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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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schon mal vor. Manchmal war es nur eine Geste oder die Art, wie jemand den Kopf drehte, und ich hielt den Atem an, mein Körper reagierte außerhalb meiner Kontrolle. Wenn das passiert, tut man so, als wäre nichts, man vertuscht es. Gott behüte, dass der Gegenstand der plötzlichen Begierde erfährt, was gerade in einem vorgegangen ist. Doch diesmal ließ ich es mir ausnahmsweise anmerken. Ich zeigte ihm mit meinem Blick, dass ihm ein er mich hingerissen hatte.
     
    Er nahm meine Hand und drückte darauf mir einen sanften Kuss. »Ma petite cherie.« Jason kam zu uns und lehnte sich gegen den Sarg neben uns. »Verdammt«, sagte er. »Was?«, fragte ich.
     
    »Du hast mich schon nackt gesehen oder fast nackt, und wir sind uns auch mal sehr nahe gekommen«, er seufzte, »aber mich guckst du nie so an.« »Eifersüchtig?«, fragte ich. Er schien zu überlegen, dann nickte er. »Ja, ich glaube, ja.«
     
    Asher lachte, und es war wie ein Streicheln, wie die Berührung einer Feder, die mit erfahrener Hand über die Haut gezogen wird. »Mit diesem glatten, makellosen Körper und in der Blüte deiner Jugend, lebendig und atmend, da bist du auf mich eifersüchtig? Wie schön.«
     
    Das Klopfen an der Tür ersparte uns die weitere Diskussion. Ich zog die Browning und stellte mich mit dem Rücken zur Wand neben die Tür. »Wer ist da?« »Verne.«
     
    Ich spähte durch den Vorhang nach draußen. Er schien allein zu sein. Ich öffnete und winkte ihn herein. Sowie er mir den Rücken zukehrte, drückte ich ihm den Pistolenlauf ins Kreuz und trat die Tür zu.
     
    Er erstarrte. »Was ist los?« »Sag du es uns«, antwortete ich. »Anita«, schaltete sich Asher ein.
     
    »Nein, er ist der Ulfric. Er sollte sein Rudel unter Kontrolle haben.« Ich spürte, wie sich sein Brustkorb ausdehnte.
     
    »Ich rieche das Zeug auf dem Teppich, auf der Bettdecke. Hat Colin euch einen Besuch abgestattet?«Ich drückte ihm den Lauf gerade so fest auf die Haut, dass ihm ein Bluterguss sicher war. »Er hat ein Präsent überbracht.«
     
    »So ein Präsent haben wir auch mal bekommen«, sagte Verne. »Ich weiß, was ich hier rieche. Ich habe Erins Hand gehalten, als er an Verwesung starb.« »Warum sollte ich dir glauben?«, fragte ich.
     
    »Wenn du ein Problem mit Colins Leuten hast, warum bedrohst du dann mich mit einer Waffe?« »Eine deiner Wölfinnen hat Nathaniel von hier weggelockt und ihn den Vampiren ausgeliefert.«Wieder spürte ich eine Bewegung am Ende des Laufes. Verne drehte den Kopf nach dem Bett. »Warum ist er nicht tot?« »Das ist unsere Sache«, sagte ich.
     
    Er nickte. »Wer von meinen Wölfen hat deine Katze an Colin ausgeliefert?« »Mira«, antwortete ich.
     
    »Scheiße«, sagte er. »Ich wusste, dass sie sauer ist, weil Richard sie nicht mehr beachtet, aber ich hätte nicht geglaubt, dass sie deshalb zu den Vampiren überlaufen würde.«
     
    »Nach den Regeln der Gastfreundschaft kannst du für Taten deines Rudels zur Rechenschaft gezogen werden«, sagte Asher. »Was kann ich tun, um diesen Verstoß gegen das Protokoll auszugleichen?« Die Ausdrucksweise war viel zu förmlich für Vernes gedehnten Südstaatendialekt.
     
    »Woher weiß ich, dass sie nicht in deinem Auftrag gehandelt hat?« Ich trat dichter an ihn heran. Irgendwie musste ich meiner Frage Nachdruck verleihen. Mit der Browning konnte ich nicht mehr Druck ausüben, ohne sie ihm durch die Haut zu stoßen.
     
    »Ich hab dir schon gesagt, was er Erin angetan hat. Colin meinte damals, wir würden überheblich werden, wir würden vergessen, dass die Vampire mächtiger sind als jedes Tier. Wie habt ihr euren Leoparden bloß davon geheilt?« »Er heißt Nathaniel«, sagte ich.
     
    Verne holte tief Luft und atmete langsam aus. »Wie habt ihr Nathaniel geheilt?«
     
    Ich blickte zu Asher. Er nickte kaum merklich, und ich wich so weit zurück, dass ich außer Reichweite war, falls sich Verne wegen der Pistole aufregte. Aber ich hielt sie weiter auf ihn gerichtet, denn ich stand nur gute drei Meter von ihm entfernt. Selbst ein gewöhnlicher Mann mit einem Messer kann diese Distanz schneller überwinden, als die meisten Leute eine Pistole ziehen können.
     
    »Mit einem großen Risiko für uns selbst«, antwortete Asher. »Wie?«, fragte Verne und trat ans Bett, als wäre ich ohne Bedeutung. Asher erzählte es ihm.
     
    »Und keiner von euch wurde vergiftet?« »Damian wurde befallen«, sagte Asher. Verne sah sich um. »Du meinst den rothaarigen Vampir?«

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