Anita Blake 10 - Ruf des Bluts
unwillkürlich zu, um ihn zu stützen, und der Munin schoss wie eine Flamme aus meiner Hand hervor. Die Firestar fiel klappernd zu Boden. Ich packte einen Rest T-Shirt mit beiden Fäusten und zog ihn zu mir heran zu einem Kuss.
Seine Lippen waren trocken. Ich leckte ihm über den Mund, bis sie sich beim Küssen wie nasser Samt anfühlten, schob die Hand in einen der Risse und ertastete die Schnittwunde übendem Herzen, die ich ihm zugefügt hatte.
Er stieß zischend den Atem aus und packte mein Handgelenk. Dabei schob ich die andere Hand in einen Riss, um eine Wunde zu betasten. Er schnappte auch dieses Handgelenk, hielt beide mit einer Hand fest. Es ist leicht zu vergessen, wie groß er ist. Sein Körperbau ist nicht einschüchternd, aber er kann meine Handgelenke mit einer Hand umschließen. Er zwang meine Arme herunter. Ich versuchte, mich ihm zu entwinden, aber er hielt mich umso fester. Er beugte sich über mich, aber nicht, um mich zu küssen.
Er leckte den Rand der Messerwunde an meiner Brust. Ich keuchte halb vor Schmerzen, halb vor Lust.
Er fuhr mit dem Mund daran entlang bis zu dem weichen Brustansatz. Er biss sanft hinein, nicht so fest, dass ein Abdruck geblieben wäre, aber doch so, dass ich seine Zähne spürte. Ich stöhnte leise.
Er hob den Kopf und sah mich an. Er ließ meine Handgelenke los, nahm mein Gesicht in die Hände, hielt es fest und zwang mich, ihm in die schokoladenbraunen Augen zu blicken.
»Anita, kannst du mich hören?«
Ich versuchte, mich seinem Mund zu nähern, doch er hielt mich fest. Meine Hände fanden seine Brust, erkundeten die weiche Haut, die Risse im Fleisch. Ich wollte mich an ihn drängen, doch er ließ es nicht zu.
»Anita, Anita, sprich mit mir. Bist du da?« Es tat ein bisschen weh, wie er mich festhielt. Ich stieß den Munin nicht beiseite, er zog sich zurück. Raina ließ so weit los, dass ich antworten konnte. »Ich bin hier.« Es wurde nicht mehr als ein Flüstern.
»Willst du das ?«, fragte er.
Ich fing an zu weinen, große, stille Tränen rannen herab. »Willst du mich jetzt und so?« Er schüttelte meinen Kopf zwischen den Händen, als könnte er mich dort hineinrütteln. Ich schob die Hände über seine, drückte sie an mich, während ich weinte. Wollte ich ihn? »Ja«, flüsterte ich. »Jetzt? So?«
Die Frage war mir zu schwierig. Ich griff mit den Fingern um seine Hände, um sie wegzuziehen. Ich begann, an seinen Händen zu zerren. »Küss mich, bitte, küss mich. Bitte, Richard, bitte! « Ich weinte heftiger und hätte nicht sagen können, warum.
Er beugte sich heran, ohne meinen Kopf loszulassen. Er küsste mich, presste die Lippen auf meine, schob sie mit der Zunge auseinander, und ich wollte mich erneut nähern, doch er hielt mich fest. Er küsste mich, als wollte er etwas zu schmecken bekommen, als wollte er mit dem ganzen Mund in mich hinein und mein Inneres nach außen kehren.
Ich schauderte. Mit geschlossenen Augen, die Hände schlaff an den Seiten, ließ ich ihn tun, was er wollte. Seine Hände glitten ganz langsam abwärts. Er hörte nicht auf zu küssen, während seine Fingerspitzen meine nackten Schultern entlangglitten. Sie zögerten an den Riemen der Rückenscheide, als wüsste er nicht, was er damit tun sollte.
Ich machte die Augen auf, wollte hinaufgreifen, um ihm zu helfen. Er fasste meine Hände und drückte sie nach unten. »Ich werde es herausfinden«, sagte er leise.
Ich blickte zu ihm auf, konnte kaum atmen vor Verlangen. Ich wollte mich an seine nackte Haut drängen. Ich griff in eine, der Hemdlöcher und riss es weiter auf. »Runter damit.« Er schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
Ich wollte über ihn herfallen wie ein hungriger Wolf, und ei war so beherrscht. Ich spürte sein Verlangen, es war so groß wie meins, und dennoch konnte er da knien bleiben, so nah, so schrecklich nah.
»Alle raus hier«, verlangte Richard.
Ich hatte vergessen, dass wir noch Zuschauer hatten. Ich lehnte die Stirn an seine Brust, schob die Hände hinter seinen Rücken, um mich an ihn zu drücken.
»Was ist mit den anderen Wölfen?«, fragte Asher. »Ich habe mit Verne einen Pakt geschlossen. Hiermit ist es vorbei.«
Ich blickte an Richards breiter Brust vorbei in Ashers Gesicht. Es war nichtssagend, völlig undurchschaubar. Mir kam ein Gedanke: Was verbarg er? Doch alle übrigen Gedanken galten dem Geruch von Richards Haut. Dem Geruch von frischem Blut, von
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