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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Gregory war ein perverses Stück Scheiße, aber ich wollte nicht sehen, was mit ihnen passiert war.
     
    Gideon meldete sich. »Thomas, soll sie ...?« »Lass sie«, meinte Thomas. »Sie hat nur die Messer.« Man kann nicht unbedingt behaupten, dass ich rannte, aber ich war nahe dran. Dann stand ich vor der Zeltklappe. »Anita ...«, hörte ich Richard sagen.
     
    Ich merkte, dass er mich einholen wollte, aber ich wartete nicht. Ich warf die Plane hoch und ging hinein. Das Zelt hatte nur die eine Manege in der Mitte. Gregory lag, als nacktes Häuflein in der Mitte, die Hände mit dicken grauem Klebeband hinter dem Rücken gefesselt. Er bestand nur aus Blutergüssen und Schnittwunden. An den Beinen konnte ich bis auf die Knochen sehen. Sie hatten sie ihm gebrochen, die Wunden hatten entsprechend zerfetzte Ränder. Offene Brüche sind eine üble Sache. Sie hatten dafür gesorgt, dass er nicht nach Hause gehen konnte. Sie hatten ihm tatsächlich die Beine gebrochen.
     
    Ein kleiner Laut lenkte meinen Blick ab. Vivian und Fernando waren ebenfalls in der Manege. Ich hatte sie nicht bemerkt, weil sie zu weit seitlich von mir waren.
     
    Vivian hob den Kopf. Sie hatte Klebeband auf dem Mund und ein blutiges, zugeschwollenes Auge. Fernando stieß ihr Gesicht zurück in den Sand und entblößte dabei ihre gefesselten Hände. Und was er mit ihr tat. Er zog sich, endlich fertig und nass, aus ihr zurück. Er gab ihr einen Klaps auf den nackten Po. »Das war nett.«
     
    Ich war bereits auf dem Weg zu ihnen. Was bedeutete, dass ich mit dünnen Absätzen und bodenlangem Kleid über das Geländer geklettert war. Ich konnte mich nicht daran erinnern.
     
    Fernando stand auf, knöpfte sich die Hose zu und grinste mich an. »Hättest du nicht um ihre Freiheit geschachert, wäre mir nie erlaubt worden, sie anzufassen. Mein Vater teilt nicht mit mir.«
     
    Ich ging weiter. Ich hielt ein Messer in der Hand, seitlich an der Kleidernaht. Ich war nicht sicher, ob er es bemerkt hatte oder ob es ihn überhaupt interessierte. Ich streckte ihm meine freie Linke entgegen. »Sie sind ein starker Mann, wenn die Dame gefesselt und geknebelt ist. Aber wie sieht es aus, wenn die Dame bewaffnet ist?«
     
    Er lächelte spöttisch. Er stieß Vivian mit der Fußspitze an, wie man einen Hund neckte. »Sie ist schön, aber für meinen Geschmack zu unterwürfig. Ich mag sie lieber ein wenig widerspenstig wie eure Wölfin.« Er war mit seiner Hose fertig und strich sich mit Genießermiene über die Brust. »C't une bonne bourre.«
     
    Soviel Französisch verstand ich auch. Er fand, Sylvie war eine gute Nummer. Ich wog das Messer in der Hand. Es war nicht zum Werfen gedacht, aber im Notfall würde es reichen.
     
    Da war ein leichter Schatten in seinem Blick, als dämmerte ihm gerade, dass es niemanden gab, der ihn retten würde. Dann sprang etwas über das Geländer, ein verwischter Fleck, der Fernando umriss und mit ihm über den Boden rollte. Am Ende war Richard auf ihm.
     
    Ich kreischte: »Nicht töten, Richard! Nicht töten!« Ich rannte, aber Jamil war vor mir bei ihnen. Jamil landete neben Richard auf den Knien, ergriff seinen Arm und sagte etwas. Richard packte Jamil am Hals und schleuderte ihn quer durch die Manege. Ich rannte zu Jamil, ging in die Hocke, aber es war zu spät. Seine Kehle war zerquetscht. Seine Augen waren groß und voller Angst. Er versuchte zu atmen, aber es ging nicht. Seine Beine zappelten, er bog den Rücken durch, während er nach Luft rang. Er ergriff meine Hand, seine Augen schrien mich an. Es gab nichts, was ich tun konnte. Entweder heilte es oder er würde sterben. Ich kreischte: »Scheiße, Richard, hilf ihm!«
     
    Richard versenkte seine Faust in Fernandos Magen. Er hatte noch keine Krallen. Es waren seine menschlichen Finger, die sich ins Fleisch bohrten und nach dem Herzen suchten. Wenn ihn keiner aufhielt, würde er es ausgraben.
     
    Ich stand auf, Jamils Hand entglitt mir. Er hatte mich losgelassen, aber sein Blick würde mich verfolgen. Ich rannte zu Richard und schrie immer wieder seinen Namen.
     
    Mit bernsteingelben Wolfsaugen sah er mich an. Er streckte mir die blutige Hand entgegen, und unsere Schilde, die uns voreinander schützten, brachen ein. Mir wurde schwarz vor Augen, und als ich wieder sehen konnte, lag ich auf den Knien in der Manege. Ich spürte meinen Körper, aber ich spürte auch Richards Finger, wie sie sich durch dickes Muskelfleisch schoben. Das Blut war warm, aber es war nicht viel. Er

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