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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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trug eine ärmellose Jeansjacke über seinem T-Shirt. Cris ein kurzärmliges Oberhemd und ein weites schwarzes Trägerhemd, das ihm über die Khakihosen hing. Es war zu warm für einen Mantel. Aber ich trug eine schwarze Seidenbluse offen über einem schwarzen Trägerhemd, allerdings in die Hose gesteckt, und die Firestar steckte vorne im Holster. Beides war schwarz und die meisten Leute würden sie übersehen. Die langärmlige Bluse verdeckte Pistolen und Messer. Ich wettete, dass Bobby Lee mindestens eine Pistole unter der Jacke hatte, vermutlich hinten im Hosenbund, denn es war nicht die geringste Wölbung unter den Armen zu sehen. Die Beule an Cris' linker Seite war kaum wahrnehmbar. Er hatte sich für ein Hemd mit einem lebhaften, farbenfrohen Muster entschieden, das den Blick ablenkte, aber einmal blies ihm der Wind ins Hemd, und kurz sah ich den Zipfel seines Schulterholsters. Was unter dem losen Trägerhemd war, konnte ich nur raten, aber bestimmt eine zweite Schusswaffe.
     
    »Ihr dürft heute Abend niemanden erschießen, außer wenn ich es sage. Ist das so weit klar?« »Wir haben unsere Befehle«, sagte Bobby Lee, »und zwar nicht von dir.« »Dann könnt ihr zu Rafael zurückfahren und ihm sagen, dass ich eure Hilfe nicht annehme.«
     
    Cris' Augen wurden ein kleines bisschen größer, Bobby Lee verzog keine Miene. Diese hübschen blauen Augen waren wie Glas, ohne jeden Ausdruck. »Warum hast du solche Angst, uns mit reinzunehmen?«, fragte er.
     
    Ich seufzte wieder und versuchte es möglichst verständlich, aber dezent auszudrücken. »Ich werde meinen Nimir-Raj dem Meister der Stadt vorstellen.«
     
    »Du fickst alle beide?«, fragte Bobby Lee, und zu dem Scarlett O'Hara-Akzent wirkte die Wortwahl irgendwie unpassend.
     
    Ich holte Luft zu einer zickigen Antwort, ließ es dann aber bleiben. »Ja, tue ich, und es macht mir ein bisschen Kopfzerbrechen, wie die Sache ablaufen wird.«
     
    »Du denkst, der Meister wir deinen Nimir-Raj zu töten versuchen?«, fragte Cris.
     
    »Nein, aber er will vielleicht mit ihm spielen, und was sich ein Vampir unter Spiel und Spaß vorstellt, kann ein bisschen sonderbar sein.«
     
    Bobby Lee lachte. »Sonderbar, sagt sie, sonderbar.« Sein Lachen klang warm und tief und dröhnend. Seine Erheiterung drang bis in die Augen vor und machte sie etwas lebendiger. »Was sie sagen will, ist Folgendes, Cris: Der Abend wird ungefähr so unterhaltsam, wie wenn sich die Ratten mit den Hyänen treffen. Machtdemonstrationen, die nicht gefährlich, nur ein bisschen unangenehm werden.«
     
    »Ja, so ungefähr.« Cris nickte. »Es wird also nicht ernst.« »Doch«, widersprach ich, »aber nicht auf eine Art, dass ihr mich davor beschützen könntet.« »Wir sollen dich beschützen und fertig«, sagte Cris.
     
    Bobby Lee legte ihm die Pranke auf die Schulter. »Wir können sie nicht vor ihrem eigenen Leben beschützen, Cris. sollen bloß aufpassen, dass ihr Körper nichts abkriegt.« »Ach so« , sagte Cris und sah plötzlich viel jünger aus, höchstens wie zwanzig.
     
    »Wir halten uns also im Hintergrund«, sagte Bobby Lee zu mir. »Außer du kommst körperlich ernsthaft in Gefahr.« »Ich bin froh, dass wir uns verstehen.«
     
    Sein Blick wurde wieder leer, das Lächeln blieb. »Oh, wir verstehen uns nicht im Geringsten, das kann ich garantieren, aber wir werden tun, was uns gesagt wird, bis wir uns für etwas anderes entscheiden.«
     
    Das gefiel mir nicht so ganz, aber als ich in seine leeren blauen Augen sah, war mir klar, dass sich nicht mehr rausschlagen ließ.
     

48
     
    Die Treppe, die in die Tiefen des Zirkus führt, ist breit genug, dass drei schmale Leute nebeneinander gehen können, aber die Stufen haben eine unbequeme Tiefe, als wären sie ursprünglich nicht für Zweibeiner oder zumindest nicht für Menschenfüße gemacht worden.
     
    Wir folgten Ernie nach unten. Bei unserer ersten Begegnung hatte er diese Langhaarfrisur, wo die Seiten kahlrasiert werden. Dort war das Haar jetzt nachgewachsen und der Rest beigeschnitten. Er hatte also einen ziemlich gewöhnlichen Kurzhaarschnitt mit etwas mehr Länge oben drauf, sodass er sich Stacheln gelen konnte. Durch diesen Schnitt war sein Hals frei, und man sah das Bissmal an der rechten Seite.
     
    Er stellte sein Blut Jean-Claude nicht zur Verfügung. Ich glaube nicht, dass sich der Meister der Stadt noch von Menschen ernährte, nicht wenn er Lykanthropen haben konnte. Doch es gab noch mehr Vampire unter dem

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