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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Durchsuchung gewesen, wenn ihnen ein Messer von der Länge meines Unterarms entgangen war, aber der das erledigt hatte, war zunächst davon ausgegangen, dass ich das zweite Opfer war. Es hatte ihn ziemlich erschüttert, als sich herausstellte, dass die hübsche kleine Frau eine Mörderin war. Oh, entschuldigen Sie, eine mutmaßliche Mörderin.
     
    Das Büro hatte weiße Wände, schwarzen Teppichboden. einen Schreibtisch dunkel wie Elfenbein. Es gab noch einen roten Lackparavent, verziert mit einer schwarzen Burg auf einem schwarzen Berg. An einer Wand hing ein gerahmter Kimono, scharlachrot mit schwarz-blauem Muster. In zwei kleineren Rahmen waren Fächer, ein schwarz-weißer mit einer aufgemalten Teezeremonie, und ein blau-weißer mit einem Schwarm Kraniche. Die Kraniche gefielen mir am besten, und für diese Entscheidung hatte ich jede Menge Zeit gehabt.
     
    Einer der Uniformierten war die ganze Zeit über bei mir im Raum geblieben. Alle hatten Kaffee getrunken, mir aber keinen angeboten. Der jüngere Beamte hätte mir die Handschellen abgenommen, aber sein Partner hatte gedroht, ihm eine saftige Abreibung zu verpassen, wenn er das täte. Der Partner hatte graues Haar und so kalte, leere Augen wie Edward. Er hieß Rizzo. Wenn ich ihn ansah, war ich froh, dass ich die Pistole auf den Boden gelegt hatte, bevor er in den Waschraum kam.
     
    Sie fragen sich vielleicht, warum ich nicht auf dem Revier befragt wurde. Antwort: Wir wurden von den Medien belagert. Zunächst reichten vier Kollegen, um den Verkehr zu regeln und zu verhindern, dass die Presse über die Leute herfiel - bis sie eine Riesenstory witterten. Plötzlich waren die Kameras und Mikrophone überall, wie Pilze nach dem Regen. Die Beamten hatten Verstärkung angefordert und den Tatort und das Büro abgeriegelt. Alles andere war den Kameras und Mikrofonen zum Opfer gefallen.
     
    Vor mir stand, nein, ragte ein Beamter der Mordkommission. Detective Greeley war gut einsachtzig groß und so breit, dass er wie ein richtiges Quadrat aussah. Die meisten Schwarzen sind nicht wirklich schwarz, aber Greeley war nahe dran. Sein Gesicht war so dunkel, dass man darauf violette Glanzpunkte sah. Seine kurz geschnittenen grau durchzogenen Haare sahen aus wie Wolle. Aber schwarz, weiß oder braun, seine dunklen -Augen waren neutral, verschwiegen, Polizistenaugen. Sein Blick sagte, dass er schon alles gesehen und nichts ihn beeindruckt hatte. Von mir war er sicher nicht beeindruckt. Er wirkte gelangweilt, wenn überhaupt. Aber darauf fiel ich nicht rein. Ich hatte Dolph erlebt, wie er denselben Blick bekam, kurz bevor er auf jemanden losging und dessen Alibi auseinandernahm.
     
    Darüber machte ich mir keine Sorgen, denn ich hatte kein Alibi. Ich hatte meine Geschichte erzählt, bevor sie mir meine Rechte vorlasen, und nachdem Greeley das getan hatte, sagte ich nur noch, dass ich einen Anwalt wollte. Allmählich hörte ich mich an wie eine kaputte Schallplatte.
     
    Der Detective zog sich einen Stuhl herum, sodass er mir gegenübersaß. Er kauerte sich sogar ein bisschen zusammen, um nicht einschüchternd zu wirken. »Wenn wir erst einmal einen Anwalt hier drinnen haben«, sagte Greeley, »können wir Ihnen nicht mehr helfen, Anita.«
     
    Er kannte mich nicht gut genug, um mich mit dem Vornamen anreden zu können, aber ich ließ es durchgehen. Er gab vor, mein Freund zu sein. Darauf fiel ich nicht rein. Polizisten sind nie Freunde, wenn sie einen des Mordes verdächtigen. Ein klassischer Interessenskonflikt.
     
    »Es hört sich an wie ein klarer Fall von Notwehr. Erzählen Sie mir, was passiert ist, und ich wette, wir können uns einigen.« »Ich will meinen Anwalt«, beharrte ich. »Wenn wir einen Anwalt beteiligen, ist es vorbei mit einer Einigung«, behauptete er. »Dazu sind Sie gar nicht befugt«, erwiderte ich. »Ich will meinen Anwalt.«
     
    Er wurde um die Augen ein wenig angespannt, ansonsten sah er aus wie vorher: unbeeindruckt. Aber ich machte ihn sauer. Das konnte ich ihm nicht übel nehmen.
     
    Die Tür ging auf. Greeley sah hoch, bereit, wegen der Unterbrechung wütend zu werden. Herein kam Dolph, der seine Marke zückte. Er schoss mir den kürzesten aller Blicke zu, dann richteten sich seine Augen beharrlich auf Greeley.
     
    Greeley stand auf. »Entschuldigen Sie, Anita. Ich bin gleich wieder zurück.« Er brachte sogar ein freundliches Lächeln zustande. Er gab sich so viel Mühe mit dieser Nummer, dass es fast eine Schande war, dass ich sie ihm

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