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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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liebe jungen und Mädchen, passt schön auf, denn ich werde den Trick nur einmal vorführen.«
     
    Man hörte überall Bewegung, als die Wölfe sich nach vorn drängten. Ich warf einen Blick auf die Jungs, die ich mitgebracht hatte. Sie hatten die Waffen nicht weggesteckt, sondern hielten sie an den Boden oder an die Decke gerichtet. Edward beobachte die Wölfe. Bernardo ebenfalls, aber er sah blass aus. Olaf beobachtete mich. Ich konnte ihn wirklich nicht ausstehen.
     
    »Ich erweise Ehre dem Ulfric und der Lupa des Volkes vom Gebrochenen Speer. Ich übergebe das kostbare Geschenk dem Ulfric, und da ich nicht zu den wahren Lukoi gehöre, darf ich das Geschenk der Lupa in ihrer jetzigen Gestalt nicht überreihen. Dafür bitte ich feierlich um Vergebung. Wenn ich wieder hierherkommen, werde ich vorher besser einkaufen.« Ich legte das Messer auf die Theke und beugte mich dahinter, bis ich an ein sauberes Glas heranreichte. Es war eines dieser dicken klobigen, aus denen die Leute so gern ihren Scotch trinken. Es war mühsam, sich wieder aufzurichten, aber ich kam mit dem Glas in der Hand hoch. Das stellte ich neben mich und nahm das Messer, setzte die Klinge oberhalb des Handgelenks an und schaute auf die noch unversehrte, blasse Haut. Darüber war der arm evrnarbt, wo eine Hexe mich in Gestalt einer Raubkatze angefallen hatte, aber eine Stelle war noch unberührt. Ich hoffte, es würde keine Narbe geben, aber was bedeutete schoneine mehr oder weniger. .
     
    Ich holte tief Luft und zog die Klingenspitze über die Haut. Ein Seufzer durchlief die Reihen der Werwölfe, und aus den pelzigeren Kehlen drang ein leises Winseln. Ich ignorierte sie. Mit so einer Reaktion hatte ich gerechnet. Ich blickte auf meine Haut und den Schnitt, den ich ihr zugefügt hatte. Er blutete nicht gleich. Zuerst war nur eine dünne rote Linie zu sehen, dann quoll der erste Tropfen heraus. Ihm folgten rote Rinnsale. Der Schnitt war doch tiefer, als ich gewollt hatte, aber wahrscheinlich auch nötig. Ich hielt den Schnitt über das Glas. Ein paar Tropfen liefen über den Rand und außen herunter aber das meiste floss hinein. Ich brauchte die Wunde nicht einmal zu drücken, um den Fluss zu beschleunigen. Tiefer als ich gewollt hatte, oh ja.
     
    Der Ulfric war näher gekommen, so nah, dass er meine Beine berührte. Der Wolf, den mir als Lupa vorgestellt hatte, richtet sich auf und legte mir die Schnauze auf ein Knie. Doch der Ulfric schlug seine Lupa weg. Er schlug sie mit dem Handrücken, wie man es bei einem Hund macht, den man nicht mag. Wo war die Frauenbewegung, wenn man sie brauchte? Die Lupa drückte sich flach auf den Bauch und zog jaulend den Schwanz ein, um ihm zu sagen, sie habe nichts Böses dabei gedacht.
     
    Sonst wagte sich keiner vor. Wenn die Lupa nichts abbekam, wollten die anderen erst gar keinen Versuch wagen. Der Ulfric drückte sich gegen meine Beine. »Lass es mich direkt aus deinem Arm trinken.« Er starrte auf meinen blutenden Arm wie auf eine Stripperin. Das ging über Sex, über Verlangen hinaus und hatte doch ein bisschen von beidem. Ich hob den Arm, sodass das Blut in schnellen kleinen Bäuchen in das Glas rann. Sein Blick folgte dieser Bewegung wie ein Hund dem hochgehaltenem Happen. Die Wahrheit war, dass ich mich nicht gut zusammenreißen konnte, wenn mir jemand eine Wunde leckte. Ich war mit einem Werwolf und einem Vampir verbunden. Beide fanden Blut aufregend. Die Gedanken, die mich ausfüllten, wenn ich jemanden Blut saugen ließ, waren zu primitiv, zu überwältigend. Gerade jetzt, wo meine Schilde durchlöchert waren, konnte ich mir das nicht erlauben. »Ist mein Geschenk nicht würdig?«, fragte ich.
     
    »Doch, und das weißt du.« Seine Stimme hatte diesen heiseren Ton, den Männer haben, wenn Sex in der Luft liegt.
     
    »Dann trink, Ulfric, trink. Vergeude nichts.« Ich hielt ihm das blutige Glas hin. Er nahm es ehrfürchtig in beide Hände. Er trank, und ich sah ihn mein Blut schlucken. Das hätte mir wahrscheinlich mehr ausmachen müssen, aber das tat es nicht. Die Gefühllosigkeit war wieder da, ein distanzierter, fast tröstlicher Zustand. Ich angelte unter der Theke nach einem Stapel Servietten und drückte mir welche auf den Unterarm. Sie saugten sich sofort voll.
     
    Der Ulfric hatte sich mit meinem Blut an den Händen in sein Rudel begeben. Die Wölfe umringten ihn, strichen ihm um die Beine und bettelten um einen Anteil. Er tauchte die Finger in das fast leere Glas und hielt sie ihnen zum

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