Anita Blake 10 - Ruf des Bluts
Asher nickte. »Ich höre ihn im Bad. Er müsste eigentlich tot sein.« »Ja, eigentlich«, sagte Asher.
Darauf drehte Verne sich um und sah mich an. »Unsere Vargamor sagte, dass sie deine Macht gespürt hat, dass du irgend einen Zauber vollführt hast.« »Das Wort Vargamor sagt mir nichts«, sagte ich.
»Das ist der Weise eines Rudels, meistens eine Hexe, aber nicht, immer. Manchmal ist es auch ein Hellseher. Die meisten Rudel geben sich damit nicht mehr ab. Wie konntest du den Vampir retten, nachdem er schon zu verwesen angefangen hatte?«
Ich steckte die Browning weg. Erstens konnte ich sie nicht ewig in der Hand halten, und zweitens fing ich an, ihm zu glauben. »Ich bin ein Totenbeschwörer, Verne. Damian ist ein Vampir. Ich habe ihn geheilt.« Er kniff die Augen zusammen. »So einfach ist das?« Ich lachte. »Nein, einfach war es nicht. Wir hätten es fast nicht geschafft.«
»Könntest du auch einen meiner Leute heilen?« »Hat Colin heute Nacht auch einen von euch erwischt?«, fragte ich. Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber wenn wir euch gegen ihn unterstützen, wird es dazu kommen.«
»Warum wollt ihr uns unterstützen?«, fragte ich. »Weil ich diesen blutsaugenden Scheißkerl hasse.« »Wenn das wahr ist, hat Mira ein Rudelgesetz gebrochen«, stellte Jason fest.
Verne nickte. »Normalerweise würde ich ihr dafür eine Abreibung verpassen. Mir gegenüber war sie ungehorsam, aber den Schaden hattet ihr. Dann hat euer Anliegen jetzt Vorrang.« Er sah Asher an, dann mich, als wäre er nicht hundertprozentig sicher, an wen er sich halten sollte. »Was kann mein Rudel tun, um das zwischen uns wiedergutzumachen?«
Ich neigte den Kopf zur Seite und sah ihn an. Es gefiel mir nicht, dass jemand von seinen Leuten Nathaniel in eine Falle gelockt hatte. Ich misstraute ihm. Aber ich begriff, warum Mira so sauer war. Richard hatte sie fallen lassen. Eine verschmähte Frau und so weiter.
»Erstens, verzichtet auf die Begrüßungszeremonie«, verlangte ich. »Wir werden mit den Vampiren alle Hände voll zu tun haben. Da bleibt keine Zeit für etwas anderes.« Verne nickte. »Einverstanden.«
»Und ich will Miras Kopf auf einem Tablett«, fuhr ich fort.
»Wir brauchen einen Platz, wo wir Colin treffen können«, sagte Asher. »Unser Lupanar steht euch zur Verfügung«, versprach Verne. »Äußerst großzügig«, sagte Asher.
Das war in der Tat großzügig. Vielleicht zu großzügig.
»Bedenkt, dass wir Colin dafür nicht töten werden - solange er uns nicht zur Selbstverteidigung zwingt. Was immer heute Nacht passiert, wir werden die Stadt in ein paar Tagen verlassen, und Colin wird weiterhin der hiesige Meister sein.« »Du meinst, er könnte uns übel nehmen, dass wir euch helfen ?«
Ich nickte. »Ja.« »Erin war ein guter Junge. Er gehörte nicht einmal zu denen, die sich gegen die Vampire gestellt hatten. Er wurde ausgesucht, weil er mein Wolf war.«
»Nathaniel sagte, Mira sei bezahlt worden, damit sie Colin eines unserer Tiere bringt«, erklärte ich.
»Das klingt ganz nach ihm.« Verne ballte die Fäuste, und seine Kräfte fuhren durch die Hütte wie ein Hitzeschwall. »Ich wollte ihm schon vor zehn Jahren heimzahlen, was er Erin angetan hat, aber ich war nicht mächtig genug, um ihm eine Lektion zu erteilen.«
»Du willst nicht, dass er stirbt?«, fragte ich verwundert.
»Die meiste Zeit lässt uns Colin in Ruhe. Aber was noch besser ist: Er kann keine Wölfe rufen. Wenn wir ihn umbringen, wird ein neuer Meister hier Einzug halten, der das vielleicht kann. Und der vielleicht ein noch gemeinerer Scheißkerl isr. Ein toter Colin wäre großartig, aber erst wenn ich weiß, welche Folgen das für mein Rudel hat.«
»Das kann man nie wissen«, sagte ich.
Verne blickte mich eine Sekunde lang an, dann nickte er. »Ja. « »Großartig«, sagte ich, »machen wir ihm Feuer unterm Hintern und braten ihm die Eier.«
Es war einer der seltenen Augenblicke, wo alle einer Meinung waren. Ich war es gewohnt, Vampire zu töten, nicht, sie zu bestrafen, weil ich vor langer Zeit gelernt hatte, dass man Monster entweder umbrachte oder völlig in Ruhe ließ. Wenn man sie einmal am Schwanz gezogen hatte, metaphorisch gesprochen, konnte man nie sicher sein, wie sie reagieren würden. ein, streichen Sie das. Ich wusste genau, wie Colin reagieren würde. Die Frage war, wie viel Blut vergossen würde und wie wir die Sache schaukeln sollten,
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