas tun. Sie haben mein Wort.«
     
    Sie nickte in einem fort und atmete so hastig, dass ich befürchtete, sie würde ohnmächtig werden. Cassandra kam, hielt aber ein wenig Abstand. »Kann ich helfen?«
     
    Jean-Claude hatte sich nicht von der Stelle gerührt, seit Karen angefangen hatte zu schreien. Er sah mich nur an, aber ich konnte seine Miene nicht deuten. »Ja«, sagte ich, »ich könnte ein bisschen Hilfe gebrauchen.« Karen schreckte vor ihr zurück. »Sie ist kein Vampir« beruhigte ich sie.
     
    Sie ließ sich von Cassandra stützen, und so brachten wir sie aus dem Scheinwerferlicht. Jean-Claude trat in die Mitte der Bühne, und seine Stimme verfolgte uns ins Dunkle. »Hat Ihnen unser kleines Melodram gefallen?« Es folgte eine verwirrte Stille. Seine Stimme war wie ein Pelz, der die Menge im Dunkeln einhüllte, in ihre Angst hineinblies und die Wünsche wieder entfachte. »Hier im Danse Macabre machen wir keinen Spaß. Wer möchte gern den Ernst von Damians Kuss erleben?« Irgendjemand würde darauf eingehen. Es gab immer jemanden, der sich dazu hergab. Wenn einer die Show jetzt noch retten konnte, dann Jean-Claude.
     
    Liv kam wahrscheinlich nur, um zu helfen. Aber Karen warf einen Blick auf die muskulöse Vampirfrau und wurde glatt bewusstlos. Sie war keine zarte Frau, und wir waren überrascht. Sie sackte einfach zu Boden. Liv kam näher. aber ich winkte sie weg.
     
    Eine Frau aus dem Publikum kam zögernd zu uns. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie. Sie war etwa so groß wie Cassandra und ich, hatte lange rötliche Haare, die ihr glatt und seidig bis zur Hüfte reichten. Sie trug dunkelbraune Hosen mit weiten Beinen und Umschlag, solche, die meistens aus Leinen sind. Als Oberteil hatte sie lediglich eine Weste an und darunter ein seidenes Mieder.
     
    Ich sah Cassandra an, sie zuckte die Achseln. »Danke. Wenn Sie ihre Füße nehmen könnten.« Cassandra hätte sich die Bewusstlose wie ein Feuerwehrmann über die Schulter legen können, aber Lykanthropen stellen ihre Kraft nicht gern zu Schau. Ich hätte sie auch tragen können, obwohl sie so verdammt groß war, aber nur ein kurzes Stück weit und nur langsam.
     
    Die Zuschauerin klemmte sich ihre Handtasche unter den Arm und nahm die Bewusstlose bei den Füßen. Wir bewegten uns ein bisschen unbeholfen voran, aber wir fanden einen gemeinsamen Takt, und Cassandra führte uns in den Waschraum. Man könnte auch sagen in den Salon. Der vordere Teil hatte ein Sofa und einen beleuchteten Frisiertisch. Es war alles in Schwarz und Weiß gehalten, und es gab ein Wandgemälde, das von einem bekannten Holzschnitt abgeguckt war. Es hieß »Dämonischer Liebhaber«. In diesem Gemälde sah er Jean-Claude allerdings verdächtig ähnlich, und ich bezweifelte, dass das Zufall war.
     
    Wir legten Karen auf das schwarze Sofa. Die Frau, die uns beim Tragen geholfen hatte, machte von sich aus ein paar Papierhandtücher feucht und brachte sie. Ich legte sie Karen auf Stirn und Hals. »Danke.«
     
     
     
    »Wird es ihr wieder gut gehen?«, fragte sie. Ich antwortete nicht, denn das hing allein von Damian ab. »Wie heißen Sie?« »Die Frau lächelte ein wenig schüchtern. »Anabelle Smith.«
     
    Ich lächelte zu ihr hoch. »Anita Blake. Das ist Cassandra.« Mir fiel auf, dass ich ihren Nachnamen nicht kannte. Jean-Claude nannte seine Wölfe nur beim Vornamen, wie Haustiere. »Entschuldige, ich weiß deinen Nachnamen nicht.«
     
    »Cassandra ist in Ordnung.« Sie schüttelte Anabelle die Hand. Sie lächelten einander an. »Sollten wir den Vorfall der Polizei melden?«, fragte Anabelle. »Ich meine, dieser Vampir wollte sich ihr auf zwingen. Das ist doch illegal, oder?« Karen bewegte sich stöhnend auf ihrem Sofa. »Ja, das ist illegal«, bestätigte ich.
     
    Anabelle schnitt da eine interessante Frage an. Ich konnte die Sache anzeigen. Wenn ein Vampir drei Beschwerden erhalten hatte, konnte man einen Hinrichtungsbefehl bekommen, wenn man den richtigen Richter erwischte. Ich würde vorher mit Jean-Claude und Damian reden, aber wenn sie nicht so reagierten, wie ich wollte, sollte ich es vielleicht tun. Ich schüttelte den Kopf.
     
    »Was denken Sie?«, fragte sie. »Nichts Besonderes«, sagte ich.
     
    Die Tür ging auf, und Raina kam in einem cremefarbenen Kleid herein, das so kurz war wie meins. In der dunklen Strumpfhose und den Stilettopumps reichten ihre Beine ins Unendliche. Dazu trug sie eine

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