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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Erziehung fiel es mir schwer, daran zu denken, dass es ihm egal war, mit wem er unter der Dusche stand. Er hatte bei jedem sexuelle Absichten. Das störte mich eigentlich nicht, aber es überraschte mich immer wieder. Warum, weiß ich nicht.
     
    Asher kam mit einem Handtuch um die Hüften geschlungen aus der Dusche, Damian ging hinein. Er war der Letzte. Jason hatte Asher den Rücken gewaschen, ohne ihn dabei aufzuziehen. Er ging rein, schrubbte ihm die schwierige Stelle und kam wieder raus. Nach seinem kleinen Geständnis war ich gespannt gewesen, ob er Männer genauso neckte wie Frauen. Offenbar nicht.
     
    Die Narben an Ashers Brust waren überdeutlich zu sehen. Auch die am Oberschenkel blitzten durch den Handtuchspalt. Alles andere war hellgoldene Makellosigkeit. Er wusste noch, wie es war, einen Raum zu betreten und die Menschen staunen zu hören. Das taten die Leute immer noch, aber nicht mehr aus demselben Grund.
     
    Zane und Cherry vermieden es sorgfältig, ihn anzusehen. Sie machten nichtssagende Gesichter, doch ihr Unbehagen schrie förmlich heraus, was sie dachten.
     
    Asher verzog keine Miene, aber ich wusste, dass es ihm nicht entging.
     
    Jason sah nicht weg. Er hatte sich eine Lederhose angezogen, Hemd und Stiefel aber noch nicht, weil er auch Damian den Rücken waschen würde. Er saß auf einem der Särge, ließ die nackten Füße herunterbaumeln und sah mich an. Dabei huschte sein Blick einmal bedeutungsvoll zu dem Vampir.
     
    Oh, Mann. War jemand gestorben, und ich hatte die Stelle des Seelentrösters geerbt? Man sollte meinen, wenn man mit so vielen übernatürlichen, potenzstrotzenden Kerlen herumhing, würde ständig eine sexuell aufgeladene Atmosphäre herrschen, stattdessen gab es viel mehr Leid als Sex. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich eine Frau war oder was, aber es lief darauf hinaus, dass meistens ich irgendwem die Hand hielt. Vielleicht war das typisch Frau, aber eigentlich sah ich mich nicht als besonders mitfühlend an. Warum ging ich dann jetzt auf den Vampir zu?
     
    Asher kniete sich vor den Schrankkoffer. Sein Rücken war glatt und schön, nur an der Seite waren ein paar Narben, wo das Weihwasser hingetropft war. Seine goldenen Haare hingen dick und nass herunter und gaben silberne Rinnsale ab. Es gab nicht genug Handtücher, sodass man auf ein zweites für die Haare verzichten musste.
     
    Ich nahm das Handtuch, mit dem ich mir die Haare abgetrocknet hatte, von der Stuhllehne. Ich hatte es da zum Trocknen hingehängt. Ich ging damit zu ihm und fasste ihn an de, Schulter. Er zuckte zurück und zog den Kopf ein, damit dK nassen Haare ihm über die vernarbte Gesichtshälfte fielen. Eine automatische Geste, die keinen Gedanken erforderte, aber sie zu sehen tat mir in der Seele weh.
     
    Wären wir ein Liebespaar gewesen, hätte ich ihm die Wassertropfen von der Brust geleckt und mit der Zunge die narbigen Löcher liebkost, vielleicht eine Hand unter sein Frotteetuch geschoben. Aber wir waren kein Liebespaar, und ich hatte ihn noch nie nackt gesehen. Ich wusste nicht, was unter dem Handtuch war, wie es dort aussah. Und so unbeschwert, wie ich mit ihm umging, wollte ich es auch gar nicht wissen. Wenn es dort so schlimm war wie auf seiner Brust, wollte ich es eigentlich nicht sehen. Nun ja, ich gebe es zu, neugierig war ich schon darauf.
     
    Ich tat mein Bestes. Ich legte die Wange an seine raue Gesichtshälfte. »Was wirst du anziehen?« Er seufzte und lehnte sich gegen mich. Dann zog er meinen Arm um sich über die feuchte Brust. »Ich meine, wir müssen sie schockieren. Ich sollte möglichst wenig tragen.«
     
    Ich sah ihn von der Seite an. Er hielt meine Hand an seine Brust gedrückt, an die glatte linke Seite. »Ganz sicher?«
     
    Er lächelte und blinzelte dabei, sodass ich seinen Blick nicht deuten konnte. Er tätschelte mir die Hand und ließ mich los. »Ich bin an die Wirkung gewöhnt, die ich auf andere habe, ma petite cherie. Ich hatte Jahrhunderte Zeit, um daraus Vorteile für mich zu ziehen.« Ich stand auf und legte ihm das Handtuch um die Schultern. »Nimm das für die Haare.«
     
    Er fasste die beiden Enden zusammen und drückte sie sich an die Nase. »Es hat den süßen Duft deiner Haut angenommen.«
     
    Ich schob ihm eine nasse Strähne zur Seite. »Du sagst die nettesten Dinge.« Ich sah ihn an, starrte in das kühle Blau seiner Augen, und in meinem Unterleib zog sich etwas zusammen. Ein plötzlicher Lustreflex, bei dem ich die Luft anhielt. Das kam

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