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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Vampir war.«
     
    »Ja«, sagte ich, »war wirklich Pech.« Er polierte seine Theke in kleinen runden Kreisen, während er mich musterte. »Wenn sie uns anzeigt, sind wir ruiniert.« »Sie wird nicht klagen«, behauptete ich. »Erzählen Sie das mal dem Bostoner Krematorium. Die wurden von einer Frau verklagt, die dort gebissen wurde, und schon waren sie aus dem Geschäft. Obwohl sie draußen Posten aufstellten.«
     
    Ich tätschelte ihm die Hand, und er wurde ganz starr dabei. Er fühlte sich so hölzern an, wie jeder Vampir, der sich keine Mühe gibt, wie ein Mensch zu erscheinen. Ich sah in seine dunklen Augen, und sein Gesicht war so starr und glatt wie Glas.
     
    »Ich werde mal mit dem angeblichen Opfer reden.« Er warf mir einen resignierten Blick zu. »Es wird nichts nützen, Anita. Sie ist ein Mensch, wir nicht. Daran wird sich nichts ändern, egal was die in Washington beschließen.«
     
    Ich zog meine Hand weg und widerstand dem Drang. sie an meinem Kleid abzuwischen. Ich mochte es noch nie, wie sie sich anfühlen, wenn sie ihre Identität nicht verbergen. Man fühlt kein Fleisch, sondern etwas wie Plastik, so ähnlich wie bei einem Delphin, nur härter, als wären da keine Muskeln unter der Haut, sondern etwas Festes wie Holz.
     
    »Ich werde tun, was ich kann, Harry.« »Wir sind Monster, Anita. Das werden wir immer sein. Ich genieße es wirklich, über die Straße gehen zu können wie jeder andere, aber es wird nicht so bleiben.«
     
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht«, sagte ich. »Lösen wir erst mal das eine Problem, bevor wir uns dem nächsten zuwenden, einverstanden?«
     
    Er nickte und ging seine Gläser einräumen.
     
    »Das war sehr mitfühlend von Ihnen«, fand Perry. Die anderen in seiner Abteilung hätten gesagt, das sähe mir gar nicht ähnlich. Natürlich hätten die mir auch das Leben schwergemacht, weil ich dieses Kleid anhatte. Ich würde zu ihnen aufs Revier fahren müssen. Dolph würde da sein und Zerbrowski wahrscheinlich auch. Sie würden nichts auslassen, was sich zu dem Kleid sagen ließ.
     
     
     

24
     
    Um drei Uhr früh war ich im Präsidium beim Regional Preternatural Investigation Team. Eine andere Abteilung hatte Buttons mit der Abkürzung RIP für uns machen lassen, in roten tropfenden Buchstaben auf grünem Grund oder umgekehrt, man hatte die Wahl. Zerbrowski hatte sie verteilt, und jeder trug sie, sogar Dolph. Der erste Vampir, den wir danach erledigten, kam mit einem dieser Buttons am Hemd aus dem Leichenschauhaus. Es wurde nie geklärt, auf wessen Konto das ging. Ich wettete auf Zerbrowski.
     
    Ich traf Zerbrowski oben an der Treppe vor dem Büro. »Wenn die Seitenschlitze ein bisschen höher gingen, wäre es ein Hemd«, kommentierte er.
     
    Ich betrachtete ihn von oben bis unten. Sein hellblaues Hemd hing ihm halb aus der dunkelgrünen Anzughose, der Schlips war so weit gelockert, dass er sich einer Armschling~ näherte. »Mensch, Zerbrowski, ist Katie sauer auf Sie?«
     
    Er runzelte die Stirn. »Nein, wieso?« Ich deutete auf den Schlips, der weder zum Hemd noch zur Hose passte. »Sie lässt Sie so rumlaufen, wo jeder Sie sehen kann.« Er grinste. »Ich musste mich im Dunkeln anziehen.« Ich deutete auf den schwarz gemusterten Schlips. »Das glaube ich.«
     
    Aber das ließ ihn kalt. Mit schwungvoller Geste drückte er die Bürotür auf und strahlte mich an. »Schönheit vor Alter.«
     
    Jetzt runzelte ich die Stirn. »Was haben Sie vor, Zerbrowski?« Er setzte seine Unschuldsmiene auf. »Ich, etwas vor?«
     
    Ich schüttelte den Kopf und trat durch die Tür. Auf jedem Schreibtisch saß ein Plüschpinguin. Die Leute telefonierten, lasen Akten, starrten in ihren Computer. Keiner schenkte mir irgendwelche Beachtung. Außer dass die Pinguine auf den Schreibtischen saßen. Es war fast ein Jahr her, dass Dolph und Zerbrowski meine Pinguinsammlung entdeckt hatten. Sie hatten mich nicht sofort damit aufgezogen, und ich hatte schon geglaubt, die Sache wäre vergessen. Als Zerbrowski nach Neujahr von seinem Krankenurlaub wieder in den Dienst kam, tauchte fast an jedem Tatort so ein Pinguin auf. Auf meinem Autositz, in meinem Kofferraum. Sie mussten inzwischen ein paar hundert Dollar dafür ausgegeben haben.
     
    Ich wusste noch immer nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Sie ignorieren? So tun, als säße da keine Horde Pinguine im Raum verteilt? Sie einsammeln und nach Hause mitnehmen? Sauer werden? Wenn ich mir hätte ausrechnen können, mit

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