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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einander an. »Sie haben Blut an der Strumpfhose, Anita. Das muss ein ziemlich ausgebuffter Bagel gewesen sein.«
     
    »Stimmt«, sagte ich und konnte mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen. »Ich hätte ja gesagt, ich sei überfallen worden, aber dann würden Sie verlangen, dass ich ein Formular ausfülle.«
     
    Er seufzte. »Sie kleines Miststück. Sie stecken gerade bis zum Hals in irgendeiner Sache, so wie Sie vor mir stehen.« Er ballte die Fäuste, und sie waren fast so groß wie mein Gesicht. »Ich würde Sie ja anschreien, aber das würde nichts nützen. Ich würde Sie gern über Nacht in eine Zelle stecken.« Er lachte bitter. »Für den spärlichen Rest dieser Nacht, aber ich habe nichts gegen Sie in der Hand, nicht wahr?«
     
    »Ich habe nichts getan, Dolph.« Ich hielt die verbundene Hand in die Höhe. »Ich habe einem Freund einen Gefallen getan und einen Toten erweckt. Ich brauchte mehr Blut und habe mich geschnitten. Das ist alles.«
     
    »Die Wahrheit?« Ich nickte. »Ja.« »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt«, fragte er.
     
    »Weil es nur ein Gefallen gewesen ist, ohne Bezahlung, Wenn Bert herausfindet, dass ich Tote umsonst erwecke, kriegt er einen Herzkasper. Die Bagelgeschichte wird er sofort glauben.«
     
    Dolph lachte. »Er würde niemals fragen, wobei Sie sich verletzt haben. Das möchte er gar nicht wissen.« Ich nickte. »Das ist auch wieder wahr.« »Falls die Gefahren in der Küche zunehmen, können Sic mich anrufen, wenn Sie Hilfe brauchen.« »Ich werde daran denken, Dolph.«
     
    »Tun Sie das.« Er steckte sein Notizbuch weg. »Versuchen Sie, diesen Monat keinen umzubringen, Anita. Wenn Sie zu viele Leichen anhäufen, werden Sie irgendwann auch bei eindeutiger Notwehr eingesperrt.«
     
    »Ich habe schon seit über sechs Wochen niemanden mehr getötet - he, seit fast sieben. Ich schränke mich bereits ein.«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Die letzten beiden waren die Einzigen, die wir untersuchen konnten, Anita. Beide Male war es Notwehr. Bei einem wurden Zeugen aus dem Hut gezogen. Aber Harold Gaynors Leiche haben wir nicht gefunden, nur seinen Rollstuhl auf diesem Friedhof. lind Dominga Salvador wird auch noch vermisst.«
     
    Ich lächelte ihn an. »Es heißt, die Señora sei nach Südamerika gegangen.« »Der Rollstuhl war voller Blut, Anita.« »Tatsächlich?« »Irgendwann ist Ihre Glückssträhne zu Ende, und ich werde Ihnen nicht mehr helfen können.« »Ich habe nicht um Hilfe gebeten«, erklärte ich. »Außerdem, wenn das neue Gesetz durchkommt, werde ich eine Dienstmarke tragen.«
     
    »Polizist sein, egal was für einer, heißt nicht, dass man nicht verhaftet werden kann.« Diesmal seufzte ich. »Ich bin müde und fahre jetzt nach Hause. Gute Nacht, Dolph.« Er sah mich noch ein, zwei Sekunden lang schweigend an, dann sagte er: »Gute Nacht, Anita.« Er ging in den Befragungsraum zurück und ließ mich auf dem Flur stehen.
     
    Bevor Dolph wusste, dass ich mit Jean-Claude zusammen war, war er nie so mürrisch gewesen. Mir war nicht klar, wie weit ihm bewusst war, dass sich sein verhalten mir gegenüber stark verändert hatte, aber für mich war es offensichtlich. Eine kleine Vampirnummer, und schon traute er mir nicht mehr oder nicht mehr so richtig.
     
    Das machte mich traurig und wütend. Wirklich hart daran war, dass ich ihm vor zwei Monaten noch vollkommen recht gegeben hätte. Einem Menschen, der mit den Monstern schläft, darf man nicht trauen. Aber hier stand ich und tat es selbst. Ich, Anita Blake, hatte mich in ein Monsterflittchen verwandelt. Traurig, sehr traurig. Es ging Dolph gar nichts an, mit wem ich zusammen war. Aber ich konnte ihm wegen seiner Haltung keinen Vorwurf machen. Sie gefiel mir nicht, aber ich konnte deswegen nicht herumzicken. Klar, ich hätte schon herumzicken können, aber es wäre nicht fair gewesen.
     
    Ich ging, ohne mich im Büro noch einmal blicken zu lassen. Ich fragte mich, wie lange sie die Pinguine auf den Schreibtischen lassen wollten. Die Vorstellung, dass all diese albernen Plüschvögel einsam auf meine Rückkehr warteten, brachte ein Lächeln auf mein Gesicht. Aber es war nicht von Dauer. Nicht nur, weil Dolph mir misstraute. Er war ein sehr guter Polizist, ein guter Ermittler.
     
    Wenn er wirklich zu graben anfinge, würde er irgendwann einen Beweis finden. Ich hatte weiß Gott genug Leute unrechtmäßig getötet, um dafür ins Gefängnis zu wandern. Ich hatte meine Animatorkräfte benutzt, um Menschen

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