Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
mir, Anita. Wir sind Freunde, aber ich bin in erster Linie Polizist.« »Ihre Freundschaft ist mir wichtig, Dolph, aber noch wichtiger ist mir mein Leben und das Ihre.« »Sie glauben, ich kann nicht auf mich aufpassen?«
     
    »Ich glaube, dass Sie Polizist sind, und das heißt, Sie müssen sich an die Regeln halten. Wenn man es mit professionellen Mördern zu tun hat, kann einen das das Leben kosten.«
     
    Es klopfte an der Tür. »Herein«, sagte Dolph.
     
    Rizzo kam mit einem runden Tablett und drei schlanken schwarzen Porzellanbechern. In jedem stand ein kleiner roter Rührstängel. Rizzo sah zwischen uns hin und her, erfasste meine ungefesselten Hände, sagte aber nichts. Er stellte das Tablett auf den Schreibtisch, weit genug von mir entfernt, dass ich ihn nicht zu packen bekäme. Officer Rizzo sah aus, als hätte er zwanzig Dienstjahre hinter sich, und trotzdem behandelte er mich wie eine sehr gefährliche Person. Ich bezweifelte, dass er Anabelle den Rücken zugedreht hätte. Wenn sie mir nicht die Handtasche weggerissen hätte, hätte sie mich von hinten erschießen können. Tja, ich hätte es im Spiegel gesehen, wäre aber nicht mehr rechtzeitig an meine Pistole gekommen. Ich hätte keinen Mann, egal wie freundlich oder wie hilfsbereit er gewesen wäre, hinter mich gelassen. Ich hatte denselben Fehler gemacht, den die Leute bei mir machen. Ich hatte eine kleine, hübsche Frau gesehen und sie unterschätzt. Sieh an, auch ich war ein kleines Chauvinistenschwein. Beinahe wäre mir ein tödlicher Fehler unterlaufen.
     
    Dolph reichte mir den Becher mit dem hellsten Kaffee. Ich wagte nicht zu hoffen, dass es echte Sahne war, aber der Kaffee sah so oder so wunderbar aus. Mir war noch kein Kaffee untergekommen, der nicht wunderbar gewesen wäre. Es war nur die Frage, wie wunderbar. Ich nahm einen zögernden Schluck von der dampfenden Flüssigkeit und machte anerkennende Mm-Laute. Es war echter Kaffee mit echter Sahne.
     
    »Freut mich, dass er Ihnen schmeckt«, sagte Rizzo. Ich blickte zu ihm hoch. »Danke, Officer.« Er brummte und zog sich zurück, um sich an die andere Wand zu lehnen.
     
    »Ich habe mit Ted Forrester gesprochen, Ihrem Lieblingskopfgeldjäger. Die Pistole aus Ihrer Handtasche ist auf seinen Namen registriert.« Dolph setzte sich wieder hin und blies in seinen Kaffee.
     
    Edwards Alias war schon einmal bei einer polizeilichen Untersuchung zum Zuge gekommen, nachdem wir zwischen Leichen auf dem Boden gelandet waren. Nach dem Wissen der Polizei war er ein Kopfgeldjäger, der sich auf übernatürliche Wesen spezialisiert hatte. Die meisten seiner Kollegen blieben in den Weststaaten, wo es noch grüßere Prämien auf Gestaltwandler gab. Nicht alle achteten sonderlich darauf, ob der Gestaltwandler, den sie umbrachten, wirklich eine Gefahr für andere war. Das einzige Kriterium, das manche Staaten anlegten, war, dass der Tote bei der medizinischen Untersuchung als Lykanthrop identifiziert wurde. In den meisten Fällen genügte eine Blutuntersuchung. Wyoming plante aufgrund von drei unrechtmälßigen Todesprozessen, die es bis zum obersten Gericht des Bundesstaates geschafft hatten, eine Gesetzesänderung.
     
    »Ich brauchte eine schlagkräftige Pistole, die so klein ist, dass sie in die Tasche passt«, sagte ich.
     
    »Ich mag Kopfgeldjäger nicht, Anita. Sie missbrauchen das Gesetz.«
     
    Ich trank meinen Kaffee und schwieg. Wenn er gewusst hätte, wie sehr Edward das Gesetz missbrauchte, hätte cr ihn für sehr lange Zeit hinter Gitter gebracht.
     
    »Wenn er ein so guter Freund ist, dass er in einem solchen Fall für Sie die Kaution hinblättert, wieso haben Sie ihn dann nicht früher mal erwähnt? Ich habe von seiner
     
    Existenz nichts gewusst, bis Sie neulich diesen Ärger mit den Wilderern hatten, die auf Lykanthropenjagd gingen.« »Wilderer.« Ich schüttelte den Kopf. »Stimmt was nicht?«, fragte Dolph.
     
    »Wird ein Gestaltwandler umgebracht, ist es Wilderei. Wird ein normaler Mensch umgebracht, ist es Mord.« »Sympathisieren Sie jetzt mit den Monstern, Anita?«, fragte er. Er klang noch ruhiger als bisher, man hätte es glatt für Gelassenheit halten können, aber er war nicht gelassen. Er war sauer.
     
    »Sie sind nicht wegen der Toten böse«, sagte ich. »Sie haben sich mit dem Meister der Stadt eingelassen. Bekommen Sie deshalb immer wieder interne Informationen über die Monster?«
     
    Ich atmete einmal tief durch. »Manchmal.« »Das hätten Sie mir sagen sollen,

Weitere Kostenlose Bücher