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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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rostrote Pelzjacke, wahrscheinlich Fuchs. Sie war die einzige Gestaltwandlerin, die ich je in echtem Pelz gesehen hatte, außer ihrem eigenen.
     
    Sie hatte sich die kastanienbraunen Haare zu einem weichen Knoten aufgesteckt, von dem ein paar lose Strähnen kunstvoll gelockt ins Gesicht und in den Nacken fielen. Karen wählte diesen Augenblick, um zu Bewusstsein zu kommen. Ich war nicht sicher, ob ihr der Weckdienst gefiel. Mir jedenfalls nicht.
     
    Ich stand auf. Cassandra stellte sich seitlich vor mich, um mich nicht zu behindern, aber näher an die Gefahr, als ich war. Ich war es nicht gewohnt, beschützt zu werden. Es kam mir komisch vor. Ich konnte selbst auf mich aufpassen. Das war das Entscheidende, oder nicht?
     
    »Was ist hier los?«, fragte Anabelle. Karen blickte um sich und riss schon wieder ängstlich die Augen auf. »Wo bin ich?«
     
    »Anabelle, können Sie sich bitte zu Karen setzen?« Ich lächelte, als ich das sagte, ließ Raina aber nicht aus den Augen. Die Tür war hinter ihr zugefallen, und man hatte kaum Platz, um zu manövrieren. Eigentlich gar keinen. Wenn Cassandra sie nur für ein paar Sekunden aufhalten könnte, bekäme ich die Pistole in die Hand, aber aus irgendeinem Grund glaubte ich nicht, dass Raina gekommen war, um zu kämpfen. Ich meine, dann hätte sie andere Schuhe getragen.
     
    Anabelle setzte sich aufs Sofa und hielt Karen die Hand. Aber ihre Aufmerksamkeit galt uns. Mann, hier gab's vielleicht eine bessere Show als drinnen.
     
    »Was wollen Sie, Raina?«, fragte ich.
     
    Sie bedachte mich mit einem breiten Lächeln ihrer bemalten Lippen und zeigte ihre kleinen, gleichmäßigen weißen Zähne. »Das ist die Damentoilette, nicht? Ich möchte mir die Nase pudern. Und sehen, wie es unserem verängstigten Gast geht.« Sie machte zwei Schritte in den Raum, und Cassandra ging vor ihr her, verstellte ihr den Weg.
     
    Raina blickte auf sie hinab. »Du vergisst dich, Wolf.« In ihrer Stimme schwang ein leises Knurren mit. »Ich vergesse nichts«, sagte Cassandra. »Dann geh zur Seite.« »Was meinen Sie mit >unser Gast     
    Sie lächelte mich an. »Ich bin Jean-Claudes Partner bei diesem kleinen Unternehmen. Hat er dir das nicht gesagt?« Ihrer Miene nach zu urteilen, kannte sie die Antwort und freute sich darüber.
     
    »Ich schätze, das ist mir entfallen«, sagte ich. »Warum machen Sie dann nicht bei der Show mit?« »Ich bin stiller Teilhaber«, antwortete sie. Sie schob Cassandra zur Seite, indem sie sie anrempelte. Sie kniete sich vor das Sofa. »Wie fühlen Sie sich, meine Liebe?«
     
    Karen stammelte: »Ich möchte nur einfach nach Hause.« »Natürlich.« Sie sah zu mir hoch und lächelte. »Wenn mir jemand von euch helfen könnte, sie aufzurichten, es wartet ein Taxi draußen, das sie auf Clubkosten überall hinbringt, wo sie möchte. Oder wollen Sie mit Ihren Freunden fahren?«
     
    Karen schüttelte den Kopf. »Das sind nicht meine Freunde.« »Wie klug Sie das erkannt haben«, antwortete Raina. »So viele setzen ihr Vertrauen in die falschen Leute.« Dabei heftete sie den Blick auf mich. »Und dann werden sie enttäuscht, oder es passiert noch Schlimmeres.«
     
    Anabelle war von Raina weggerückt. Sie starrte uns der Reihe nach an und klammerte sich an ihre Handtasche. Ich glaube nicht, dass sie alles begriff, was gesprochen wurde, aber sie fühlte sich ganz offensichtlich unwohl. Eine gute Tat, und schon wurde sie dafür bestraft.
     
    »Können Sie stehen? Warum helfen Sie mir nicht?«, meinte Raina zu Anabelle. »Nein, das soll Cassandra tun«, bat ich. »Angst, dass ich deine neue Freundin fresse?« Ich lächelte. »Sie fressen alles, was nicht schnell genug ist. Wir alle wissen das.«
     
    Ihr Gesicht wurde hart, in den bernsteinbraunen Augen blitzte der Zorn auf. »Am Ende werden wir ja sehen, wer wen frisst, Anita.« Sie half der Frau auf die Beine. Cassandra flüsterte: »)ean-Claude hat mir befohlen, dich zu beschützen.«
     
    »Sorge dafür, dass sie ein Taxi bekommt, das sie wirklich nach Hause fährt. Dann kannst du den Rest des Abends hinter mir herlaufen, okay?« Cassandra nickte. »Jean-Claude wird das aber nicht gefallen.« »Ich bin über ihn im Augenblick auch nicht erfreut«, erwiderte ich.
     
    »Hilf mal ein bisschen«, sagte Raina.
     
    Cassandra seufzte, nahm aber Karens anderen Arm, und zusammen brachten sie sie nach draußen. Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, stieß Anabelle erleichtert die Luft aus.

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