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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einem Ansturm nach oben ausbreitete und die Welt verschwommen und ein bisschen neblig machte. Beim letzten Verebben der Lust fühlte ich Raina loslassen. Der Munin war fort, als Richard mich auf den Boden herabließ.
     
    Sein Mund glänzte. Er wischte sich mit den Resten seines T-Shirts ab. »Ich kann mir gern die Zähne putzen gehen.« Ich schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall.« Ich streckte die Arme nach ihm aus.
     
    »Ist sie weg?«, fragte er. Ich nickte. »Nur wir beide sind noch da.«
     
    »Gut«, sagte er. Er kam über mich und legte sich lang auf mich. Er war zu groß, um sich ganz auf mich zu legen. Ich würde unter seiner Brust ersticken. Er stützte sich auf die Unterarme und drang in mich ein. Es war eng und nass, und ich spürte jeden Zentimeter von ihm. Als er ganz drin war, sah er zu mir herunter. Seine Augen hatten das Gelbbraun des Wolfes angenommen, fast ein Orangegold.
     
    Er glitt hin und her, einmal, zweimal, dreimal, ganz sanft, wie um Platz zu machen. Dann gingen seine Hüften in einen Rhythmus über. Ich griff um seine Pobacken, während er in mich hineinstieß. Ich grub die Fingernägel in die glatte, straffe Haut. Er stieß fester und schneller, noch immer auf die Unterarme gestützt.
     
    Ich stemmte ihm den Unterleib entgegen. Da ich nicht unter ihm eingeklemmt war, konnte ich die Hüften bewegen. Zwischen uns setzte ein Rhythmus ein, eine Wellenbewegung, bei der Muskeln und Leidenschaft zusammenwirkten.
     
    In mir öffnete sich etwas, desgleichen in ihm. Ich spürte das Zeichen, das uns verband, aufgehen wie eine Tür. Hindurch kam ein Schwall warmer, leuchtender Macht, der über mich und in mich hinein strömte, mir alle Haare aufrichtete wie eine elektrische Spannung.
     
    Richard hob mich in seine Arme, während er in mir steckte, halb trug er mich, halb warf er mich aufs Bett. Er ließ sich auf mich sinken, und ich verschwand in der Wärme seiner Haut, unter dem Gewicht seiner Brust. Es war, als ob seine Kräfte über meine Haut strömten, jeder Stoß sandte eine neue Welle in mich aus, als badete ich in der goldenen Wärme seines Körpers, die mit jedem Mal anschwoll und sich in eine Woge verwandelte, die meinen Körper um ihn herum zusammenzog.
     
    Er schrie auf, kam aber nicht. Er hob sich wieder auf die Unterarme, nur Hüften und Beine drückten mich aufs Bett. Seine Augen waren noch gelb, und es störte mich nicht. Ich sah zu, wie sein Tier in diesen fremdartigen Augen hochkam. Es sah aus Richards Gesicht auf mich herab. Ich sah Gedanken über dieses gutaussehende Gesicht ziehen, die mehr mit Fressen als mit Sex zu tun hatten, und gar nichts mit Liebe.
     
    Seine Finger schlossen sich um den Stoff der Bettdecke. Ich hörte ihn reißen. Ich drehte den Kopf und sah seine Hände länger werden. Sie verwandelten sich in menschliche Klauen. Diese Klauen zerrissen die Matratze mit einem satten Geräusch.
     
    Ich starrte Richard an und konnte meine Angst nicht verbergen. »Richard«, sagte ich. »Ich würde dir niemals wehtun.« Er flüsterte nur, während neben mir weiße Schaumstoffflocken aufflogen. »Richard!« Meine Stimme klang zu hell, nicht panisch, aber nahe dran.
     
    Er schlitzte mit den Krallen das Bett auf und zog sich aus mir heraus. Er rollte sich neben mir zu einer Kugel zusammen. Seine Hände, seine Klauen waren lang und schmal, die Fingernägel hatten sich in etwas Monströses, Gefährliches verwandelt.
     
    Scheiße. Ich strich ihm über den Rücken. »Es tut mir leid, Richard. Es tut mir leid.«
     
    »Ich will mich beim Sex nicht verwandeln, Anita, aber so kurz vor dem Vollmond ist das schwer.« Er drehte den Kopf, um mich anzusehen. Seine Augen waren immer noch gelb. Die Klauen bildeten sich zurück, schrumpften auf menschliche Größe. Ich sah zu, spürte die Energie wie einen Schwarm Insekten auf der Haut.
     
    Ich wusste, wenn ich ihn jetzt im Stich ließe, würde er sich davon nicht mehr erholen. Das war nicht mein Verlust, eigentlich nicht. Aber das würde seine tiefsten Ängste bestätigen: dass er ein Ungeheuer war und nur mit anderen Ungeheuern zusammen sein konnte. Richard war kein Ungeheuer. Davon war ich überzeugt. Ich vertraute ihm, er würde mir nichts tun. Ich vertraute ihm mehr als mitunter mir selbst.
     
    »Streck die Beine aus«, sagte ich. Er sah mich nur an.
     
    Ich drehte ihn herum, und er ließ es geschehen. Er war nicht ganz hart. Nichts ist so abturnend wie innere Verzweiflung. Ich fasste ihn an, und er schauderte, schloss die

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