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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Anita. Das ist kein geringes Angebot.« Ich schüttelte den Kopf. »Was habe ich sonst noch durch die Zeichen zu erwarten?« »Theoretisch alle Macht, die sie auch haben.«
     
    »Das ist für einen menschlichen Diener nicht typisch, oder?«
     
    »Sie alle gewinnen an Stärke, Lebenskraft, Heilvermögen, Unverwundbarkeit, Immunität gegen Krankheiten und Gifte. Aber wie weit das ohne das vierte Zeichen wirklich geht, weiß ich nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Jean-Claude oder Richard es wissen, bevor du wieder ein neues Kaninchen aus dem Hut ziehst.«
     
    »War der Munin so ein Kaninchen?« »Oh ja«, sagte Damian. Er legte sich mit dem Kopf auf das Kissen, das ich nicht benutzte, und drehte sich auf den Rücken, sodass er zu mir hochblickte. »Jean-Claude wusste von den Munin, hat aber nicht geglaubt, dass sie wirklich die Geister der Verstorbenen sind und was das für dich bedeuten würde. Die Totenbeschwörer in den Sagen haben keine Macht über die Munin.«
     
    »Die Totenbeschwörer in den Sagen sind auch nicht an einen Alphawerwolf gebunden«, antwortete ich. »Das denkt Jean-Claude auch.« Ich rutschte tiefer in die Kissen. »Großartig, dass er mit allen über mich redet.«
     
    Damian sah mich an. »Ich weiß, wie sehr du Ehrlichkeit schätzt, und Jean-Claude hat, auch wenn er ehrlich gewesen wäre, nicht wissen können, dass du diese Kräfte gewinnen würdest. Ein menschlicher Diener ist ein Werkzeug, also ist es gut, wenn er ein mächtiges Werkzeug ist, doch du scheinst solche Macht zu erlangen, dass ab einem gewissen Punkt fraglich wird, wer der Meister und wer der Diener ist. Das liegt vielleicht daran, dass du ein Totenbeschwörer bist.«
     
    »Genau das hat Jean-Claude zu mir gesagt, bevor ich die Zeichen annahm. Aber er hat es nicht erklärt. Vielleicht hätte ich nachfragen sollen.« »Wenn er dir das alles vorher erzählt hätte, hättest du die Zeichen dann angenommen?«
     
    »Ich habe sie akzeptiert, um den beiden das Leben zu retten, ganz zu schweigen von meinem eigenen.« »Aber wenn du es gewusst hättest, hättest du es trotzdem getan?« Er drehte sich auf die Seite und kam mit dem Gesicht so nah an meinen Arm, dass ich seinen Atem auf der Haut spürte.
     
    »Sicher. Ich konnte sie nicht beide sterben lassen. Einen vielleicht. Einen hätte ich vielleicht verloren geben können, aber nicht beide. Nicht, solange ich sie retten konnte.«
     
    »Dann hat Jean-Claude das alles umsonst vor dir verheimlicht. Er hat dich umsonst verärgert.« »Ja, und ich bin sauer.« »Dadurch traust du ihm weniger.« Damian rückte einen Zentimeter näher, sodass seine Wange an meinem Oberarm ruhte.
     
    »Ja. Aber schlimmer ist, dass ich auch Richard weniger traue.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie geglaubt, dass er mir mal etwas so Wichtiges verheimlichen würde.« »Darum zweifelst du an ihnen«, sagte Damian.
     
    Ich blickte zu ihm runter. Nur seine Wange berührte mich, sonst nichts von ihm. »Das sieht dir gar nicht ähnlich, Damian. « »Was sieht mir nicht ähnlich?«, fragte er. Er schob die Hand ein Stückchen näher zu mir, ließ sie zwischen uns ruhen und ... abwarten.
     
    »Das alles, das bist nicht du.« »Du kennst mich kaum, Anita. Du weißt nicht, wie ich bin.« »Was willst du von mir, Damian?« »Im Augenblick möchte ich die Hand um deine Taille legen.«
     
    »Und wenn ich ja sage?« »Ist das ein Ja?«, fragte er. Was würde Richard dazu sagen? Was würde Jean-Claude sagen? Scheißegal. »Ja.«
     
    Er schob die Hand an meiner Gürtellinie entlang, bis sein Arm quer auf meinem Bauch ruhte. Es wäre natürlich gewesen, mit dem Körper nachzurücken, aber das tat er nicht. Er behielt diese künstliche Distanz.
     
    Ich streichelte seinen Arm, spielte mit den Härchen. Es kam mir vollkommen richtig vor, ihn anzufassen. Mir war, als hätte ich das schon so lange tun wollen. Ich wollte nicht in seinen Armen liegen, ich wollte ihn umarmen. Es war ganz anders als bei Richard oder Jean-Claude. Damian hatte Recht; hier wirkte die Macht des Totenbeschwörers. Ich wollte ihn anfassen, die Macht erkunden, die uns verband, die ihn belebte.
     
    Die Art meiner Macht gleicht eher Jean-Claudes als Richards Kräften. Sie ist eine kaltblütige Macht. Ich ließ ein wenig davon aus meiner Hand über Damians Arm fließen, dann stieß ich sie in seinen bleichen Leib und spürte tief in ihm die Reaktion. Meine Macht loderte auf und erkannte ein Stück ihrer selbst. Was immer ihn bisher

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