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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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stecken.»Mit so was treffe ich überhaupt nichts.«
     
    Er zog es aus der Wand und ließ es an seiner Brust verschwinden, dann kam er zu mir zurück. »Du kannst einen Flammenwerfer kriegen, wenn du willst.« »Mensch, und es ist nicht mal Weihnachten.« Er grinste. »Nicht Weihnachten, eher Ostern.«
     
    Ich sah ihn fragend an. »Den Witz verstehe ich nicht.«»Du bist von den Toten auferstanden. Oder hat dir das noch keiner erzählt?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Mir was erzählt?«
     
    »Dein Herz hat dreimal aufgehört zu schlagen. Ramirez hat es mit Wiederbelebungsversuchen in Gang gehalten, bis die Ärzte kamen. Aber sie haben dich zweimal verloren. Beim dritten Mal hat Mrs Evans sie überzeugt, ihr die Sache zu überlassen, und hat dich mit guter altmodischer Religion gerettet.«
     
    Mein Herz klopfte plötzlich zu heftig, und ich hätte schwören können, dass meine Rippen bei jedem Schlag schmerzten. »Willst du mir Angst machen?«
     
    »Nein, nur den Oster-Witz erklären. Weißt du, Christus ist da von den Toten auferstanden.«
     
    »Schon gut, schon gut.« Ich war plötzlich sauer und verängstigt. Das eine ohne das andere war bei mir selten.
     
    »Wenn du noch daran glaubst, solltest du ein oder zwei Kerzen anzünden«, meinte er-.
     
    »Ich werd's mir überlegen«, sagte ich, und es klang selbst füt meine Ohren abwehrend.
     
    Er lächelte wieder, und das machte mich allmählich misstrauisch, genau wie alles andere an ihm. « Oder vielleicht solltest du mit Mrs Evans reden und sie fragen, wen sie um Hilfe gebeten hatte, um dich zurückzuholen. Vielleicht solltest du keine Kirchenkerze anzünden, sondern ein paar Hühner schlachten.« »Hexen töten nicht, um Macht zu beschwören.«
     
    Er zuckte die Achseln. »Entschuldige, in der Killerschule unterrichten sie keine vergleichende Religionswissenschaft.«
     
    »Du hast mir Angst gemacht, mir vor Augen gehalten, wie mitgenommen ich bin, und jetzt ziehst du mich auch noch auf. Willst du, dass ich aus dem Bett aufstehe und zu Baco gehe, oder nicht?«
     
    Er machte ein ganz ernstes Gesicht, das letzte Quäntchen Heiterkeit zerfloss wie Eis auf einer heißen Herdplatte. »Ich möchte, dass du alles tust, was nötig ist, Anita. Ich dachte, ich wollte diesen Hurensohn um jeden Preis schnappen.« Er berührte meine rechte Hand. Er nahm sie nicht, berührte sie nur kurz. »Ich habe mich geirrt. Für einige Dinge bin ich nicht bereit, den Preis zu zahlen.«
     
    Bevor mir dazu eine Antwort einfiel, drehte er sich um und ging. Ich wusste nicht, was mich mehr verunsicherte: Der Fall oder der neue emotionale Edward. Mein Blick fiel auf die Uhr. Mist. Mir blieben noch eine Stunde und vierzig Minuten, um mich anzuziehen, gegen den Willen der Ärzte auszuchecken und zu Bacos Bar zu fahren. Jede Wette, dass die Diskussion mit Dr. Cunningham die meiste Zeit verbrauchen würde. Ich drückte den Knopf, um das Bett weiter hochzufahren. Je aufrechter ich saß, desto stärker wurden die Schmerzen. Mir tat der Brustkorb weh, als wären die Muskeln an den Rippen überbeansprucht worden. Die Schnittwunden am Rücken mochten die Sitzhaltung auch nicht und das aufrechte Gehen wahrscheinlich noch weniger. Die Haut spannte wie ein zu fest geschnürter Schuh. Das hieß, ich war genäht worden. Schon dadurch würde jede Bewegung eine Qual werden. Das war typisch für genähte Wunden. Ich fragte mich, wie viele ich da am Rücken hatte. Dem Gefühl nach eine Menge.
     
    Als ich saß, wartete ich ein paar Sekunden und lauschte den Beschwerden meines Körpers. Normalerweise bin ich erst nach Abschluss eines Falles in so einem Zustand. Dabei hatte ich dem großen Bösewicht noch nicht mal Auge in Auge gegenübergestanden. Er hatte mich nur aus sicherer Entfernung zu töten versucht.
     
    Ich dachte ein paar Minuten darüber nach. Ich wäre beinahe draufgegangen. Scheinbar bekam ich ein paar Tage Gnadenfrist, bevor ich wieder in den Schützengraben zurückkriechen musste. Aber das Verbrechen und die Gezeiten warten auf niemanden, oder so ähnlich. Ich gebe zu, ich dachte daran, einfach im Bett zu bleiben und zur Abwechslung mal einen anderer den Helden spielen zu lassen. Doch in dem Augenblick, wo ich ernsthaft überlegte, kamen mir die Krankenschwester und die blutbespritzten Säuglingsbetten in den Kopf. Ich konnte nicht einfach hier liegen und darauf vertrauen, dass sich die anderen, als mir auffiel, dass ich die Saugnäpfe, die mit dem Herzmonitor verbunden waren, nicht

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