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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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klang beinahe normal, und tief in meiner Magengrube löste sich etwas Hartes.
     
    Belisarius ging ein Stück beiseite. Er setzte sich an den Tisch vor der Zelle und holte allerhand Papiere aus seiner Aktentasche. Er versuchte, beschäftigt zu wirken und uns möglichst viel Privatsphäre zu verschaffen. Eine nette Geste.
     
    »Ich habe gehört, dass du in Schwierigkeiten steckst.« »Also kommst du mich retten?« Er musterte mein Gesicht. Die Haare waren ihm über die Augen gefallen. Er strich sie zurück. Die Vertrautheit dieser Bewegung tat weh.
     
    »Ich komme, um zu helfen.« »Ich brauche deine Hilfe nicht. Ich habe es nicht getan.« Belisarius unterbrach uns. »Ihnen wird Vergewaltigung vorgeworfen, Mr Zeeman.«
     
    Ich drehte mich zu ihm um. »Ich dachte, es sei versuchte Vergewaltigung.«
     
    »Ich habe die Akte gelesen, während ich gewartet habe. Nachdem ich Mr Zeemans Erlaubnis hatte, als sein Verteidiger zu agieren, bekam ich Zugang zur Ermittlungsakte. Es gab keine Spermaspuren, aber Merkmale einer Penetration. Penetration genügt für den Tatbestand der Vergewaltigung.«
     
    »Ich hatte keinen Geschlechtsverkehr mit ihr«, sagte Richard. »So weit ist es nie gekommen.«
     
    »Aber du hast dich mit ihr getroffen«, sagte ich. Er sah mich an. »Ja.« In seiner Stimme war leiser Zorn.
     
    Ich ließ es dabei bewenden. Ich wäre wahrscheinlich auch grantig, wenn ich wegen einer erfundenen Anklage im Gefängnis säße. Mann, ich wäre sogar grantig, wenn sie nicht erfunden wäre.
     
    »Das Problem ist, Mr Zeeman, dass man ohne Spermaprobe nicht schlüssig beweisen kann, dass Sie Ms Schaffer nicht vergewaltigt haben. Wenn das konstruiert ist, dann ist es gut gemacht. Sie haben sich mehr als einmal mit der Frau getroffen. Sie ist mit Ihnen ausgegangen und verprügelt nach Hause gekommen.« Er blätterte durch die Akte. »Blutergüsse im Schambereich, ein paar Hautrisse. Wenn das keine Vergewaltigung war, dann war es zumindest sehr hart.«
     
    »Betty sagte, sie mag es hart«, sagte Richard leise. »Wann kam das Thema, wie hart sie es beim Sex mag, in eurer Unterhaltung auf?«, fragte ich.
     
    Er stellte sich meinem Blick, ohne auszuweichen, bereit, wütend zu werden, wenn ich wütend würde. »Als sie versuchte, mich in ihr Bett zu bekommen.« »Was hat sie genau gesagt?«, fragte Belisarius. Richard schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich habe ihr gesagt, ich hätte Angst, sie zu verletzen. Sic erwiderte, wenn ich es hart mag, wäre sie die Richtige für mich.«
     
    Ich ging ein Stück weg und starrte auf die geschlossene Tür. Das wollte ich mir nicht anhören müssen. Ich drehte mich wieder um. Er hatte mich von hinten angestarrt und auf meinen Blick gewartet. »Wolltest du uns deswegen zusammen sprechen? Damit ich mir die Einzelheiten anhören muss?«
     
    Er schnaubte, fast ein Lachen, aber ein bitteres. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein Gesicht. Früher hatte ich jeden seiner Gedanken lesen können. Jetzt kannte ich ihn nicht mehr. Manchmal kam es mir vor, als hätte ich ihn nie richtig gekannt, als hätten wir uns beide etwas vorgemacht. »Wenn du Einzelheiten willst, die kann ich dir geben. Nicht über Betty, aber über Lucy und Carrie und Mira. Besonders über Lucy und Mira. Da kann ich dich mit Einzelheiten versorgen.«
     
    »Ich hörte schon, dass du sehr beschäftigt warst«, sagte ich leiser, als ich wollte, aber es klang noch normal. Ich würde nicht anfangen zu weinen.
     
    »Wer hat dich gebeten hierherzukommen, Anita? Wer hat meine Anweisung missachtet?« Zum ersten Mal schlug mir etwas von seinen Kräften entgegen. Manchmal konnte man glatt vergessen, was Richard eigentlich war. Er verbarg es besser als jeder andere Lykanthrop. Ich spähte zu Belisarius hinüber. Er schien nichts zu bemerken. Gut, er hatte dafür keine Antennen. Aber ich. Die Macht strich mir über die Haut wie ein warmer Wind.
     
    »Niemand hat deine Anweisung missachtet, Richard.« »Jemand hat es dir erzählt.« Seine Hände spannten sich uni die Gitterstäbe, fuhren daran rauf und runter. Er hätte sie aus
     
    dem Boden reißen können. Er hätte ein Loch in die Wand schlagen können, wenn er gewollt hätte. Dass er noch in diesem Käfig saß, lag nur daran, dass seine Tarnung nicht auffliegen durfte. Der schüchterne Lehrer einer Juniorhigh konnte keine Stahlstäbe verbiegen.
     
    Ich lehnte mich dagegen und senkte die Stimme. Seine unirdischen Kräfte umwehten mich. »Willst du

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